Samstag, 25. Oktober 2008

Rebbe Teitelbaum und der Kastner Transport

B"H

Die nachfolgenden Details bezüglich des Satmarer Rebben Yoel Teitelbaum, entnahm ich Esther Farbsteins Buch "Hidden in Thunder".
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Als die Nazis Ungarn besetzten, kam ebenso der Satmarer Rebbe Yoel Teitelbaum (1886 – 1979) in Lebensgefahr. Noch bis zum Jahre 1944 half der Rebbe den unermüdlich eintreffenden jüdischen Flüchtlingen ein neues Zuhause in Budapest zu finden. Weiterhin arbeitete er mit Rabbi Michael Ber Weissmandel und seinem Schwiegervater, Rabbi Shmuel David Ungar von Nitra zusammen.

Seine Chassidim versuchten Rebbe Teitelbaum über die rumänische Grenze zu schmuggeln, doch dort wurde er von der ungarischen Polizei entdeckt und ins Ghetto Cluj (Klausenburg) gebracht. Zu der Zeit waren die Kastner (Kasztner) – Eichmann Verhandlungen schon in vollem Gange und einige Zeit darauf verließ Rebbe Teitelbaum das Land im Kastner Transport.

Nicht wenige Leute behaupten bis heute, dass der antizionistische Rebbe Yoel Teitelbaum ursprünglich von den Zionisten gerettet worden war, da der Kastner – Zug von ihnen organisiert wurde. Nichtsdestotrotz stellt sich diese Behauptung als nicht unbedingt wahr heraus, denn der Zug wurde von verschiedenen Gruppierungen finanziert und die Passagiere waren ebenso unterschiedlicher Herkunft.

Von Cluj (Klausenburg) fuhr der Zug nicht, wie von Eichmann versprochen, direkt in die Schweiz, sondern landete zuerst in Bergen Belsen. Erst am 7. Dezember 1944 (21 Kislev) kam Rebbe Yoel Teitelbaum tatsächlich in der schweizer Freiheit an. Als der Rebbe aus Ungarn abfuhr, kam zu erschütternden Trauerszenen, aber dennoch war auch Erleichterung zu spüren. Erleichterung darüber, dass der Rebbe in Sicherheit war und das er von nun an den Chassidim zu helfen in der Lage sei.

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Der Kastner – Zug war vollbeladen mit fast 1700 jüdischen Passagieren, welche in der zweiten Hälfte des Jahres 1944 das von den Deutschen besetzte Ungarn in Richtung Schweiz verlassen sollten. 450,000 Mitglieder der jüdischen Gemeinden Ungarns wurden dagegen nach Auschwitz deportiert. Rudolf Kastner machte einen Deal mit Adolf Eichmann. Eichmann versprach, 1700 Juden entkommen zu lassen, wenn sie denn einen bestimmten Preis (Geld oder Diamanten) zahlten.


Auf das Thema "Kastner Transport" sowie die Deportation von 450.000 Juden werde ich noch gesondert eingehen !

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

ich kann dir ein sehr gutes buch über die entwicklung des ungarischen judentums empfehlen. EM HABANIM SMECHA, von r' isachar shlomo teichtal, ein ehemals munkatscher gaon, der die shoa mitwerlebt hat und bevor er ermordet wurde seine ganze munkatscher idologie neu überdacht hat. in der hebräischen version des buches ist eine einführung die die entwicklung des ungarischen judentums ganz gut erklärt.
lg
f

Miriam Woelke hat gesagt…

B"H

Hallo F.,

mir ist Rabbi Teichtal recht gut bekannt und ich hatte hier

http://chassidicstories.blogspot.com/2008/01/der-sinneswandel-des-rabbi-yissachar.html

schon einmal ueber ihn berichtet.

Danke fuer die Buchempfehlung und derzeit koennte ich ganze Jahre nur noch mit dem lesen verbringen, wenn man auf den Research schaut.:-)