Sonntag, 17. Februar 2008

Kein Geld - Keine Hochzeit

B"H

Es ist nicht Außergewöhnliches:
Wer in relig. Kreisen heiraten will, der braucht Geld.

Ein Schidduch (Match) kostet Geld. Hat sich ein Paar gefunden, dann diskutieren die Eltern, wer welchen Anteil bezahlt. Die Eltern der Braut zahlen fast immer drauf. Vor allem dann, wenn der Zukünftige ein guter Yeshiva - Student ist. Für so jemanden müssen die Brauteltern tief in die Tasche greifen.

In nationalrelig. Kreisen werden meistens die Kosten geteilt. Schon allein die Hochzeitskosten sind enorm, denn ist es doch allzu üblich, mehrere Hundert Gäste in ein Hotel oder dergleichen zum Essen einzuladen. Von daher verschulden sich schon viele im Vorfeld bei der Hochzeit. Folgen tun der Haushalt, die Wohnung, etc. Wer zahlt was und wieviel ? Und außer Glück und Freude gibt es nicht selten Frustrationen.

Wer in haredischen Kreisen nicht mithalten kann, der bekommt auch keinen guten Ehepartner angeboten. Wer kein Geld hat, der muß halt schauen, was auf dem Heiratsmarkt übrig bleibt. Kein Elternteil würde jemals zustimmen, alle Kosten allein zu übernehmen und nicht wenige Partnerschaften scheitern am Geld. Dann sucht man halt jemanden anderen für sein Kind, denn am Hungertuch will keiner nagen.

Am brutalsten ist mir dieses Vorgehen bei der extremen chassidischen Gruppe Toldot Aharon aufgefallen. Wer hier nicht mithalten kann, geht leer aus. Viele Eltern sind hoffnungslos überschuldet, aber ein guter Schidduch für ihre Kinder ist ihnen wichtiger. Normalerweise wird immer vermutet, dass die Braut fast alles zahlt, doch bei den Toldot Aharon ist es umgekehrt. Allein für die Braut muß der Bräutigam ca. 30.000 Shekel (6000 Euro) an die Eltern hinblättern. Einfach so und nichts ist eingeschlossen. Noch keine Hochzeit, noch kein Haushalt, nichts. Ganz zu schweigen, von den Ringen, die der Zukünftige der Braut kaufen sollte. Die jungvermählten Toldot Aharon - Mädels lieben es, mit ihren neuen Ringen oder Armbanduhren von ihren Freundinnen anzugeben, und selbstverständlich will keine ohne zwei neue glänzende Ringe dastehen.

Aber nicht nur Geld spielt eine Rolle. Auch das Elternhaus und die Bildung sind enorm wichtig. Kinder von Rabbinern heiraten ausschließlich andere Rabbinerkinder. Besonders innerhalb der chassidischen Gruppen ist dies Brauch. Der Ruf spielt eine immense Rolle. Wie lernt ein junger Mann in der Yeshiva und ist er begabt ? Ist das Mädchen eine gute Hausfrau und zieht sie sich anständig an ? Sind die Eltern anständig ? Und was bei vielen chassidischen Gruppen ganz wichtig ist: Der DNA - Test. Erbkrankheiten will niemand in seiner neu gegründeten Familie haben und Familien mit genetischen Schäden finden nur gleichwertige Ehepartner.

Fast jeden Schabbat bewundere ich aufs Neue die Frischvermählten und male mir unbewußt aus, wieviel das wieder alles gekostet hat und ob es die Sache wert ist. Ich hoffe aufs Positive, doch für mich käme solch ein Investmentdenken nicht in Frage. Natürlich habe ich meine Grenzen, wen ich heiraten würde und wen nicht. Keinen Dummy, Nichtjuden, Ausländer und keinen, der von der Religion keine Ahnung hat bzw. sekulär ist. Aber der Finanzaspekt würde mich stören. Anscheinend jedoch kommt dennoch niemand um gewisse Ermessensweisen herum. Hoffen wir nur, dass am Ende alle glücklich sind.

7 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Kleiner Hinweis – Du verwendest immer wieder das Wort "sekulär". Dieses Wort gibt es nicht. Auf Deutsch heißt das "säkular" (siehe Wörterbuch). Liebe Grüße, Bruno

Anonym hat gesagt…

B"H
schon wieder bruno............
wir reden hier nicht ueber chabad ??!!!!!
falsches thema uuups
gruesse an miriam
Ytzchak

Miriam Woelke hat gesagt…

B"H

Weiter oben ging es um Chabad.:-)

Anonym hat gesagt…

@yitzchak: bichjad, es geht hier um deutsche grammatik und nicht um wienerisch.

bist du jetzt zurück in jerusalem?

dash
fritzi (aus wien und trotzdem kein gruzini ;) )

Anonym hat gesagt…

Hallo Yitzchak,

es geht hier um grundlegende Kenntnisse der deutschen Sprache. Das richtige deutsche Wort ist "säkular" und nicht "sekulär".

Wie Miriam bereits angemerkt hat – es gibt auf der Welt auch noch anderes als Chabad ; )

Miriam Woelke hat gesagt…

B"H

Mein Deutsch ist nicht immer das Beste, das weiss ich. Ausser dem Blog benutze ich es nie.

Das mit dem "sekulaer" muss ich mir merken.:-)

Anonym hat gesagt…

B"H
@fritzi
aber hallo wusste gar nicht das es ein blog fuer die deutsche grammatik ist
und von wo kennst du mich?
und ja bin zuruek nach jerusalem seit september wer ist fritzi?????
mein mail issaksarit@yahoo.de oder rozen2@o13.net