Sonntag, 6. Dezember 2009

"Die drei Reiter" - Zur Yahrzeit des Maggid von Mezritch



B"H


Die Zeit vor und an Chanukkah (Beginn am Abend des 11. Dezember 2009) ist jedesmal wieder die Zeit der chassidischen Stories. Das Wetter wird kühler und da zieht man sich gern ins Warme zurück und erzählt Geschichten. In chassidischer und kabbalistischer Literatur stehen die Lichter des Chanukkah - Leuchters (Chanukkiah) für Seelen (Neschamot). Unsere Seelen sollen sich beim Anblick der Chanukkah - Lichter erwärmen. Hier eine kurz chassidische Geschichte zum Vorwärmen.




Der Maggid von Mezritch bat den Baal Shem Tov ihm den Vers "Und dies sind die Urteile, welche Ich euch gebe" aus dem kabbalistischen Buch "Zohar" zu erklären. Der Baal Shem Tov sagte dem Maggid, dass er in den nahegelegenen Wald gehen soll, sich dort einige Stunden unter einen Baum an einem Bach setze und später zu ihm zurückkehre.
Der Maggid tat wie ihm aufgetragen.


Als er unter dem Baum saß, sah er einen Reiter kommen. Der Reiter stieg vom Pferd, setzte sich, aß und trank und setzte seinen Weg fort. Allerdings bemerkte er nicht, dass er seine Brieftasche verloren hatte.


Danach kam ein zweiter Reiter, der sehr ärmlich ausschaute. Er fand die Brieftasche des Reiters, nahm sie an sich und ging.


Danach kam ein dritter Reiter, der ebenfalls arm ausschaute. Er trank aus dem nahegelegenen Bach, legte sich hin und schlief ein. Da kam der erste Reiter zurück, der in der Zwischenzeit den Verlust seiner Brieftasche bemerkt hatte und fragte den dritten Reiter, ob er diese gesehen hat. Der Mann wußte nicht, von was der Reiter sprach. Daraufhin schlug ihn der Reiter zu Tode, weil er glaubte, dass der Mann ihn belüge.


Der Maggid kehrte zum Hause des Baal Shem Tov zurück und berichtete ihm, was er gesehen hatte. Der Baal Shem Tov erklärte ihm Folgendes:


Diese drei Personen waren allesamt Reinkarnationen aus einem früheren Leben. Der erste Reiter schuldete dem zweiten Reiter Geld. Genau die Summe, welche sich in der Brieftasche befand. Der dritte Mann war der Richter, der ein Fehlurteil sprach als er dem Reiter Recht gab, die Schuld nicht an den zweiten Reiter zahlen zu müssen.


In diesem Leben zahlte der Reiter seine Schuld, der Richter bekam seine Strafe und der zweite Mann bekam sein Geld.
Und dies ist, was der "Zohar" meint mit "Und dies sind die Urteile, welche Ich euch gebe".

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