B"H
Fast jede chassidische Gruppe legt allerhöchsten Wert auf ihre direkte Linie zum Gründer der chassidischen Bewegung, dem Baal Shem Tov. Nur ganz wenige Gruppen wie, z.B., die Chassidut Dushinsky oder Toldot Aharon, haben keine direkte Linie, sondern wurden von Einzelpersonen gegründet, welche zwar charismatische gelehrte Rabbiner waren, jedoch nie bei einem direkten Folgeschüler des Baal Shem Tov lernten.
Als der grosse Baal Shem Tov im Jahre 1760 verstarb, übernahm der Maggid von Mezritch (Rabbi Dov Baer Friedman) das Zepter. Allerdings rankten sich um den Maggid nicht wenige Gerüchte und er fing sich viel Kritik ein. Insbesondere seitens desjenigen, der dem Baal Shem Tov am nächsten stand und sich automatisch als dessen Nachfolger betrachtete: Rabbi Yaakov Yosef von Polonoye (Polna).
Es dauerte eine ganze Zeit, ehe sich der Maggid von Mezritch wirklich etablieren konnte. Ihm folgten die charismatischen Rebbes, Rabbi Shmuel von Nikolsburg sowie Rabbi Elimelech von Lizhensk (Lijansk). Schon lange vorher jedoch begannen sich einstige Schüler führender chassidischer Rabbiner abzuspalten um ihre eigenen Batei Midrash (Lerninstitute) zu eröffnen. Der berühmteste Nachfolger des Rabbi Elimelech wurde der Seher (Chozeh) von Lublin, Rabbi Yaakov Yitzchak HaLevi Horowitz.
Trotz vielerlei Kritik und Tausenden von Gerüchten war der Seher von Lublin eine der zentralen Figuren, welche die Chassidut prägte und bekannte chassidische Gruppen wie Belz, Satmar, Zhvil, Lelov, Zidichov, Ropshitz, etc. stammen aus seiner Schule. Zu Lebzeiten lieferte sich der Rabbi Yaakov Yitzchak Horowitz nicht wenige Kontoversen mit anderen Rabbinern und einer seiner besten Schüler wandte sich von ihm ab und gründete seine eigene Schule. Eine weitere wichtige Spaltung innerhalb der chassidischen Bewegung war somit perfekt: das Haus Lublin gegen das Haus Peschis'cha.
Um die heutigen chassidischen Gruppen und deren Inhalte zu verstehen, ist ein Sprung in die Geschichte notwendig. Ohne jegliche Erläuterung der eigentlichen Ursprünge fällt es schwer, Politik, chassidische Lehren und selbst die Konflikte untereinander zu verstehen.
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