B"H
Ich bin mir durchaus bewußt, dass dieser Artikel manche Männer dazu verleiten mag, mir nicht gerade positiv zu begegnen. Und gerade jenen möchte ich sagen, dass mir die ganze Situation so ziemlich zum Halse heraushängt; nämlich das Haredim (Ultra – Orthod.) im Internet pornographische Sites konsumieren.
Ja, dies ist ein religiöser Blog und vielleicht sollte ich gewisse Gesellschaftsprobleme einfach ignorieren. Aber genau das tue ich nicht. Es geht mir nämlich total auf die Nerven, wenn ich litvische und chassidische Yeshivastudenten sehe, die sich nackte Frauen im Internet anschauen.Ich kann nicht mit Statistiken aufwarten, doch haben junge Chassidim und litvische Juden das Internet entdeckt und rennen ihrer "schlechten inneren Seite – der Yetzer" hinterher. Dies ist gewiß kein Geheimnis mehr und ab und zu hängen diverse Poster an den Wänden Mea Shearims aus, auf denen Warnungen gegen junge Haredim ausgesprochen werden, sich ja nicht in Internet – Cafes herumzutreiben. Trotzdem gehen die Umtriebe weiter und das nicht nur in Mea Shearim.
Neulich hatte ich ein spezielles Erlebnis der ganz besonderen Art und ich hatte die Situation so satt, dass ich in einer bestimmten Art und Weise reagierte.
In Jerusalem sind die Internet – Cafes alles andere als billig und so mancher Haredi hat einen Weg gefunden, kostenlos durch das Net zu surfen. Zum Beispiel gehen sie in öffentliche Bibliotheken, wo sie den Computer herumdrehen, sodass niemand anderes den Bildschirm erblicken kann. Kürzlich sah ich einen jungen Chassid in der jüd. – relig. Abteilung der Nationalbibliothek, welcher gerade auf eine nackte Frau starrte. Ich ging zu einer der Angestellten und verpetzte den Chassid. Die Angestelltewiederum stürmte sofort in Richtung Chassid. Das Witzige war, dass sie so plötzlich hinter dem Bildschirm des Chassid auftauchte, dass dieser keine Zeit mehr fand, die Zeit zu schließen. Die Angestellte schmiß ihn gnadenlos hinaus.
Ich habe mir vorgenommen, es mit jedem so zu machen, wie mit dem jungen Chassid. Sehe ich nochmals unbekleidete Frauen, Männer oder sonst etwas in der Art auf einem Bildschirm, werde ich dafür sorgen , dass derjenige fliegt. Jeder kann im Internet surfen wie er will, wobei es mir egal ist, ob jemand Säkuleres sich pornographische Sites anschaut. Aber Haredim, welche in ihrer relig. Kluft herumlaufen und am Mozzaei Shabbat (Shabbatausklang) sogar mit einem Streimel (traditionelle Pelzmütze) ins Internet – Café kommen, stören mich. Warum das ? Wenn jemand relig. Kluft trägt, dann sollte er sich auch durch ein demangepassten Verhalten auszeichnen. Wieviele Male wurde mir von Haredim vorgeworfen, dass ich mich unständig benehme ? Ich solle einen langen Rock anziehen und dies oder das nicht tun. Und wieviele Male saß ein Haredi neben mit, der sich pornographische Sites anschaute ?
Mindestens zweimal pro Woche kommt die Mishmeret HaZniut (Anstandspolizei) in das Jerusalemer Internet – Café in der Jaffa Road. Die haredische Gesellschaft kennt dieses Problem nur zugut, schafft es aber nicht, alles unter Kontrolle zu bringen. Niemand außer der betroffenen Person selbst ist in der Lage, die Kontrolle zu gewinnen. Wenn derjenige seine Yetzer überkommen kann. Das Internet ist eine äußerst positive Erfindung und alles hängt davon ab, wie man es nutzt. Aber ich finde es absolut abartig, wenn Haredim sich öffentlich vor aller Augen irgendwo hinsetzen und sich Pornosites anglotzen.
Nein, keineswegs verallgemeinere ich und ich weiß sehr wohl, dass es sich bei den Internet – Spannern nur um eine Minderheit handelt, welche das Net negativ nutzt. Vielleicht aber sollten haredische Yeshivot sich mehr der der Problematik stellen und nicht nur immer blind die PC – Nutzung verbieten. Das allein kann keine Lösung sein.
Donnerstag, 12. Juni 2008
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