Donnerstag, 29. Januar 2009

Die Persönlichkeit des Baal Shem Tov

B"H

Ich erwähnte schon zuvor, dass wir nach all der Zeit, die vergangen ist, viele ursprüngliche Lehren des Baal Shem Tov (ca. 1700 - 1760) nicht mehr genau kennen. Er selbst hat nie irgendwelche Schriften verfasst und somit waren alle nachfolgenden Generationen (so auch wir) gezwungen, den Anhängern des Baal Shem Tov (kurz genannt: Besht) zu vertrauen. Hierbei insbesondere einem seiner wichtigsten Schüler, Rabbi Yaakov Yosef HaCohen von Polonnoye (Polna).

Und es war Yaakov Yoseph (er verstarb im Jahre 1782), der die Lehren und Thesen des Baal Shem Tov zusammenfasste und in mehreren Büchern veröffentlichte. So auch die Stories des Besht.
Laut dem israelischen Researcher in Angelegenheiten des Chassidismus, Gedaliah Nigal, machen zuviele Chassidismusforscher den Fehler, aus den chassidischen Stories des Baal Shem Tov dessen wahre Persönlichkeit bzw. dessen Charakter analyzieren zu wollen. Kaum jemand ziehe ernsthaft in Betracht, dass die Stories aus zweiter oder dritter Hand stammen und eigentlich wenig reale Aussagekrft besitzen. Jedenfalls nicht in Bezug auf den Charakter des Besht.


Tzvi M. Rabinowicz zweifelt in seiner "Encyclopedia of Hasidism" sogar die Rolle des Ahijah aus Shiloh, einem jüdischer Prophet zu Zeiten König Salomons, bezüglich des Baal Shem an:
Yaakov Yosef von Polonnoye behauptete nach dem Tode des Besht, Ahijah habe diesen, als sein Schiff auf dem Wege nach Israel kenterte, gerettet und den Besht gelehrt, wie man strenge himmlische G - ttesurteile in moderatere umwandeln kann. Laut Rabinowicz kann es durchaus sein, dass Ahijah erst als spiritueller Lehrer entwickelt worden ist, um die Reputation des Baal Shem Tov hervorzuheben.

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