B"H
Wer von uns hat sich nicht schon einmal vorgestellt, wie das wäre, wenn plötzlich ein Engel vom Himmel herabsteigt und uns all unsere Probleme lost ? Ganz so wie im Film halt.
Engel haben normalerweise eine Aufgabe und helfen ebenso uns Menschen. Schutzengel zum Beispiel. Wären wir nicht froh, einmal unseren ganz privaten Schutzengel zu treffen, der uns da unaufhörlich vor allem und jedem beschützt ?
Engel finden in der Thora, dem Talmud, dem kabbalistischen ZOHAR sowie der Midrasch Erwähnung. Der Baal Shem Tov sagte, dass die Engel anhand unserer Gebet zu G – tt ernährt werden.
Wie soll das möglich sein ? Ernährt durch unsere Gebete zu G – tt ?
Die Antwort des Baal Shem Tov selbst lautet, dass sein Konzept eine Illusion darstellt, denn Engel sind nichts anderes als G – ttes "Kleidung". Eigene, von Ihm ausgehende, Kräfte. Die Engel, die eben jene Kräfte symbolisieren, sind ein Teil G – ttes. Er nämlich reagiert und agiert mit unterschiedlichen Kräften, welche normalerweise durch die Sefirot (Symbole der Charaktereigenschaften G – ttes in der Kabbalah) verdeutlicht werden.
Andererseits lehren uns der Talmud und der Mezritcher Maggid (Rabbi Dov Baer Friedman), dass Engel nicht den Hauch eines Freien Willens besitzen. Ein jeder von ihnen hat eine Aufgabe und erfüllt den Willen G – ttes. Ferner verfügen Engel über keine Grundlage, ihre Aufgabe zu verändern bzw. in eine andere Richtung zu lenken. Wir hingegen besitzen einen Freien Willen und haben eine Wahl im Leben.
Darüberhinaus sagte der Maggid von Mezritch, dass sich Menschen auf einem höheren Level befinden als die Engel, denn ihre Seelen (Neschamot) kommen aus der oberen Welt der Beriah. Engel dagegen kommen nur aus der Welt der Yetzirah (einen Level unter der Beriah).
Das "Engelkonzept" im Judentum ist nicht einfach zu verstehen und es bestehen mehrere Ansichten diesbezüglich. Die Mehrheit der Kommentatoren ist allerdings der Meinung, dass wenn es in der Thora heißt, dass ein Engel mit Moshe etc. redet, es sich dabei tatsä chlich im G – tt handelt. G – tt auf einem Seiner Level, anhand denen Er sich der Menschheit offenbart. Und gewöhnlich sorgen all diese verschiedenen Konzepte die Leute, mich selbst miteingeschlossen. Erst sind Engel eigentlich ein Bestandteil
G – ttes und dann lautet es, sie besitzen keinen Freien Willen, haben aber eine Aufgabe. Demnach sind sie dann doch Wesen oder etwa nicht ? Eine Art spirituelle Wesen.
In der höchsten der Welten, in der Atzilut, gibt es nur den puren Gedanken und keinerlei Sprache, denn dort "existiert" G – tt allein und keinerlei Engel.
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Anmerkung:
Bitte berücksichtigen, dass es sich bei den oberen Welten immer nur um spirituelle Einheiten bzw. Symbole und keineswegs reale Welten handelt . Die Symbole beschreiben lediglich einen spirituellen Zustand.
Dienstag, 20. Januar 2009
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2 Kommentare:
«Die Engel, die eben jene Kräfte symbolisieren, sind ein Teil G – ttes.»
Kann es Teile G–ttes geben? Ist denn G–tt teilbar?
B"H
Ich glaube, dass in den Thorauebersetzungen in andere Sprachen die unterschiedlichen Namen G - ttes (in Wahrheit werden 70 genannt, doch in der Thora viel weniger) nicht so deutlich zum Ausdruck kommen. In engl. - christl. Bibelausgaben heisst es da immer nur "Lord".
In den hebr. Originalausgaben steht jeder Name fuer eine Handlung in einer gewissen Art und Weise. Zum Beispiel "E - lo - him" fuer einen richtenden strengen G - tt.
Genau derlei Chraktereigenschaften werden G - tt von den Kommentatoren oder der Kabbalah symbolisch zugeschrieben. Sie sind ein wesentlicher Bestandteil von Ihm, obwohl man G - tt nicht als etwas Bestimmtes definieren kann. Aber ohne diese menschenerschaffene Symbolik koennten wir Menschen G - tt Handlunegn absolut nicht nachvollziehen bzw. es taete es umso schwerer fallen, eine Beziehung aufzubauen. Schliesslich ist unser Verstand so erschaffen, dass wir jeweils etwas Reales, Greifbares wollen und die Kabbalah schaffte es, G - ttes Handlungen symbolisch darzustellen. Und viele KOmmentatoren wiederum sehen die Engel als einen Bestandteil G - ttes, der da in einer gewissen Art und Weise agiert.
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