Donnerstag, 23. Oktober 2008

Money makes the Breslov World go round

B"H

Einmal fragte mich jemand, ob es wahr sei, dass Rabbi Eliezer Berland 1000 Dollar für ein Treffen verlangt.

Für all jene Leser, die mit dem Namen Eliezer Berland nichts anzufangen wissen:

Er ist der bekannteste Baal Teshuva Rabbi (Baalei Teshuva: geborene Juden, die erst im späteren Verlauf ihres Lebens relig. werden) des Breslov Movements. Zumindest in Israel.
Rabbi Eliezer Berland wohnt gleich neben Mea Shearim, nahe der Shivtei Israel Street. Im Arabischen Viertel der Altstadt errichtete er seine Yeshiva "Shuvo Banim". Von den originalen Breslover Chassidim, den Nachkommen der Anhänger des Rabbi Nachman von Breslov, wurde Berland niemals so richtig akzeptiert und man weigerte sich sogar, ihn auf dem originalen Stuhl des Rabbi Nachman sitzen zu lassen.


Nachdem er von den Breslovern nicht akzeptiert worden war, entschied sich Rabbi Berland dazu, sein eigene kleine Bewegung zu gründen. Er war und ist immer noch überaus erfolgreich, begann jedoch nach Geld zu fragen. 1000 Dollar für ein Meeting mit ihm !
Wenn man bedenkt, dass Rabbi Nachman mehr als bescheiden lebte, wundert man sich schon, wer da auf welchem Rücken sein Geld macht. Wenn das nur Rabbi Nachman wüsste ...

Ich fragte eine ehemalige Arbeitskollegin, ob das mit den 1000 Dollar tatsächlich stimme. Ihr Gatte ist ein Anhänger von Rabbi Berland und das Ehepaar selbst wohnt sehr nahe am Haus des Rabbis.
Meine Kollegin jedenfalls gab zu, dass die Summe stimme. Aber, so fügte sie schnell hinzu, sei das Geld für die Yeshiva und so bestimmt. Deren Unterhalt koste schliesslich Geld.

Ich fragte sie, was denn passieren würde, wenn ich den Rabbi anriefe, um ein Treffen bitte, aber zugebe, keine 1000 Dollar zu haben.

Sie antwortete, dass man schon zahlen müsste, aber dass das alles bloss nicht missinterpretiert werde. Bei den meisten solcher Leute handele es sich nämlich um Leute, die einen Tikun (Seelenreparatur) benötigen.

Tikun ? Was, wenn auch ich einen Tikun benötige, aber keine 1000 Dollar vorweise ? Was wird dann aus mir ? Werde ich etwa zum Dybuk ?

Sie und ich hatten beide fast einen handfesten Streit, sind aber dennoch Freunde geblieben. Am Ende sagte sie genervt, dass ich halt Rabbi Berland nicht verstehe.
Ganz recht, denn das tue ich wirklich nicht. Und damit beziehe ich mich auf die Geldangelegenheiten.

Nachdem Rabbi Eliezer Berland immer erfolgreicher wurde, begann auch einer seiner Studenten, Rabbi Shalom Arush, seine eigene Yeshiva sowie sein eigenes Movement zu gründen. Mir ist allerdings nicht bekannt, ob auch er 1000 Dollar für ein Treffen verlangt, aber Arush macht Geld mit seinen Büchern. Nicht, dass er sie selbst verkauft, sondern vielmehr stehen seine Schüler in der Jerusalemer Mall Ben Yehudah am Verkaufsstand. Wie auch heute abend wieder.

Nicht nur Rabbi Arush startete seine eigene Breslov - Bewegung; auch dessen Schüler, Rabbi Lazer Brody, begann so seine Karriere.

Rabbi Berland startete das Karrieremovement. Rabbi Arush sah, dass man da was verdienen kann und danach lernte Rabbi Brody von Arush, der wiederum bei Berland kopierte.

Wer wird der Nächste sein ?
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Armer Rabbi Nachman, dessen originale Chassidut ich aufrichtig mag.

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