Sonntag, 7. September 2008

"Die weißen Socken"

B"H

Das zweite Mal innerhalb kurzer Zeit waren die Straßen der ultra – orthod. Jerusalemer Stadtteils Mea Shearims sowie Ge'ulahs mit Handzetteln zugeschüttet. Hunderte Handzettel lagen in den Straßen herum und alles glich einer ewig langen Müllhalde. Die Zettel genauso wie die Mitteilungsplakate an den Häuserwänden (die sogenannten "Pakshivilim") bezogen sich nur auf zwei Themen, mit den Mea Shearim seit Wochen bombardiert wird.

Nummer 1 sind die Anschuldigungen gegen den Oberrabbiner der Kotel (Klagemauer), Rabbi Shmuel Rabinovich;

und Nummer 2 ist der Dauerkrieg zwischen den beiden chassidischen Gruppen Machnovke und Belz.

Aber zuerst zum Thema "Rabbi Shmuel Rabinovitch".

Eine spezielle Gruppe klagt den Oberrabbiner der Kotel ein, ein Krimineller zu sein, der sich mit dem zionistischen Staat verbünde. Er treffe sich mit hohen Regierungsbeamten und habe nun vereinbart, dass das Grab des talmudischen Rabbi Schimon Bar Yochai auf israelischen Touristensites der breiten Öffentlichkeit schmackhaft gemacht wird. Mit "breiter Öffentlichkeit" sind hier Nichtjuden gemeint. Was haben die denn an Rabbi Schimons Grab in Meron (Nordisrael) zu suchen ?

Da gebe ich den Anklägern recht, denn fanatische Christen lieben es, ihre schizophrenen Ideen auszuleben und am Ende behaupten sie noch, der talmudische Rabbi Schimon Bar Yochai und Schüler des Rabbi Akiva, sei einer von ihnen.

Aber es gibt auch Stimmen, die sich für Rabbi Rabinovich aussprechen. Immerhin habe er neue Regeln an der Klagemauer eingeführt und die Restaurierungsarbeiten vorangetrieben. Ein Fakshivili schreibt daher positiv über den Kotelrabbi und folgende Persönlichkeiten haben ihre Unterschrift darauf gesetzt:

Rabbi Ovadiah Yosef,

Rabbi Wosner,

Rabbi Steinman,

Rabbi Eliyashiv,

der Rebbe von Orloi,

der Rebbe von Seret - Vishnitz,

Rabbi Nissim Karelitz,

der Rebbe von Zanz,

Rabbi Kanievsky,

der Rebbe von Lelov,

der Rebbe von Sadigura,

der Rebbe von Nadvorna,

Rabbi Israel Hager (Vishnitz, Bnei Brak),

Rabbi Auerbach

und

der Boyaner Rebbe.


Gestern befragte ich einen Freund danach, wer denn hinter den anonymen Attacken gegen Rabinovitch stecke und ich bekam folgende Antwort mit einem Augenzwinkern:

"Die weißen Socken" !

Und jeder von uns darf sich nun so seine eigenen Gedanken machen, wer damit wohl gemeint ist.

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