Montag, 22. Juni 2009

Das "OUTREACH BUSINESS"

B"H

Man kann geteilter Meinung sein.
"Outreach - Kiruv - Juden näher ans Judentum heranführen" ist sicherlich eine gute Sache. Nicht mit Zwang, aber docht mit ein paar Argumenten und interessanten Themen zur Religion. Nicht jeder muss gleich wer weiss wie religiös oder überhaupt "frum" werden. So mancher Outreach - Rabbi sieht seine Aufgabe schon vollfüllt, wenn säkulere Juden zumindest Juden und keine Nichtjuden heiraten.

In Israel macht sich seit Jahren ein regelrechter "Outreach - Boom" breit. Zugegeben, meine Sites sind vielleicht auch etwas Outreach. Zumindest in der Beziehung, dass ich versuche, das relig. jüd. Leben verständlicher zu machen und Religionsthemen anspreche, die nicht gerade so geläufig sind.


Ehemalige Bekannte von mir meinten vor Jahren, mich zu Rabbi Amnon Yitzchak schleifen zu müssen. Der in Israel lebende jemenitische Jude (in Israel werden sämtliche Juden in Herkunftsländer unterteilt) ist fast weltweit bekannt für seine feurigen Reden zum Judentum. Wer ihn höre, der denkt nicht viel, sondern bekommt ein Gefühl, das "Licht gesehen zu haben". Entweder kommt man auf den Weg der Religion oder bekommt wenigstens einen gehörigen CHIZUK (Stärkung im Glauben).

Das Schleifenwollen meiner Bekannten hatte keinen Erfolg und wir zofften uns sogar. Ich gab an, dass Amnon Yitzchak nicht ganz auf meiner Linie liegt. Kann sein, dass ich ein klein wenig Rambam (Maimonides) bin und etwas Intelligenz suche.
Bei Rabbi Amnon zumindest muss man nicht gerade sein Hirn einschalten. Viele Leute mögen das und betrachten ihn als einen "Zaddik - Gerechten", andere, wie ich, sehen ihn eher als einen predigenden Wirtschaftszweig. Natürlich tut er Gutes, wenn er Juden näher an ihre eigene Religion heranführen will. Dennoch, Business steckt auch dahinter. Bücher und CDs werden zu Hauf verkauft. Rabbi Amnon, der Popstar. Er bereist die Welt und ich bin mir nicht sicher, wie er kommuniziert. Wahrscheinlich über Dolmetscher.

Eine CD jedenfalls reichte mir. Dort sprach er von Wassermelonen mit und ohne Kerne. Die Kerne würden stören und dann verglich er eben diese Kerne mit den Haredim in der Gesellschaft, denn die stören ja offenbar auch.
Das war alles, was ich hörte und ich stellte ab. Nicht mein Fall.
Wer aber Rabbi Amnon Yitzchak lauschen will, der kann dies jetzt auch in Argentinien tun ! In Israel füllt er schon einmal ein Fussballstadion für 20 Schekel (ca. 4 Euro) Eintritt. Meist mit sephardischen Juden.

Ehrlich gesagt, da ziehe ich selbst noch Chabad vor. Aber das ist ja nur meine persönliche Meinung.:-)

15 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

B"h
ABSOLUT PEINLICH UND EINSEITIG DEINE DARSTELUNG VOM RAW!!!!!
ER IST EIN ABSOLUTER TALMID CHACHAM DER FAST AUF ALLE FRAGEN EINE ANTWORT HAT UND WEGEN DEINER ANSPIELUNG "MEISTENS SPHARADIM" KEINE WUNDER WEIL DIE MEISTEN ASCHKENAZEN ODER GANZ WIE GOJIM LEBEN ODER HALT FRUM SIND BEI DEN ASCHKENAZEN GIBT ES KEIN DAZWISCHEN ABER BEI DEN SEPHARADEN OBWOHL MAN NICHT RELIGIOES IST HAELT MAN KOSCHER WENIGSTENS ZU HAUSE WAS AUCH EIN GRUND IST ADS DIE SEPHARADEN LEICHTER HABEN ALS BAAL TESCHUWA ABER DIESE VORURTEILE HOERE ICH IN LETZTER ZEIT OEFTERS AUF DEINER SEITE SEPHARADIM HIER SEPHARADIM DORT NICHT KLUG DIE SEPHARADIM
UND AUSERDEM HAT ER MEHR ALS EINE MILLION BALLE TSCHUWA AUF DIE BEINE GESTELLT SAG MIR WER DAS HIER IN ISRAEL UND AUSSER IHM NOCH GESCHAFFT HAT ???????
WELCHE VON DEINEM REBBEN ????
ICH BIN AUCH BAAL TSCHUWA UND WENN EIN CHASSID AN MIR VORBEI KOMMT GIBT ER DEN KOPF SCHNELL RUNTER "KEDUSCHAT EINAM " DAS IST DER RICHTIGE WEG ????????? NICH VIELE MOEGEN DEN RAW WEIL DAS ANSPRICHT WOFUER SICH VIELE FUERCHTEN
ICH HOFFE DAS DU MEIN COMMENTAR VEROEFFENTLICHST UND NICHT WEG LOESCHT!!!!!!!
GRUSS ITZCHAK
ps ich bin nicht durch den raw zur tschuwa gekommen

Miriam Woelke hat gesagt…

B"H

Wieso ist meine Darstellung einseitig ? Ich denke, dass ich den positiven Aspekt genauso klar gemacht habe.
Dennoch, Rabbi Amnon Yitzchak ist fuer mich persoenlich nichts und ich sage Dir warum: Weil er mir zu (auf Hebraeisch sagt man "Paschut" - wie heisst das jetzt auf Deutsch ?) zu "einfach" ? ist.

Ich glaube kaum, dass Rav Amnon Yitzchak eine Million Menschen zur Teschuva fuehrte und bin darueber hinaus der Meinung, dass Chabad und Breslov nach wie vor erfolgreicher sind.

Anderweitige chassidische Gruppen haben ebenso hohen Zulauf. Ich sage nur Toldot Aharon udn wie sie sich in letzter Zeit vergroessert haben. Oder Satmar, Belz, etc. Selbst die kleineren Amschinover.

Du hast Recht, dass Sepharadim traditioneller handeln, doch Aschkenazim haben eine andere Mentalitaet bezueglich des sich zur Teschuva ueberreden lassens. Jedenfalls viele von ihnen.
Und andere Rabbis sprechen genauso aus, was in der Gesellschaft falsch laeuft, nicht nur Rabbi Yitzchak. Im Grunde genommen hoert man in letzter Zeit recht wenig von ihm und er befindet sich staendig auf Reisen. Dagegen ist nichts einzuwenden, doch geht es mir gegen den Strich, wenn diverse Rabbis, die ploetzlich erfolgreiche Redner sind, auch noch mit Buechern, CDs, etc. abkassieren. Leider nimmt das derzeit etwas ueberhand. Siehe Rabbi Arush von Breslov sowie seinen Schueler Lazer Brody.

huch hat gesagt…

Ja, ich finde auch, dass bei der Darstellung ein paar Details fehlen. Bei seiner vorletzen Vorstellung in Zürich hat er Brachot für CHF 1000 verkauft. Einer wollte weniger zahlen, da hat er gesagt: nein, unter 1000 gibt es keine Bracha.

In seiner letzten Vorstellung in Zürich gab es keinen Mindestbetrag von CHF 1000 mehr, wahrscheinlich hat ihm jemand gesteckt, dass das keinen sehr guten Eindruck macht.

Dafür setzt er sich jetzt für "Fernseh-Zertrümmerungs-Aktionen" ein. Abgesehen davon, dass das gefährlich sein kann, finde ich es auch nicht unbedingt sehr fein.

Miriam Woelke hat gesagt…

B"H

Die Schweiz gilt in Israel als gut betucht und wer dorthin faehrt, der hat entweder Geld oder er plant richtig loszuschnorren.:-)

Uebrigens kann jeder Segen erteilen: Du, Yitzchak, ich, der Mann oder die Frau auf der Strasse. ALLE !!!
Und niemals soll man den Segen einer Person unterschaetzen. Dies sage nicht ich, sondern der Talmud.

Wer beim chassidischen Tisch vieler chassidischer Rebben vorbeischaut, der bekommt seinen Segen UMSONST.

Leider wird unter den New Age Rabbis, die da welweit herumfahren und Leute zur Religion bewegen wollen, zuviel Unfug getrieben.

Ein Kollege und ich fragen uns immer, ob, z.B. jemand wie Rabbi Amnon Yitzchak, auf seine Verkaufseinnahmen im Ausland in Israel brav die Steuern abfuehrt ? :-)

huch hat gesagt…

Na ja, anscheinend hat er auch sehr hohe Kosten. Er reist mit einem ganzen Techniker-Team, Kamera-Kran (wenn ich mich nicht täusche), usw. Es ist also nicht so eindeutig, dass da - trotz Broches für 1000 CHF - viel übrig geblieben ist. Im Gegenteil: jemand hat mir gesagt, dass von besagter Veranstaltung ein recht hohes Defizit geblieben ist...

So grosse Säle mit Ausrüstung kosten eben viel Geld. Das kann man mit Eintritten alleine nicht so leicht wieder reinholen.

Es ist also gar nicht sicher, dass er sich damit eine goldene Nase verdient. Aber ich würde sagen, dass er zumindest recht gewagt mit Geld umgeht.

Miriam Woelke hat gesagt…

B"H

Ich gehe grundsaetzlich nicht zu derlei Veranstaltungen. Ist ja wie im Fussballstadion, im warsten Sinne des Wortes.:-)

Aber Rabbi Amnon Yitzchak ist nicht der einzige New Age Rabbi, der solche Touren abzieht. Leider tut sich diesbezueglich schon seit geraumer Zeit ein Markt in Israel auf. Bei all den Huldigungen der Fans und dem Anblick des Geldes vergessen dann zuviele Rabbis ihre wahre "Berufung". Ich unterstelle hiermit niemanden boese Absichten, doch wer sich die Liste derer anschaut, die da auf dem Markt herumwandeln, bekommt schon seine Zweifel.

huch hat gesagt…

Als "New Age" würde ich ihn nicht bezeichnen. Soviel ich verstehe bleibt er immer im Rahmen der Torah & Halacha.

Er scheint mir nur etwas "Sekten-ähnlich", wenn ich das einmal so sagen darf. Und er betont "die mystische Seite", was immer mit gewissen Risiken einhergeht...

huch hat gesagt…

"AUSERDEM HAT ER MEHR ALS EINE MILLION BALLE TSCHUWA AUF DIE BEINE GESTELLT"

Das ist vielleicht genau eines der Probleme: wie willst du mit einer Million Menschen vertieften Kontakt haben? Wie willst du den Weg von einer Million Menschen stetig weiter verfolgen?

Vielleicht berührt er viele Menschen, aber was machen die Nachher?

Und dann stellt sich eine ähnliche Frage wie bei Reality-TV:
Viele Menschen legen dort bei riesigen Veranstaltungen sehr intime Probleme offen. Und was passiert nachher?

Miriam Woelke hat gesagt…

B"H

Nein, nein, da hast Du mich falsch verstanden ! Mit "New Age" meine ich die moderne Art des Kiruv (Juden naeher an die Religion heranfuehren). Meines Erachtens gehoeren dazu die etwas freakigen Nanas des Breslov Movements genauso wie der verstorbene "Hippie Rabbi" Shlomo Carlebach.

Sie allen hielten / halten sich an die Halacha und ich bin mir sicher, dass Rabbi Amnon Yitzchak dies auch tut !

Miriam Woelke hat gesagt…

B"H

Fordergruendig geht es Rabbi Yitzchak wohl eher darum, Leute fuer die Religion zu begeistern. Viele fahren auf seine Reden ab und beginnen nachzudenken. Daran ist nichts Negatives, denn immerhin hat er einen gewissen Erfolg zu verbuchen.
Ob die Leute allerdings hinterher richtig religioes werden, bleibt einmal dahingestellt. Viele sicher, aber genauso viele auch wieder nicht !

Insgesamt habe ich nichts dagegen, doch, wie ich sagte, geht es dabei auch immer mehr um den Umsatz. Buecherverkauf, Spenden, etc. Und das ist es, was ich ankreide.

Anonym hat gesagt…

http://www.juefo.com/Berichte-Events/raw-amnon-yizchak-2009.html

Ich fühle mich verletzt als Jüdin, dass du in einseitiger Art und Weise gegen Menschen, welche nicht auf deiner Linie liegen,vorgehst.( sephardische Juden, nationalreligiöse usw.)
Das ist kein Achdut.
Vielmehr richtest du viel Schaden an.
Rachel

Miriam Woelke hat gesagt…

B"H

Ich berichte Positives sowie Negatives aus der sephardischen, nationalrelig. sowie haredischen Welt. Wer meine Blogs aufmerksam liest, wird dies schnell herausfinden, obwohl ich meine pro - haredische Position nicht verberge.

Heutzutage wird immer vieles unter Achdut abgeheftet. Genauso kann ich sagen, dass einen Rabbiner bei der Polizei wegen Gesetzesbruch anzuzeigen Laschon HaRah sei.

Die Probleme sind immer relativ und wer an dieser Stelle mit Rabbi Yitzchak sein will, der soll das gerne tun. Allerdings sollte genauso zur Kenntnis genommen werden, dass auch anderweitige Meinungen existieren !

huch hat gesagt…

"Eine Frage, auf die er - politisch ganz auf der Höhe und bestens informiert - ein Szenario schilderte - und dies auch unwiderlegbar bewies - dass wenn nicht grosse Wunder geschehen, alles auf einen Weltuntergang hinsteuert."

Auszug aus oben genanntem Bericht auf jüfonet.

Diese Weltuntergangsprophezeiung finde ich eher problematisch...

Miriam Woelke hat gesagt…

B"H

Garantiert werde ich jetzt wieder verkloppt und als Sephardenhasser beschimpft.

Als jemand der keine sephardischen Juden hasst moechte ich dennoch sagen, dass einige Sepharadim auf einige Themen abfahren, welche Aschkenazim nicht so hoch im Kurs halten. Darunter "das Ayin Harah - das Boese Auge" und das unter Sepharadim populaere Tragen eines roten Fadens ums Handgelenk.
Fuer mich ist das Aberglaube !

Aber dies nur als Beispiel bestimmter Gegensaetze.
Allgemein kann ich zu den apokalyptischen Aeusserungen des Rabbis nichts sagen, denn ich habe sie nicht gehoert.

Im Grunde genommen weiss niemand zu sagen, wo die Welt hinsteuert. Ich halte mich da lieber an die Aussagen des Talmud Sanhedrin 97ff. und im Traktat Sotah (ich glaube Seite 48). Demnach kann es Katastrophen geben, muss aber nicht !!! Selbst die Rabbiner in der Gemara vertreten vielerlei Auffassungen !!!

Von Angstmacherei halte ich nichts !

Miriam Woelke hat gesagt…

B"H

Da hier Apokalypsen etc. zur Sprache kamen, hier ein Link:

Der Vilna Gaon ueber die Zeit des Meschiach

http://hamantaschen.blogspot.com/2009/06/der-vilna-gaon-uber-die-zeit-des.html