Mittwoch, 22. Oktober 2008

Interview mit dem SPINKA Rebben aus Jerusalem

B"H

Die haredischen Wochenzeitung "HaShavua Be'Yerushalaim - Diese Woche in Jerusalem" veröffentlichte ein Interview mit dem Rebben der Chassidut Spinka aus Jerusalem. Die Chassidut Spinka hat mehrere Rebben, darunter einen in New York und auch in Bnei Brak bei Tel Aviv. Besagtes Interview jedenfalls wurde mit dem Jerusalemer Rebben Mordechai David Kahana geführt.

Rabbi Kahana kritisierte insbesondere, dass heutige Chassidim einfach nicht mehr so ernsthaft bei der chassidischen Sache seien wie die vorherigen Generationen. Stattdessen sacke vieles in die Moderne ab und darunter wiederum leidet die gesamte chassidische Welt.

Die Chassidut Spinka verfügt über eine lange Tradition mit Rabbi Elimelech von Lizhensk (Lejansk), mit Koznitz oder Sidichov, zum Beispiel. Und wie erwartet, hat natürlich auch Spinka hauseigene Traditionen:

An Rosh HaShana beten die Mitglieder nicht sämtliche im Machzor (Feiertagsgebetbuch) angegebenen Piutim (Verse, Strophen), sondern nur jene, welche anhand des "Ruach HaKodesh - Heiliger Geist" empfangen und niedergeschrieben worden sind.

Nussach Spinka - Sidichov:
Gebete werden auf hoher emotionaler Basis gebetet und die Niggunim (Melodien) müssen mitten ins Herz treffen. Laut Rebbe Mordechai David Kahana ist diese Art der Nussach (Liturgie) sogar im Himmel akzeptiert.

Natürlich wurde auch die Frage angeschnitten, wie denn all die Spinka - Rebbes untereinander auskommen ? Gibt es da Neid oder etwa Unstimmigkeiten ? Falls dem tatsächlich so wäre, dann würde dies eh niemand zugeben und so sagte der Spinka Rebbe dann auch lediglich, dass alle Rebben ein tolles Verhältnis zueinander haben.



Der Spinka Rebbe aus Jerusalem


Wie dem auch so, am meisten beeindruckte mich die Kritik des Rebben an den heutigen Chassidim. Es ist kein Geheimnis, dass heutige Chassidim sich ebenso der Moderne verschrieben haben. Selbst dann, wenn sie im tiefsten Hinterhof lwohnen; die Technologie aber geht an keinem von ihnen vorbei. An den Frauen dagegen schonmal eher.
Technologie beinflusst selbst die frommsten Leute und der eine kann besser mit technologischen Versuchungen umgehen als der andere. Meines Erachtens nach ist der schlimmste Feind der heutigen haredischen Gesellschaft das Internet, denn nicht jeder Haredi hat oder will die Kraft, den virtuellen Versuchungen zu entkommen.



Rebbe Mordechai David Kahana beim Mitzweh Tanz auf einer Hochzeit

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