B"H
Die kalte Jahreszeit ist angebrochen und Chanukkah steht vor der Tür. Da kommen ein paar chassidische Geschichten vom Baal Shem Tov, Kurzform: Bescht, (ca. 1700 - 1760) gerade recht.
1. Das Gebet des Baal Shem Tov erzeugt Regen
Der Baal Shem Tov wird in der Literatur in Kurzform BESCHT genannt !
Es gab eine Zeit, in der kein Tropfen Regen fiel und die Nichtjuden begannen, ihre Götzen hervorzuholen und diese, wie damals Brauch, durchs Dorf zu tragen, um so Regen zu erbitten. Einmal sagte der Bescht zu einem Boten: "Teile allen Juden der Umgebung mit, sie mögen hier für eine Minyan (zehn jüdische Männer) zusammenkommen".
Weiterhin verkündete der Baal Shem Tov einen Fastentag, wie so oft bei Trockenheiten üblich. Er selber betete vor dem Thoraschrein und die Juden verlängerten ihre Gebete.
Ein Nichtjude fragte: "Warum habt ihr heute solange gebetet ? Und warum gab es einen solch riesigen Aufschrei bei Euch ?"
Der Bote sagte ihm die Wahrheit, die da lautete, dass die Juden für Regen beteten. Daraufhin machte sich der Nichtjude über ihn lustig und sagte, dass sie alle mit ihren Götzen ausgezogen waren und dies keinen Regen hervorbrachte. Warum sollen da die Gebete der Juden mehr Erfolg haben ?
Der Bote teilte dem Baal Shem Tov die Worte des Nichtjuden mit und Letzterer erwiderte: "Sag dem Nichtjuden, dass es heute noch regnen wird".
Und so war es.
2. Die kranke Frau
Rabbi Nachum von Chernobyl über den Baal Shem Tov:
Einmal besuchte der Bescht die jüdische Gemeinde in Chmielnik. Dort war die Frau eines Korrekturlesers sehr krank geworden. Das Gasthaus, in welchem der Baal Shem Tov nächtigte, befand sich nahe des Hauses des Rabbiners. Der Korrekturleser ging zum Baal Shem Tov und fragte ihn nach einer Heilung für seine Frau. Der Bescht aber weigerte sich, ihm diese zu geben. Im Gegenteil der Baal Shem Tov wurde ärgerlich und rief dem Bittsteller ein paar unfreundliche Worte zu. Dies wiederum irritierte den Rabbiner des Ortes.
Am Abend als alle Gäste gegangen waren, fragte der Rabbiner den Baal Shem Tov, warum er dem Mann die Heilung dessen Gattin verweigert habe.
Der Bescht antwortete: "Sie ist eine fromme Frau und sie beschützt mit ihrer Schwäche diese Stadt vor den Räubern im Wald. Sobald die Räuber aus dem Wald verschwinden, wird die Frau automatisch wieder gesunden".
Der Rabbiner fragte weiter, warum er (der Bescht) denn so ärgerlich auf den Korrekturleser reagierte. "Ich sah, dass das Himmlische Gericht ihn eventuell anklagen wollte und durch meinen Ärger habe ich das Himmlische Gericht umgestimmt".
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