Samstag, 10. November 2012

Oprah diskutiert mit chassidischen Frauen


B"H 

Man beachte allerdings den vielfachen Unterschied zwischen chassidischen Frauen in den USA lebend und denjenigen in Israel. Besonders diejenigen chassidischen Frauen in den USA sind eher dazu bereit, berufliche Karrieren zu starten bzw. verwirklichen, während chassidische Frauen aus Israel dazu kaum Ambitionen aufbringen. Von der chassidischen Gruppe Chabad (Lubawitsch) vielleicht einmal abgesehen. 

Außerdem diskutiert Oprah Winfrey hier mit vier Hausfrauen, die absolut in ihrer Rolle aufgehen. Deswegen kommen die vielseitigen Probleme innerhalb der chassidischen Gesellschaft leider erst gar nicht zur Sprache.

Sonntag, 2. September 2012

Belzer Rebbe trifft auf den Lubawitscher Rebben



Leider weiss ich nicht, wann dieses Video entstand bzw. dass Meeting der beiden Rebbes stattfand. 

Montag, 30. Juli 2012

Hintergründe zur Geschichte des Chassidismus

B"H

Obwohl der berühmte Baal Shem Tov (1698 – 1670) als der eigentliche Gründer des chassidischen Movements betrachtet wird, so gab es dennoch diverse chassidische Grundkonzepte bereits zu Zeiten der Tempel in Jerusalem. Und ich wage einmal zu behaupten, dass selbst unsere Vorväter sich der Ideologien der Kavanot (Konzentration im Gebet), der Spiritualität sowie der Suche nach der Nähe zu G – tt mehr als bewusst waren. Die eigentliche Idee der chassidischen Lehre war also nicht neu, sondern vor langer Zeit in Vergessenheit geraten. Was der Baal Shem Tov viele Jahre später tat war, die ursprünglichen Ideologien und Konzepte wieder aufleben zu lassen.

In der Zeit des 16.,17. und 18. Jahrhunderts bestand die Mehrheit des osteuropäischen Judentums aus einfachen Leuten und nicht aus rabbinischen Gelehrten. Man war orthodox, da es halt so üblich war, hielt die jüdischen Feiertage und aß koscher. Höhere jüdische Studien in Thora, Halacha und Talmud aber, dass war die Sache einiger weniger Rabbiner und nicht die der breiten Masse. So geschah es, dass eben diese breite Masse mit den grundlegenden Prinzipien des Judentums kaum mehr etwas anfangen konnte. Man betete, weil es halt so Vorschrift war. Die damalige Rabbinerschaft wiederum sah höhere jüdische Studien als außerordentlich intellektuell an.

Plötzlich kommt Mitte des 18. Jahrhunderts der Baal Shem Tov daher und lehrt, dass jeder Jude eine persönliche Verbindung zu G – tt aufbauen kann. Es bedarf keiner hohen intellektuellen Studien, sondern wichtig sind die Absicht sowie die Gefühle. Was nützt es, wenn man im jüdischen Sinne noch so gelehrt ist, aber ohne jegliches Gefühlt betet ? Wobei niemand behauptet, dass ein Jude auf die Studien verzichten und nur noch per Gefühl handeln sollte. Ganz im Gegenteil. Studien und Emotionen müssen zusammenfliessen. Wie gerne behauptet, verzichtete der Baal Shem nicht auf höhere Studien und lehnte Halachot sowie das Talmudstudium keineswegs ab. 


 Unterschrift des BESHT (Baal Shem Tov)


Die erste Generation der Chassidim bestand, wie erwartet, aus der direkten Anhängerschaft des Baal Shem Tov. Allmählch bereitete sich die neue Bewegung über ganz Osteuropa aus. Weissrussland hatte seinen Rabbi Shneur Zalman von Liadi (der Alter Rebbe des späteren Lubawitscher Movements). Poland hatte seinen Rabbi Elimelech von Lizhansk und den Seher (Chozeh) von Lublin.



Aus der Baal Shem Tov Ausstellung der National Jewish Library in Jerusalem

Photo: Miriam Woelke

Von Lublin hin zum Chozeh über das Przysucha Movement – jede chassidische Gemeinde führte ihren eigenen individuellen Lebensstil. Ideologien, spirituelle Pfade und die eigene Identität waren nicht immer dieselben, sondern von Ort zu Ort unterschiedlich. Der Rabbi Shneur Zalman, zum Beispiel, liess seine eigenen Interpretationen in die Lehren des Maggid von Mezritch (seinem einstigen Lehrer) mit einfliessen. Oder wer sich in der chassidischen Geschichte etwas auskennt, der weiss um den Zwist zwischen Lublin und Rabbi Simcha Bunim. Einem Thema, auf welches ich hier im Blog noch sehr häufig zu sprechen komme.

Wer heutzutage auf die immense Anzahl chassidischer Schriften schaut, der kann leicht den Überblick und vor allem die Lust verlieren. Die chassidische Literatur füllt meter oder kilometerweise Bücherregale und durch das muss man sich erst einmal durchgraben, um sich einen winzigen Einblick zu verschaffen. Dennoch lernt man die chassidische Gesellschaft und deren Hintergrund lediglich durch ihre Literatur kennen.

Bis heute sind die meisten chassidischen Gruppen stolz darauf, auf ihre direkte Linie zum Baal Shem Tov zu verweisen. Man schaue hierbei nur auf Rabbi Nachum von Chernobyl (und die heutige chassidische Gruppe Chernobyl mit ihrem Rebben in Bnei Brak), auf Rabbi Yaakov Yosef, den Maggid von Mezritch oder auf Rabbi Pinchas von Koretz. Nur ganz wenige Gruppen besitzen keine direkte Linie zum Baal Shem Tov wie, z.B., die Toldot Aharon. 
Nichtsdestotrotz haben sämtliche chassidischen Gruppe so einiges gemeinsam: Und zwar berufen sich alle auf die Lehren des Baal Shem Tov. Weiterhin folgen alle von ihnen dem Konzept des ZADDIK (Gerechten). Manche mehr, manche weniger. 

Wie einige Leser vielleicht wissen, waren es insbesondere Rabbi Elimelech von Lizhansk sowie sein einstiger Schüler, der Seher von Lublin, welche das Zaddik – Konzept viel weiter ausbauten als es der Baal Shem Tov jemals tat. Rabbi Simcha Bunim von Przysucha dagegen definierte die Aufgabe den Zaddik au seiner wesentlich anderen Betrachtungsweise heraus.

Thora und Gebete ohne Wirkung

B"H 

Es ergab sich einmal, dass der Baal Shem Tov am Eingang einer Beit Midrasch (einem jüdischen Lehrhaus) stand und hineingebeten wurde. Allerdings weigerte sich der Baal Shem Tov hineinzugehen. 

"Warum denn ?" so fragten die örtlichen Juden nach dem Grund. 

"Weil die Beit Midrasch so voller Thora und Gebete ist, dass ich nicht mehr hineinpasse", so der Baal Shem Tov. 

Daraufhin verstanden die Juden den Grund für die Weigerung des chassidischen Meisters. Wer Thora lernt und betet, der muss dies mit einem gewissen Grad an KAVANAH (Konzentration) tun. Nur einfach so eben mal lernen bzw. ein Gebet herunterleiern, schickt sich für einen Juden nicht. Beides muss von Herzen kommen und mit der entsprechenden Konzentration gegenüber G – tt ausgeführt werden. Nur so steigen die Gebete auch zu Ihm auf. 

In dem Fall der besagten Beit Midrasch war dies nicht der Fall und weder die Gebete noch die Thorastudien stiegen zu G – tt hinauf, da sie nicht mit der erforderlichen Ernsthaftigkeit ausgeführt worden waren.

Mittwoch, 25. April 2012

Keine Unabhängigkeitsfeiern bei Chabad

B"H 

Morgen abend (Mittwoch) beginnen die israelischen Feiern zum 64. Geburtstag des Landes. Wer in der Diaspora vielleicht meint, er könne bezüglich des israelischen Unabhängigkeitstages vielleicht bei Chabad (Lubawitsch) auf kleine Feiern hoffen, der liegt so ziemlich daneben. 

Chabad feiert definitiv keinen israelischen Unabhängigkeitstag ! Vielmehr ist das Gegenteil der Fall, denn die chassidische Gruppe ist genau so antizionistisch wie, u.a., Satmar.

Links:


Der talmudisch begründete Antizionismus 



Donnerstag, 19. April 2012

Die chassidische Reaktion auf den Holocaust

B"H

Allgemein: Chassidim sind ultra - orthodoxe Juden, die der Lehre des Baal Shem Tov (Besht) folgen.
 

Viele Bücher wurden über die Reaktion der Juden auf den Holocaust (hebrä. Schoah) geschrieben, doch gibt es nur ganz wenige Publikationen über die Reaktion der Chassidim. Mein Beitrag zu diesem Thema stützt sich überwiegend auf eine Publikation von Pesach Schindler (Leiter einer konservativen Yeshiva und Holocaust - Experte).

Tausende Chassidim sind im Holocaust umgekommen und fast ganze Dynastien wie Belz oder Bobov wurden vernichtet. Erst Jahrzehnte nach dem Krieg "erholten" sich chassidische Gruppen von den Verlusten ganzer Gemeinden und Generationen und formierten sich neu.

Die Mehrheit der Chassidim nahm die Verfolgung und den Holocaust als G - ttesurteil auf. Niemand hat das Recht, G-ttes Urteile und Handlungen in Frage zu stellen. Alle Antworten bekommen wir vom Meschiach. Ausserdem ist Leiden eine Einleitung für das Kommen des Meschiach (hierzu gibt es untershiedliche Interpretationen). Der Grodzisker Rebbe, Rabbi Yisrael Shapira, sagte noch in Treblinka: Wir sollen G-ttes Handlungen nicht anzweifeln. Diese Meinungen basieren auf einem sehr komplizierten chassidischen Konzept: Selbst das Böse hat seine Wurzeln im Guten. Dadurch, dass die Thora und Mitzwot (Gebote) in den schlimmsten Zeiten eingehalten werden, bringen wir den Meschiach näher. Chassidim hielten auch weiterhin an der Idee fest, G-tt mit totaler Selbstaufgabe zu dienen. Die Diaspora (Galut) sei nun einmal eine Tragödie.

Aber es gab auch andere Stimmen. Viele Chassidim formierten sich in Partisanengruppen. Der Belzer Rebbe verlangte von seinen Chassidim Europa zu verlassen. So auch der Komarner Rebbe.
Zwanzig Chassidim des Ostrower Rebben wollten sich opfern, um ihrem Rebben das Leben zu retten, doch die Nazis erschossen alle Zwanzig und den Rebben.

Chassidim weigerten sich, soweit möglich, ihre Kleidung auszutauschen und die Bärte abzurasieren. Chassidische Admorim (Rebbes) liessen ihre Anhänger micht allein und gingen mit ihnen in den Tod.
Noch in Auschwitz gab es Gebets - Service und in Birkenau wurden sogar illegal Mazzot gebacken.

Einige chassidische Rebbes stellten G-ttes Handlungen dennoch in Frage. Ob G-tt nicht seine eigenen Gebote missachte. Rabbi Aharon Rokeach (Belz) wurde gefragt, ob man nicht ein g-ttliches Einschreiten arrangieren sollte. Seine Antwort: Nein, alles sei ein G-ttesurteil. Es gibt mehrere Berichte und ich selbst habe dies von jemandem gehört: In Auschwitz haben viele Gefangene einmal die Kabbalisten gefragt, ob man nicht kabbalistische Flüche gegen die Deutschen aussprechen solle. Man fragte sogar G-tt selbst um Rat. Doch eine "Bat Kol" (das Echo einer himmlischen Stimme, siehe Talmud Traktate Yoma 9b und Eruvin 13b) sagte nein.

Antworten auf den Holocaust gibt es keine. Auch keine Religiösen. Wie heisst es doch ? Wir erfahren alle Geheimnisse nach unserem Tod oder dem Eintreffen des Meschiach.
Für die Chassidim ist das Leiden vor dessen Eintreffen nicht vorüber. Alle, auch wir, sehen den Krieg Gog und Magog vor dem Meschiach. Doch der letzte Lubawitscher Rebbe, Menachem Mendel Schneerson, vertrat einen anderen Standpunkt: Der Zweite Weltkrieg sei schon Gog und Magog gewesen und nun sei der Weg frei für Meschiach.

Eines aber ist gewiss: Deutsche insgesamt haben auch heute noch einen schweren Stand bei den Chassidim. Ich kenne einen Gerer Chassid (gebürtig aus Polen), welcher seine gesamte Familie verlor. Er heisst Shalom Mark und schrieb ein Booklet über seine Erlebnisse in verschiedenen Konzentrationslagern. Der Titel seines Booklets: "Choose Life".
Auch bei Shalom Mark finden Deutsche keine Vergebung. Aber nicht nur die Chassidim verhalten sich so; auch die Nationalreligiösen haben ähnliche Meinungen. Oder wurde Angela Merkel schon einmal vom Gerer Rebben, Rabbi Yaakov Aryeh Alter, oder von Rabbi Mordechai Eliyahu eingeladen ?

Tatsache ist, dass 99% der Chassidim Deutschland meiden. Selbst bei den dort ansässigen Chabadnikkim bleibt immer ein bitterer Nachgeschmack. Ein sephardischer Chassid meinte zu mir, dass Angela Merkel zwar sehr israelfreundlich sei, doch es für Deutschland insgesamt keine Vergebung gebe.
Dass, was vielen Israelis immer noch missfällt, ist das Hören der deutschen Sprache. Eine nationalreligiöse Frau sagte, dass sie zwar keine deutschen Produkte aus dem Haushalt verbanne, wie ihre Mutter. Doch sehe sie im deutschen Charakter immer eine Kultur, die von sich meint, besser zu sein als andere Kulturen. 



In anderen Worten: Mit Kranzniederlegungen ist es nicht getan. Deutschland muss auch in der Zukunft weiterhin beweisen, dass es den Antisemitismus bekämpft und ein demokratisches Land bleibt.

Donnerstag, 20. Oktober 2011

Sukkot in Belz


Sukkot bei der chassidischen Gruppe Belz in Jerusalem. Auf dem Bild oben sehen wir den Belzer Rebben Yissachar Dov Rokeach mit seinem Sohn und Enkel. 



Alle Photos gibt es HIER !