B"H
Da der Chassidismus weitgehend auf der Kabbalah des Rabbi Yitzchak Luria (dem ARIZAL), 1534 - 1572, basiert, ist auch die Reinkarnationslehre von besonderer Bedeutung. Im Judentum besteht das Konzept, dass die Seele eines Toten reinkarniert werden KANN, aber nicht muss. Meist handelt es sich um Männer, deren Seele reinkarniert wird.
Die Reinkarnation einer Seele bedeutet im allgemeinen eine Strafe, denn der Besitzer handelte zu Lebzeiten gegen G - tt oder zumindest hat er nicht seine für ihn von G - tt vorgesehenen Ziele erreicht. Eine Version lautet, dass die gelangen. Die zweite, aber mit der ersten verbundenen Variante lautet, dass die reinkarnierte Seele gleichzeitig einen eigenen Tikun (Reparatur) durchläuft. Sich sozusagen verbessert und somit ihren eigentlichen Platz in der Kommenden Welt erreicht. Hierbei ist jedoch Vorsicht geboten, denn eine reinkarnierte Seele muss sich nicht immer im "neuen Menschen" verperfektionieren, sondern kann ihre Position sogar noch verschlechtern !
Laut der Lurianischen Kabbalah kann die Seele in anderen Menschen, in Tieren, Pflanzen oder auch in Steinen reinkarniert werden. Wobei die Reinkarnation in einem Stein als besonders schlimme Strafe gilt. Nichtsdestotrotz, eine Reinkarnation gilt nur auf bestimmte Zeit und danach findet die Seele ihre Ruhe. Weiterhin ist es möglich die reinkarnierte Seele von Level zu Level anzuheben. Zum Beispiel kann die Reinkarnation aus dem Stein zu bestimmten Jahreszeiten in einer Pflanze untergebracht werden. Von der Pflanze zum Tier und vom Tier in den Menschen.
Dies nur vorweg bezüglich der Bedeutung der Tiere im Chassidismus, denn eigentlich beabsichtige ich, ein kleines Beispiel vom Baal Shem Tov zu geben.
Einmal meditierte der Baal Shem Tov (ca.1700 - 1760) drei Tage und drei Nächte lang dermassen tief, dass er gar nicht mitbekam, dass er sich fortbewegte. Plötzlich wurde ihm bewusst, dass er sich in einer riesigen Wüste befand und er hatte keinerlei Ahnung, wie er dahingekommen war.
Ein riesiger Frosch kam auf ihn zu und der Baal Shem Tov fragte diesen: "Wer bist Du denn ?"
"Ich war einmal ein großer jüdischer Gelehrter und jetzt ist meine Seele in einem Frosch reinkarniert".
"Du bist tatsächlich ein großer Gelehrter", gab der Baal Shem Tov zurück und in demselben Moment wurde die reinkarnierte Seele auf einen hohen Level befördert.
Der Frosch berichtete, dass seine Seele schon seit 500 Jahren in diesem Frosch steckt und selbst als der große Kabbalist Yitzchak Luria seinerzeit sämtliche Reinkarnationen erlöste, traf dies nicht auf ihn (den Frosch zu). Sein Vergehen sei so schwerwiegend gewesen, dass es vorerst keinerlei Gnade gab.
"Was war Dein Vergehen ?" fragte der Baal Shem Tov.
"Ich war beim Händewaschen vor dem Brotessen nachlässig und wie das so ist, begeht man eine Sünde, folgt auch schon die nächste. Am Ende brach ich fast alle Gesetze G - ttes und für Gnade war es fast zu spät. Zumindet interessierte mich die Gnade gar nicht mehr, obwohl se mir bestimmt erteilt worden wäre. Zum Trinker geworden verstarb ich und wurde in einem Frosch reinkarniert. In einem Tier, welches stets im Wasser ist und so bekam ich meine Strafe für die Nachlässigkeit beim Händewaschen.
Der Baal Shem Tov erlöste die Seele, erhob sie auf einen hohen Level und der Frosch lag tot da.
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- Im Judentum ist es Halacha, sich vor dem Brotessen rituell de Hände zu waschen.
- Als der Baal Shem Tov mit dem Frosch zu reden begann und dieser antwortete, war ihm bewusst, dass es sich hier um eine reinkarnierte Seele handelte und er wusste was diesbezüglich zu tun war.
Montag, 9. Februar 2009
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