Sonntag, 31. Mai 2009

Bar Mitzwah in der Neturei Karta

B"H

Yoelish Kroiz ist das Oberhaupt der Neturei Karta
in Mea Shearim (Jerusalem). Neben der Hauptsynagoge der Neturei Karta, der Torah veYirah Synagogue, gibt es noch ein weiteres Zentrum. Nicht weit entfernt, kleiner und bescheidener und dort herrscht Israel Hirsch, der Sohn des mittlerweile an Alzheimer erkrankten Moshe Hirsch.
Moshe Hirsch war bekannt dafür, Arafats Minister für jüdische Angelegenheiten zu sein. Ein extremer Zweig der NK, welcher auch jene Gruppe zugerechnet wird, die in den Iran fuhr und Achmadinejad huldigte.

Die folgenden Photos fand ich in einem haredischen Forum und sie entstanden erst vor kurzem. Yoelish Kroiz feierte die Bar Mitzwah seines Sohnes und es sind nicht allzu viele Gäste anwesend.
Mir fiel auf, dass sein Sohn die Feiertagstracht der chassidischen Extremgruppe Toldot Aharon trägt und wunderte mich. Die Mehrheit der Neturei Karta Mitglieder sind nämlich litvische Haredim und keineswegs unbedingt Chassidim ! Warum also der Kleidungsstil des Sohnes ?

Ein Bekannter von mir, ein Chassid, merkte an, dass viele der ursprünglichen Neturei Karta Anhänger einst zu den Anhängern des Rebbe Aharon (Arele) Roth (Ratha) gehörten. Zu dessen Lebzeiten nannte er seine erste, von ihm in Mea Shearim gegründete Gruppe, "Schomrei Emunim - Hüter des Glaubens".


Der Name "Neturei Karta" hingegen stammt aus dem Aramäischen und bedeutet "Hüter der Stadt". Einige Rebbe Areles frühester Anhänger bilden also genauso die Neturei Karta.

Ganz rechts hinter dem Tisch stehend: Der Sohn des Yoelish Kroiz.



Sämtliche Photos können hier eingesehen werden:

http://bhol.co.il/forum/topic.asp?cat_id=4&topic_id=2628541&forum_id=771

Donnerstag, 28. Mai 2009

Yahrzeit des Baal Shem Tov

B"H

Nicht nur der Yahrzeit (Sterbegedenktag) von König David gedenken wir am heute abend beginnenden Schavuot (Wochenfest). Auch der große chassidische Meister, der Baal Shem Tov, verstarb an Schavuot. Am 6. Sivan des weltlichen Jahres 1760.

Mittwoch, 27. Mai 2009

Dushinsky Rebbe in Melbourne

B"H

Rebbe Yosef Zvi Dushinsky besucht Melbourne. Ich nehme an, dass der Rebbe nach Australien reiste, um Spendengelder für seine Gruppe sowie dessen Mosdot (Institute) einzu
sammeln. Chassidische Gruppen hängen weitgehend von Spendengelder ab und jene antizionistischen Gruppen, wie Dushinsky, ganz besonders, da sie kein Geld vom Staat Israel annehmen !

Chassidut Dushinsky ist außerhalb der chassidischen Welt recht unbekannt. Es ist eine kleinere Gruppe, die erst vor ca. 70 Jahren gegründet worden ist. Ferner ist Dushinsky eine der ganz wenigen chassidischen Gruppen, welche nach dem Familiennamen des Gründers benannt wurden und nicht nach dem Ort, an dem der Gründer Rebbe war.

Chassidut Dushinsky ist Mitglied der antizionistischen Vereinigung "Edah HaCharedit" in Mea Shearim und ihre Hauptsynagoge befindet sich in Jerusalems Shmuel Hanavi Street.


Zweiter von rechts: Der Dushinsky Rebbe Yosef Zvi Dushinsky



Dienstag, 26. Mai 2009

Positive & Negative Berichterstattung

B"H

Wer sich in der chassidischen Blogwelt (eigentlich betrifft dies fast nur englischsprachige Blogs) umschaut, der findet Berichte, die von großen Rebbes oder Chassidim erzählen. Nicht weniger Blogger beschränken sich dabei auf die großartigen Taten, die Keduscha (Heiligkeit), welche die Personen umgibt - kurz gesagt Berichte, die ein perfektes Leben schildern.

Manchmal komme ich mir beim Lesen dieser Blogs wie ein Verräter und dann wieder als Realist vor. Verräter deswegen, weil man vielleicht nur die gute Seite der Chassidut beschreiben sollte. Negatives gibt es eh schon genügend zu lesen und sollten wir nicht zur Abwechselung auch einmal das Positive hervorheben ? Weiterhin sollte man vermeiden, auf allem negativen herumzupicken und nur das zu sehen ?

Realist bin ich wohl eher deswegen, weil ich nicht davonschwebe, sobald ich einen chassidischen Rebbe sehe. Letzten Sommer stand ich nur ganz wenige Meter vom Rebben der Chassidut Nadvorna (Bnei Brak) entfernt und am letzten Freitag abend (Erev Schabbat) als ich mit einer Freundin auf dem Weg zur Synagoge der Chassidut Ruzhin - Boyan war, überholte uns auf der Straße deren Rebbe, der ebenfalls auf dem Weg in die Synagoge war. Und ich fiel nicht vor lauter Ehrfurcht in Ohnmacht.

Einmal aber erwischte es mich fast doch (nicht unbedingt die Ohnmacht, sondern eher ein Gefühl der Keduscha) als ich auf der Straße am Rebben der Kretchnifer Chassidim vorbei ging.
Nichtsdestotrotz bleibe ich auf dem Boden und in meinen Blogs berichte ich genauso über die Schattenseite, die es in jeder Gesellschaft nun einmal gibt. Die haredische (ultra - orthod.) bzw. die chassidische Welt bilden da keine Ausnahmen.

Montag, 25. Mai 2009

Hachnasat Sefer Thora in Chassidut Nadvorna

B"H

Chassidut Nadvorna feierte die Einweihung eines neuen Sefer Torah (einer neuen Thorarolle) für die zeitweilige Beit Midrash in Elad (nahe Petach Tikwah).





Mitte: Der Nadvorna Rebbe

Der Stuhl des Rebben

Der Rebbe

Sämtliche Photos können hier eingesehen werden:

http://bhol.co.il/news_read.asp?id=9702&cat_id=2

Tish in Nadvorna / Bnei Brak

Rabbi Wosner gegen das Internet

B"H

Das Internet verursacht schreckliche Kriege und Probleme. Seit der Erschaffung der Welt gab es noch nie eine ernsthaftere Bedrohung.

Die tiefsten Abgründe erwarten uns und viele Familien wurden schon zerstört.

Der Rabbi, der dies publiziert, ist kein geringerer als der bekannte Rabbi Shmuel Wosner aus Bnei Brak.

Es stimmt, dass das Internet unendlich viele Gefahren für jedermann mit sich bringt. Dennoch aber sollte man nicht nur auf die negativen Seiten schauen, sondern auch auf die positiven. Das Internet bringt viel Positives mit sich und es kommt stets darauf an, wie man es nutzt.

Zuerst einmal sollte die haredische Gesellschaft lernen, sich mit dem Thema "Internet" auseinanderzusetzen. Nur verbannen allein hilft nicht, denn diejenigen Haredim, die es nutzen wollen, finden immer einen Weg. Und sei es im Internetcafe oder der öffentlichen Bibliothek.

Ich habe keine perfekte Lösung (wenn es die überhaupt geben sollte) aber ich denke, dass wenn Teile der haredischen Gesellschaft Sex und Frauen gegenüber reserviert sind, viele männliche Haredim erst recht neugierig werden und sehen wollen, was die Welt da draußen tut und zu bieten hat. Darüber hinaus bin ich mir sicher, dass viele auf diese Art und Weise einen Weg finden, ihre Wünsche / Phantasien auszuleben, was sie daheim mit der eigenen Ehefrau vielleicht nicht können.

Es gibt keine perfekte Gesellschaft auf unserem Planeten und alles hängt von uns selbst, unserem Willen sowie unseren Charaktereigenschaften ab. Man kann versuchen, alles negativ Beeinflussende zu verbannen, doch das heißt nicht, dass deswegen die Menschen keine Gelüste oder Wünsche mehr befriedigen wollen.

Weitere Bestimmungen des Rabbi Wosner:

Die weibliche Stimme

Weiterer Link:

Wenn das Fleisch schwach ist

Sonntag, 24. Mai 2009

Nachal HaCharedi

B"H

Eines der Vorurteile gegenüber Haredim (Ultra - Orthodoxe) lautet, sie gehen nicht zur israelischen Armee. Das ist nicht immer richtig, denn viele nehmen am Armeedienst teil und die Nachal ist eine der etabliertesten Kampfeinheiten der israelischen Armee (IDF).

http://www.nahalharedi.org/

Freitag, 22. Mai 2009

Bildung innerhalb der religiösen jüdischen Gesellschaft

B"H

Nehmen wir eine relig. jüdische Familie, nationalrelig., doch an der Schwelle zum haredischen (ultra - orthodoxen) Judentum. Mehrere ihrer Kinder haben sie im Alter von 18 - 19 Jahren sofort verheiratet. Die Töchter ohne jegliche Berufsausbildung geschweige denn höhere Studien unverzüglich in die Ehe und Mutterschaft entsandt. Neben dem ersten Kind kann man ja immer noch einen Beruf erlernen. Erzieherin oder Grundschullehrerin für die eigene relig. Sparte. Die Söhne lernen auf der Yeshiva, wurden verheiratet und hängen, da ohne großem eigenen Einkommen, nach wie vor am finanziellen Tropf der Eltern bzw. Schwiegereltern. Der Rest der noch unverheirateten Töchter will einen Beruf erlernen, doch fehl es an ausreichender Vorbildung. Haredischulen für brave Töchter vermitteln kein akademisches Wissen, mit dem man einen Psychometritest an einer isarelischen Uni besteht. So bleibt die relig. Akademie, aber wer stellt jemanden von dort ein, wenn nicht "nur" die relig. Gesellschaft selbst ? Um es einfach auszudrücken: Große wissenschaftliche Errungenschaften werden dort nicht erzielt.

So schaut es in vielen religiösen amerikanischen Familien aus, die nach Israel einwandern. Israelische Nationalrelig. sind teilweise besser drauf, denn sie sind sich des israelischen Systems bewusst, dass da "Arbeit und Bildung" lautet. Wer kann, der geht auf die Bar Ilan University oder in die Akademia nach Ariel. Selbst die haredische Gesellschaft an sich arbeitet immer mehr. Offiziell sollen die Anzahl der arbeitenden Haredim um 70% angestiegen sein. Dies allerdings ist nicht so neu, wie es scheint, denn zahlreiche Haredim arbeiten eh. Meist innerhalb ihrer Gemeinde oder als Rechtsbeistand.

Vielleicht erwarte ich es von vielen haredischen Richtungen nicht anders, wenn die Kinder nicht gerade Doktoren werden. Von der nationalrelig. Gesellschaft jedoch erwarte ich etwas mehr. Teilweise findet es statt, was aber immer wieder auf die Eltern ankommt. Nicht jeder Vater fördert seine Kinder bildungsmässig und sieht sie stattdessen lieber frühzeitig unter der Haube. Kinder sollen her zwecks Planerfüllung. Der Rest ergibt sich dann schon irgendwie.

Dise Einstellung ist mir zuwider. In den frühen 80iger Jahren erregte ein Satmarer Chassid, Mendel Wechter, Aufmerksamkeit als er im tiefsten Satmar Kiryat Yoel (bei New York) Lubawitscher (Chabad) Chassidut predigte. So sehr, dass einige seiner Schüler sogar zu den Lubawitschern überliefen. Wechter wurde gefeuert und rannte selbst zu den Lubawitschern nach Israel.


Jene übergelaufenen Satmarer wurden zwar dumm angeschaut, doch letztendlich fanden sich nicht wenige Familien mit deren Entscheidungen ab. Vor allem die Ehefrauen, denn plötzlich war ihnen das Lernen erlaubt. Bei Chabad gibt es keine Beschränkungen und wissenschaftliche Studien sind sogar erwünscht. Ganz im Gegensatz zu Satmar. Die Ehefrauen der Abtrünnigen wurden mit Möglichkeiten konfrontiert, die sie sich niemals erträumt hatten.

Und darum geht es. G - tt erschuf uns alle mit vielen unterschiedlichen Potentialen und Fähigkeiten, die wir nutzen sollten. Viele relig. Väter jedoch befördern, meist aus Angst vor dem Neuen und der Entfaltung der Kinder, in den geistigen Keller. Und so läuft das Leben an der zukünftigen Generation im wesentlichen Sinne vorbei.

Schade, um das ungenutzte Potential.

Link:

http://www.ynetnews.com/articles/0,7340,L-3719333,00.html

Donnerstag, 21. Mai 2009

Feiern in Ruzhin - Boyan

B"H

Am Freitag abend (Erev Schabbat) feiert die Chassidut Ruzhin - Boyan einen "Schalom Zachor", denn eine der Töchter des Rebben brachte einen Jungen zur Welt.

Während des Se'udat Shlischit, der dritten Schabbatmahlzeit, findet der monatliche Tisch des Rebben statt.
Ruzhin - Boyan in Jerusalem verfolgt den Brauch, nur einmal pro Monat einen Tisch zu zelebrieren: am Schabbat vor dem Rosch Chodesh (Beginn des neuen jüd. Monat).

Mittwoch, 20. Mai 2009

Die Neturei Karta gegen Chabad

B"H

Die Neturei Karta ist überall dort zu finden, wo es nur nach der kleinsten Möglichkeit einer Zerstörung des derzeitigen Staates Israel riecht.
Und es darf geraten werden, was die Neturei Karta gerade tut ?
Sie demonstriert gegen den zionistischen Premierminister Benjamin Netanyahu.

Die Chassidim von Chabad tun genau das Gegenteil und unterstützen Netanyahu in seinem Widerstand gegen US - Präsident Barak Hussein Obama und dessen absurden Friedensplänen. "Wir sind keine Bananenrepublik und überlebten schon einen Nebuchadnezzar sowie einen Titus".


Das Ergebnis ist, dass die Neturei Karta einen neuen Feind namens "Chabad" fand. Die Lubawitscher würden jüdischen Hass versprühen und überhaupt nicht die Meinung der gesamten Judenheit wiedergeben.
Dieses Statement darf bald jeder in Schwarz und Weiss begutachten, denn die Neturei Karta plant, eine Annonce in der New York Times zu schalten.

Die Reaktion bei Chabad lautet, dass es keine Reaktion gibt. Wer nimmt schon eine Gruppe ernst, die da Achmadinejad umarmt ?


Die Neturei Karta in Action



Quelle: Chadrei HaCharedim

Rabbi Me'ir Brandsdorfer hinterlässt Vacuum

B"H

Der plötzliche Tod von Rabbi Me'ir Brandsdorfer hinterlässt ein dickes Vacuum. Nicht nur bei der Chassidut Toldot Avraham Yitzchak, sondern ebenso bei der Edah HaCharedit selbst.

Hier ein paar Photos von der Shiva (siebentägige Trauerperiode):






Sämtliche Photos können hier eingesehn werden:

http://bhol.co.il/news_read.asp?id=9597&cat_id=2

Mir erscheint es als habe die Edah HaCharedit ein Generationsproblem, denn bisher sind keine gravierenden Wechsel in Sicht. Ich mag mich irren, doch jüngere Poskim oder Rabbiner sehe ich eigentlich gar nicht oder kaum.

Dienstag, 19. Mai 2009

Was ist das Besondere am Tisch des Rebben ?

B"H

Fast jeder chassidische Rebbe gibt am Freitag abend (nach dem Schabbatmahl) einen TISCH für seine Chassidim. Einige Rebbes essen dabei, andere wiederum beschränken sich auf das Geben einer Derascha, eines Teachings aus der Thora, oder fordern ihre Chassidim zum Singen auf.

Die Jerusalemer Bäckerei, in der ich zweimal pro Woche arbeite, besitzt das Koscherzertifikat der Belzer Chassidim ( Badatz Belz). Regelmässig unterhalte ich mich mit einem unserer Mashgichim (Kaschrut Experten) und, wie so oft, geht es dabei um verschiedene chassidische Gruppen genauso wie um die Chassidut Belz.

Neulich trat mitten im Gespräch einer der Verkäufer zu uns ins Büro, stetzte sich hin und fragte den Maschgiach, was denn so toll daran sei, wenn Hunderte Chassidim ihrem Rebben beim Essen zuschauen. Und überhaupt, verstößt das nicht gegen die Halacha ? Und was hat man von dem ganzen Gestarre ? Jemand stopft sich voll Essen, na und ?
Nebenbei bemerkt, der Verkäufer ist absolut säkuler, obwohl sein Großvater ein respektierter Rabbiner innerhalb der kurdischen Gemeinde Jerusalems war.

Tatsächlich ist es so, dass der Kitzur Schulchan Aruch jemandem verbietet, einem anderen Menschen beim Essen auf den Mund zu schauen. Der Belzer meinte, dass es nicht darum ginge, dem Rebben jeden Happen in den Mund zu zählen; es sei vielmehr eine Sache der "Keduscha - Heiligkeit", welche den Rebben umgebe. Er sei ein Zaddik (ein Gerechter) und wenn ein Chassid ein Bissen vom Essen abbekommt, über welches der Rebbe einen Segen sprach, so kann das den Chassid positiv beeinflussen. Der Level desjenigen kann ansteigen, wenn er von dem Schirayim (eben jenem Essen) kostet. Eines der ältesten chassidischen Konzepte ist es, dass die Nähe zu einem Zaddik auf alle anderen positiv beeinflussend wirkt.

Der Verkäufer verstand nur Bahnhof und dachte äußerst pragmatisch a la "Was wäre für mich bei dem Tisch drin ?"
"Ich kann das nicht so leicht beschreiben, meinte der Belzer. Nächstes Mal nehme ich dich mit zum Tisch des Rebben". Der Verkäufer wollte auf keinen spirituellen Zweig kommen und manchmal denke ich mir, dass jemand die Chassidut in sich hat oder nicht. Jeder Jude hat seinen individuellen Zugang zum Judentum und geht den Weg, der er für richtig hält. Der eine sieht in einem Rebben den großen Zaddik und für den anderen ist der Rebbe nur ein Mensch wie jeder andere auch.

Sonntag, 17. Mai 2009

Ramat Aviv gegen Chabad

B"H

Der israel. Presse ist zu entnehmen, dass die vorweg gut betuchten Bewohner des Tel Aviver Stadtteils Ramat Aviv sich der "Gefahr einer haredischen (ultra - orthod.) Übermacht ausgesetzt sehen". Dieses Mal nannte man keine Namen, doch ist bekannt, dass Chabad einige Einrichtungen übernahm, sie in Chabad - Institutionen umformte und nun chassidische Vorträgen anbietet.

In Israel erwecken die Widerstände der Ramat Aviver keinerlei Aufsehen, denn auf viele wirkt der Stadtteil wie Beverly Hills. Ausland halt und womit soll man sich groß identifizieren, wenn da prozentual in jedem Haushalt die in Israel so bekannte Philippina putzt ? Zwar gibt es noch andere Nobelviertel wie Kfar Shemaryahu (bei Herzliya), doch Ramat Aviv gilt als Symbol des Ballast genannt Luxusleben.
War man zur Staatsgründung noch stolz auf alles mit der Hand erwirtschaftete, so gelten heute Börse oder Hightech.

Nicht, dass man keinem sein erwirtschaftetes Geld vergönnt, doch Geld allein macht bekanntlich auch nicht glücklich. Und ein Leben im Luxusghetto mit Philippina und Hund ersetzt keine jüdische Identität. Schnell vergessen zuviele Jude, dass man mit Geld kein Ansehen erkauft und schon gar keinen Antisemitismus ausmärzt. Und von daher sind die Chabadnikim in Ramat Aviv vielleicht gar nicht mal so an der falschen Stelle.

Weitere Photos zur Beerdigung des Rabbi Me'ir Brandsdorfer

B"H

Einer der bekanntesten Rabbis der Edah HaCharedit sowie führendes Mitglied der chassidischen Gruppe Toldot Avraham Yitzchak, Rabbi Me'ir Brandsdorfer, passed away on Wednesday verstarb am vergangenen Mittwoch in Mea Shearim / Jerusalem
Der Beerdigungszug zum Grab auf dem Ölberg begann am Supnik Platz in Mea Shearim / Jerusalem.



Sämtliche Photos können hier eingesehen werden:

http://bhol.co.il/news_read.asp?id=9504&cat_id=2



Donnerstag, 14. Mai 2009

Rabbi Me'ir Brandsdorfer ist tot

B"H

In der vergangenen Nacht erlitt Rabbi Me'ir Brandsdorfer im Alter von 74 Jahren völlig unerwartet einen Herzstillstand und selbst der sofort eingetroffenen Notarzt konnte ihm nicht mehr helfen. Kurz nach bekannt werden der Nachricht, dass der Rabbi mit dem Leben ringe, versammelten sich unzählige Chassidim vor dessen Haus in der Shivtei Israel Street in Jerusalem.

Rabbi Me'ir Brandsdorfer stammt gebürtig aus Belgien und zog im späteren Verlauf seines Leben nach Israel. Vor der Spaltung der Toldot Aharon gehörte er eben jener chassidischen Gruppe an. Nachdem der vorherige Rebbe Avraham Yitzchak Kahn Mitte der 90iger Jahre verstarb, kämpften seine beiden Söhne um die Nachfolge. Rabbi Brandsdorfer schlug sich auf die Seite des älteren Sohnes, Rebbe Shmuel Yaakov Kahn, der kurz darauf die Toldot Avraham Yitzchak ins Leben rief und die Toldot Aharon verliess. Trotz der Gruppenfehden besuchte Rabbi Brandsdorfer nach wie vor den chassidischen Tisch des Toldot Aharon Rebben David Kahn. Vor einigen Monaten schon berichtete ich darüber.

Rabbi Me'ir Brandsdorfer war ein wichtiges Mitglied der Edah HaCharedit sowie ein Schochet (Schächter) und Halacha - Experte. Zur Stunde findet seine Beerdigung auf dem Jerusalemer Ölberg statt.

Rabbi Me'ir Brandsdorfer beim Mitzwetanz (Tanz mit der Braut eines Sohnes oder einer Schwiegertochter).


Gestern nacht: Besorgt bangen die Menschen um das Leben des Rabbis vor dessen Haus.


Sämtliche Photos können hier eingesehen werden:

http://bhol.co.il/news_read.asp?id=9486&cat_id=2

Mittwoch, 13. Mai 2009

Lag Ba'Omer in Kiryat Yoel

B"H

Das Anzünden des Lag Ba'Omer Feuers in Kiryat Yoel.
Der Satmarer Rebbe Aharon Teitelbaum regiert in Kiryat Yoel (nahe New York), während seiner Bruder und Konkurrent, der zweite Satmarer Rebbe, Rabbi Zalman Leib Teitelbaum, seinen Hauptsitz Williamsburgh (ebenso New York) hat.





Dienstag, 12. Mai 2009

Photos aus Meron 5769 / 2009

B"H

Die folgenden Photos entnahm ich einem haredischen (ultra - orthodox.) Forum !

Noch bevor Lag Ba'Omer (der 33. Tag in der Omerzählung) begann, versahen die antizionistische Edah HaCharedit sowie extreme Gruppierungen Mea Shearims das staatliche Busunternehmen EGGED mit einem neuen / alten Bann. Zuviel "Prizut - Prostitution" spiele sich in den Egged - Bussen ab; besonders auf dem Weg nach Meron. Männlein und Weiblein sitzen nicht getrennt voneinander und da müsse man ja zwangsläufig auf unanständige Gedanken kommen. Und so wurden "koschere" Busse aus eigener "Produktion" empfohlen, um nur koschere Gedanken zu erzeugen und erst gar keine "wilde Prostitution" aufkommen zu lassen.

EGGED seinerseits machte Werbung für einen Sonderpreis nach Meron (zum Grabe des Rabbi Schimon bar Yochai an Lag Ba'Omer). 71,40 Schekel (ca. 14 Euro) für ein Ticket !
Ich sah viele Litvaks (litvische Haredim) die derlei Tickets am Jerusalems Zentralem Busbahnhof erstanden.

Litvishe Haredim

Auf einigen Pakshivilim (Mitteilungspostern) an den Wänden von Mea Shearim / Ge'ulah war ein "koscherer Stadtplan" zu sehen.
Wie verlasse ich den Bus in Meron und komme auf dem koschersten Wege an das Grab von Rabbi Schimon ? "Koscherer Weg" steht hier für getrennte Geschlechter. Frauen und Männer benutzten zwei unterschiedliche Strassen.

Was hätte wohl Rabbi Schimon selbst zu all den "koscheren Ideen" gesagt ?
Mich täte seine Meinung brennend interessieren !


MERON 5769 / 2009






Der Boyaner Rebbe zündet das Lag Ba'Omer Feuer an
(Es ist mir unbekannt, ob die Photos in Meron oder in Jerusalem aufgenommen worden sind).


Montag, 11. Mai 2009

Admor News in Kürze

B"H

- Heute (Montag) ist die Yahrzeit (Sterbegedenktag) des vorherigen Kretchnifer Rebbe von Jerusalem.


- Nach einer Woche in den USA kehrt heute der Gavad von Jerusalem (Oberrabbiner der Edah HaCHaredit), Rabbi Yitzchak Tuvia Weiss, nach Israel zurück.

- Der israel. - marokkanische Rabbi Yekutiel Abuchazeira gibt heute abend, am Lag Ba'Omer, einen Tisch in Meron.

Jerusalem brennt


Mystische Lag Ba'Omer - Feuer in Meron

B"H

Bericht mit Photos vom
Lag Ba'Omer in Mea Shearim (Jerusalem) aus dem vergangenen Jahr (5768 / 2008)

Die Feuer sind die große Tradition des Lag Ba' Omer und natürlich sehen insbesondere die mystikverfallenen Chassidim darin einen Teil Kabbalah. Halb Bnei Brak (nahe Tel Aviv) war nach Meron abgerückt. 400.000 Menschen sollen sich vor dem Grabe des berühmten Rabbi Schimon Bar Yochai versammelt haben. Ich machte mich erst gar nicht auf den Weg, denn was sieht man schon groß bei 400.000 Leuten. Noch dazu, wo eh die Frauen aufgrund der Geschlechtertrennung ganz hinten stehen müssen.

Menschenauflauf in Meron an Lag Ba'Omer

Mit einer Freundin machte ich mich auf und es war nicht schwer, die Feuer zum Lag Ba'Omer zu finden. Im Jerusalemer Sacher Park fand ein riesen Konzert des lokalen Fussballclubs "Beitar Yerushalaim" statt. Der Besitzer Arkadi Gaydamak hatte eingeladen und Tausende Fans trudelten ein. Die Musik dröhnte bis zum Machane Yehudah Makrt herüber. In Mea Shearim hingegen ging es weniger laut zu.
Unser erster Weg führte und vorbei am "Kikar Supnik" in der Strauss Street im haredischen (ultra – orthod.) Stadtteil Ge'ulah. Am Kikar Supnik steht die Jungenschule der chassidischen anti – zionistischen Gruppe "Dushinsky". Und bei Dushinsky feierte man draußen vor der Schule. Ein Feuer war in einer Metalltonne entzündet worden und die Chassidim tanzten drumherum. Die Musik war gräßlich, denn der Sänger war nicht ganz bei Stimme. Aber trotzdem war es recht nett. Auch die Frauen waren anwesend. Einige Meter weiter weg, aber es war okay.

Unsere nächste Station war die Yoel Street im benachbarten ultra – orthod. Mea Shearim. Dort feierte die chassidische Gruppe Satmar ausgiebig. Da Satmar wie bekannt in zwei Rebbes gespalten ist, gehört die Beit Midrasch in der Yoel Street den Anhänger des Rebben Zalman Leib Teitelbaum (New York – Williamsburgh).
Bei Satmar jedoch gingen zu der Stunde um 22.30 Uhr die Feuer schon fast aus. Wenig Männer, doch viele Kinder und Frauen. Überhaupt waren die meisten Haredim (Ultra – Orthod.) ins nordisraelische Meron abgerückt und man sah nicht besonders viele in den Straßen. Dafür hatten wir Frauen freie Bahn und das war endlich einmal etwas Erfreuliches.

Wenige Meter hinter Satmar feierten die Chassidim der Gruppe Karlin – Stolin. Und wer die Karliner kennt, der weiß, dass es bei ihnen die beste Musik gibt. Und so war es dann auch - die chassidische Musik war hervorragend und die Chassidim gut bei Laune. Viele tanzten wie wild in einem Kreis und es war Stimmung angesagt. Außerdem waren einige Breslover Chassidim sowie viele Nationalrelig. anwesend. Wir schossen gerade Photos als hinter uns ein neues Feuer gezündet wurde. Es gab riesige Flammen und zuerst dachten wir, dass ganze Ding würde explodieren. Umherstehende gingen sogar in Deckung. Doch alles brannte schnell nieder und auch hier begannen die Männer um das Feuer zu tanzen. Meistens litvische Haredim.

Der Rebbe der Gruppe Toldot Aharon war mit seinen männlichen Chassidim nach Meron abgerückt und so konnten die Frauen im Hinterhof ungehindert ihre Wäsche aufhängen. Die Stadt war voll mit Qualm und wer seine Wäsche draußen hat, der hatte das Nachsehen. Doch in Toldot Aharon – Hinterhof ging alles seinen gewohnten Gang. Mit viel Wäsche. Heute kehrt der Rebbe samt Anhang zurück und es wird ein chassidischer Tisch stattfinden.

Im Mea Shearim Markt waren gegen Mitternacht die Lichter fast aus. Nur ein Feuer brannte noch; nämlich das der "Neturei Karta".

Ausserdem:
Wir sahen eine älteren Neturei Karta - Chassid, der einem kleinen Junge die Haare schnitt. Am Lag Ba'Omer ist es mystische Tradition, kleinen Jungen am dem 3. Lebensjahr zum ersten Male die Haare zu schneiden.

Und:
Wurden wir von einem litvischen Haredi zu einem Besuch in der lokalen Mea Shearim Synagoge eingeladen. Die Synagoge befindet sich im Mea Shearim Markt und die Männerseite ist toll anzusehen. Mit verzierter Stuckdecke und wunderschönen Kronleuchtern.
Wir gingen hinein und waren jedoch etwas enttäuscht. Wie immer gab es eine Trennwand zur Männerseite und diese bestand aus einem Vorhang. Und so war nicht viel von der Herrlichkeit des Gebäudes auf der Männerseite zu sehen. Trotzdem, wir werden wieder hingehen und diesesmal zum G - ttesdienst.

Kein Qualitätsphoto aber immerhin - Das Lag Ba'Omer - Feuer auf dem Dach der Neturei Karta - Synagogue "Torah Ve'Yirah".


Nahe Karlin - Stolin


Vor der Satmarer Synagoge in Yoel Street (die Anhänger von Rebbe Zalman Leib Teitelbaum)



Im Hintergrund die Satmarer Beit Midrasch / Synagoge in Yoel Street


Nahe Karlin - Stolin