Sonntag, 31. August 2008

Belz gegen Machnovke


Chassidischer Tisch in Chassidut Belz (Jerusalem)


B"H

Am gerade vergangenen Schabbat waren die Straßen der ultra - orthod. Stadtteile Mea Shearim sowie Ge'ulah wieder einmal voll Handzettel gestreut. Und diesesmal hieß der Absender "Chassidut Belz" und nicht "Machnovke" wie vor einigen Monaten an Schavuot.

Vor mehr als einer Woche gedachte die chassidische Gruppe Belz dem 51. Todestag (Yahrzeit) des ehemaligen Belzer Rebben, Rabbi Aharon Rokeach. Dieser verstarb am 21. Av 1957 und liegt in Jerusalem auf dem Har Hamenuchot - Friedhof begraben. Und genau zur diesjährigen Yahrzeit wurde der Grabstein des einstigen Rebben mit Farbe beschmiert. Daraufhin informierte man bei Belz die Polizei und die Chassidim selber beschuldigen offen ihren Erzfeind, die Chassidut Machnovka (Machnovke) aus Bnei Brak.

Belz (Jerusalem) gegen Machnovke (Bnei Brak).
Eigentlich jedoch gehören die zwei verfeindeten Gruppen einer Familie an. Da ist zum einen der derzeitige Belzer Rebbe, Rabbi Yissachar Dov Rokeach, welcher in Jerusalem residiert. Und zum anderen der derzeitige Rebbe von Machnovke, Rabbi Yehoshua Rokeach aus Bnei Brak bei Tel Aviv.

Meinen Informationen nach begann der Streit zwischen den beiden Gruppierungen noch zu Lebzeiten des einstigen Rebbe Aharon Rokeach sowie dessen Bruder, Rabbi Mordechai Rokeach. Damals gaben einige rebellische Belzer Chassidim bekannt, dass sie einen etwaigen Rebben Mordechai niemals als Nachfolger seine Bruders Aharon akzeptieren würden. Insgesamt soll ein ziemlich mieses Spiel gegen Rabbi Mordechai Rokeach gelaufen sein.

Später, nach dem Tode der beiden Brüder, wurde der Sohn Rabbi Mordechais, Rebbe Yissachar Dov Rokeach, der neue Belzer Rebbe. Eine Position, die er bis heute inne hat. Die Konsequenz war, dass einige der Rebellen die Gruppe verliessen und zu Machnovke wechselten. So heißt es bis heute: Machnovke und seine Rebellen gegen die Chassidut Belz. Einen weiteren Höhepunkt fand der Streit zur letzten Yahrzeit des ehemaligen Rebben als einer der Rebellen, Eli Englander, aus London anreiste, um am Grabe Rebbe Aharon Rokeachs zu beten. Einige Belzer Chassidism erwischten und verprügelten ihn daraufhin. Nun sind Machnovke und Belz völlig außer Rand und Band.

Ob Machnovke wirklich das Grab des einstigen Belzer Rebben geschändet hat oder nicht - Ich bin der Meinung, dass das Verhalten beider Gruppen keine Rechtfertigung findet. Seit gestern Abend befinden wir uns im Monat Elul (Monat der Umkehr zu G - tt) und niemand sollte schon allein deswegen Farbe auf Gräber schmieren oder mit Schmähpamphleten um sich werfen. Es ist verständlich, dass man in Belz sauer ist, denn man sucht sein Recht, die Dynasty, den Rebben sowie die Ehre zu verteidigen. Andererseits sprach ein offizielles Urteil den Machnovkern zu, sich "Belz - Machnovke" nennen zu dürfen.

Wenn man sich schon nicht ausstehen kann, dann sollte es doch möglich sein, sich wenigstens zu ignorieren, um jede weitere Provokation zu vermeiden. Aber stattdessen geht alles weiter wie gehabt. Es ist traurig, solch einen Streit miterleben zu müssen.



Chassidut Machnovke in Bnei Brak

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