Dienstag, 25. November 2008

Flugblätter gegen GUR

B"H

Am vergangenen Schabbat wurden zweierlei Flugblätter in den Straßen von Jerusalems ultra - orthod. Stadtteilen (Ge'ulah sowie Mea Shearim) ausgeworfen. Beide Flugblätter waren, mehr oder weniger, gleichen Inhalts. Ein jeder sollte darüber informiert werden, wie die Chassidut Gur (Jiddisch: Ger) mit ihren Intrigen dem säkuleren Kandidaten Nir Barkat auf Jerusalems Bürgermeisterstuhl verhalf und den haredischen Kandidaten Me'ir Porush vor lauter Haß ans Messer lieferte.

Der Gerrer (Gur) Rebbe Yaakov Aryeh Alter zog damit unzählige Kritik auf sich. Und das nicht nur aus der säkuleren Sparte, sondern ganz besonders von anderen Haredim; zum Beispiel der chassidischen Gruppe Slonim aus Jerusalem (weitere Slonim gibt es in Bnei Brak). Ein Slonimer Chassid sagte sogar, dass er seine Tochter lieber mit einem säkuleren Juden verheiraten täte als mit einem Gerrer Chassid. Hinzu kommt, dass derzeit viele Gerrer Chassidim einfach von anderen gemieden werden.
Ein Chassid wollte einen Tramper in seinem Wagen mitnehmen und als er sah, dass es sich bei dem Tramper um einen Gerrer Chassid handelte, knallte er diesem die Türe vor der Nase zu.

Derlei Vorfälle wurden vor zehn Tagen in der Wochenendausgabe der säkuleren Tageszeitung MAARIV aufgelistet. Und es war der vollständige MAARIV - Artikel, der am letzten Schabbat als Flyer durch die ultra – orthod. Gassen geworfen worden war. Das zweite Flugblatt beschuldigte den Gerrer Chassid sowie Knessetabgeordneten Yaakov Litzmann alle möglichen Yeshivastudenten ausgesandt zu haben, um die Porush – Leute zu attackieren. Eine Schande für das Judentum und eine spirituelle Unreinheit für Jerusalem. Die Gerrer Chassidim tun alles für ihren Rebben, selbst dann, wenn es gegen das jüdische Gesetz sowie jegliche Ethik verstößt.

Als eine Art Racheakt erfolgen nun Boykotte gegen die haredische Tageszeitung "HaModiah". "HaModiah" ist die größte haredische Tageszeitung des Landes und wird weitgehend von der Chassidut Gur beherrscht. Aber "HaModiah", das litvische Blatt "Yated Ne'eman" sowie das Wochenmagazin "Mischpacha" stehn schon lange auf dem Index der antizionistischen Dachorganisation Edah HaCharedit. Dennoch, die litvischen Haredim sind begeisterte Leser, was sich nun beim "HaModiah" drastisch verändert hat. Das Blatt rutschte in die allgemeine Boykottkrise. Zahlreiche Abos wurden bisher schon aufgekündigt und weitere Leser laufen davon.

Die Kritik sowie der Ärger wollen nicht abreissen und niemand ist bereit, so einfach zu vergessen, was die Gerrer Chassidim sich während der Jerusalemer Kommunalwahlen geleistet haben.


Links:

Chassidut GUR

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