Dienstag, 29. Juli 2008

Eshet Chayil - Die Rolle der Frau in der haredischen Gesellschaft

B"H

Es ist schon mehr als erstaunlich, wie wenig sogar die Nationalreligiösen über die haredische (ultra – orthod.) Geesellschaft wissen. Vieles sind die üblichen Stereotype, was mich zu Beginn etwas überraschte. Bei den litvischen Haredim andererseits trifft das Gleiche im bezug auf die chassidische Welt zu. Auch dort herrscht Unwissenheit.

Neulich kam ich zu einem Schiur (Vortrag), bei dem ein amerikanischer nationalrelig. Rabbi auf mich zukam und meinte, er habe von meinem engl. Blog gehört und wolle mehr über die Rolle der haredischen oder besser gesagt, der chassidischen Frau wissen. Ob es wahr sei, dass Chassidim ihren Frauen keine höheren jüdischen Studien erlauben. Höhere Studien – dies bezieht sich insbesondere auf den Talmud, den Schulchan Aruch, Thorakommentatoren wie den Ohr HaChaim, den Malbim, Kli Yakar, die Kabbalah und ebenso (man mag es kaum glauben) den Rambam (Maimonides).

Um sich ein Bild über den Grund seiner Behauptung machen zu können, sollte sich ein jeder vielleicht erst einmal ein kleines Bild von der haredischen Frau in der Gesellschaft an sich machen. Aus diesem Grund füge ich einen aufgearbeiteten Artikel ein, den ich so ungefähr schon einmal veröffentlichte:

Eshet Chayil - Die Rolle der Frau in der haredischen Gesellschaft

Wer als Außenstehender der haredischen Frau auf der Straße begegnet, dem gehen nicht selten sämtliche stereotype Vorurteile durch den Kopf. Eines davon ist fast immer, dass haredische Frauen (Harediot) von der Männerwelt komplett unterdrückt werden. Doch wie schaut sie nun wirklich aus, die Rolle der haredischen Frau ?
Zuerst einmal muß man sehr zwischen den internen charedischen Gruppen differenzieren. Die Rolle der Haredit in Israel ist eine andere als der in New York oder London. Auch unterscheidet sich die Haredit in der chassidischen Gesellschaft von der in der litvischen oder der modern – orthodox Gesellschaft.

Für die Haredit, welche in die haredische Gesellschaft hineingeboren wird (und nicht später dazustößt), beginnt die Rolle schon in der frühesten Kindheit. Mit drei Jahren gehen sie in den haredischen Kindergarten und kurz darauf in die Mädchenschule Beit Yaakov. Fast jede chassidische Gruppe hat ihr eigenes Beit Yaakov und falls nicht, trägt die Schule einen anderen Namen, doch das Schulsystem bleibt im Wesentlichen gleich. Für die litvischen Harediot gibt es ein extra Beit Yaakov. Das System des Beit Yaakov wird in Israel anders gehandhabt als im Ausland. In New York oder anderswo ist die Schule wesentlich offener und weltlicher als in Israel. Dazu kommt, dass im Ausland der Lernstoff viel intellektueller ist. Intern gilt die Sitte, dass israel. Haredim ungern Frauen heiraten, die auf ausländ. Batei Yaakov waren. Sie werden als zu modern eingestuft. Für die chassidischen Gruppen, welche Mitglied der antizionistischen Dachorganisation Edah HaCharedit sind, ist das Beit Yaakov absolut undiskutable, denn dort wird vorwiegend in hebräischer Sprache unterrichtet und nicht in Jiddisch.

Was lernt man nun auf Beit Yaakov oder einer haredischen Schule ?

Auch hier gibt es wieder die berühmten Unterschiede zwischen Chassidim und Litvisch. Allgemein lernen die Mädchen Thora mit Raschi - Kommentar, Kindererziehung, Haushaltsführung, Mathematik, Geographie, Geschichte und Psalmen (Tehillim). Das vermittelte Thorawissen ist auf keinem hohem Level, sondern wird vielmals auf ein Minimum beschränkt. Talmud steht nicht auf dem Lernplan. Hierzu wird gerne ein Satz aus dem Talmud selbst zitiert, nachdem Frauen andere Aufgaben haben als Männer und zu diesen Aufgaben gehoert nicht der Talmud. Man kann den zitierten Satz im Talmud auch anders auslegen, aber die meisten Frauen können sich diesbezüglich nicht mit Gegenzitaten wehren, denn die sind ihnen unbekannt. Anders liegt der Fall bei Chabad. Dort legte der letzte Lubawitscher Rebbe Menachem Mendel Schneerson fest, dass eine Frau Talmud lernen muß. Fremdsprachen wie Englisch stehen heutzutage mehr auf dem Stundenplan als jemals zuvor. Ausnahmen sind allerdings wieder die Mitglieder der Edah HaCharedit, wo keine Fremdsprache unterrichtet wird.

Von der Schulbank kommen die jungen Harediot im Alter von 17 oder 18 Jahren direkt auf den Heiratsmarkt, um ihren Schidduch (zukünftigen Ehepartner) finden. In die israel. Armee werden sie nicht eingezogen und sie leisten auch keinen Sozialdienst (Sherut Leumi) wie ihre "Kolleginnen" bei den Nationalreligiösen.

Von kleinauf wird die Haredit auf ein Familienleben vorbereitet. Sie soll einen guten Ehepartner finden, vorzugsweise jemanden, der Thora lernt. Zu erwähnen ist, dass sich heutzutage viele Ansichten schon geändert haben. Zumindest bei vielen ausländischen litvischen Haredim. Dort sollte der Ehemann schon arbeiten und Geld verdienen.
In streng chassidischen Kreisen ist das unvorstellbar. Dort muß der Mann lernen und die Frau verdient das Geld und versorgt gleichzeitig den Haushalt. Ob und wieviel der Gatte zur Haushaltsführung mithilft, ist sicher individuell zu betrachten und kann nicht verallgemeinert werden.

Die Hauptaufgabe der haredischen Frau besteht in der Haushaltsführung einschließlich Kindererziehung. Womit sich der Mann in den freien Stunden nach dem Thorastudium beschäftigt, weiß sie oft nicht. Sie sollte die perfekte Eshet Chayil und natürlich anständig sein. Anständige religiöse Kleidung tragen und sich dementsprechend in der Öffentlichkeit verhalten. Neben dem Haushalt geht sie zu Shiurim (relig. Vorträgen) oder zu Treffen mit anderen Harediot aus der gleichen Gruppe. Nähkurse, Kochkurse oder Musikgruppen werden als Freizeitprogramm angeboten. Diese Frauengruppen unternehmen auch gemeinschaftliche Ausflüge. Vorzugsweise zu Gräbern berühmter Rabbis oder zu Synagogen. Auch hat jede chassidische Gruppe ihre eigene Frauengruppe für soziale Zwecke. Krankenhausbesuche, Spendensammlungen etc.

Anzumerken sei, dass ich bei meinen Beschreibungen die chassidischen Gruppen Chabad sowie Breslov ausschließe, genauso wie viele litvische haredische Frauen, denn in diesen Gesellschaften gelten teilweise offenere Regeln bzw. die Frauen nehmen sich viel mehr Freiheiten heraus. Bei weiteren chassidischen Gruppe sind jedoch die o.g. Kurse Gang und Gebe.

In der haredischen Presse findet die Frau grundsätzlich keinen Platz. Selten wird über Frauen berichtet geschweige denn werden Artikel von weiblichen Autoren veröffentlicht. Photos von Frauen gibt es in der haredischen Presse überhaupt nicht.

Bis hierher scheint alles nach der stereotypen Meinung abzulaufen, doch geht es in vielen Familien oft ganz anders zu. Nicht selten lehrt der Ehemann der Frau daheim Talmud und fragt sie um Rat in allen Lebenslagen. Sogar innerhalb chassidischer Gruppen gibt es berühmte Rabbaniot, Ehefrauen der Rabbiner bzw. der Rebbes. So erreichte die Ehefrau des ehemaligen Rebbe der Satmarer Chassidim, Rabbi Yoel Teitelbaum, fast Popstarkult. Feiga Teitelbaum war äußerst populär, auch bei den Männern. Von jedem wurde sie um Rat gebeten. Eine frühere Rabbanit und Ehefrau eines ehemaligen Rebben von den Vishnitzer Chassidim steht im Ruf die Chassidut gemanagt zu haben. Was immer sie sagte, ihr Gatte führte es aus. Genauso die Frau des Rebben der Belzer Chassidim, die übrigens die Tochter der voher genannten Vishnitzer Rebbitzen ist. Die Belzer rebbitzen dient als Vorbild für die Frauen in der Gruppe. Bei der Chassidut Gur dagegen spielen die Frauen die geringste Rolle. Gur ist immer auf Anstand bedacht und sehr vorsichtig in Frauen – u. Männerangelegenheiten.

Vielleicht in chassidischen Kreisen weniger, doch bei den litvischen oder den modern – orthodox kann sich die Frau sehr wohl verwirklichen. Am ehesten, wenn diese Frauen aus dem Ausland kommen. Unter amerikanischen Harediot gibt es Universitätsprofessorinnen, Anwältinnen, Wissenschaftlehrinnen, Ärztinnen etc. Andererseits kenne ich Chassidiot mit Doktortiteln. Für israelische Harediot dagegen ist eine Universitätsausbildung so gut wie unmöglich. Nicht nur, dass die Uni als unanständiger Platz ansehen wird (Männer und Frauen lernen zusammen), sondern vielmehr weil eine Beit Yaakov Schulbildung für die Aufnahme an eine Uni nicht ausreicht.

Jetzt fragen sicher viele, wie die Frauen solch einem Leben zustimmen können. Sie müssten doch so schnell wie möglich entkommen. Nun, das ist genau das, was der Außenstehende denkt.
Aber nicht eines jeden persönliche Meinung ist ausschlaggebend. Was ich für richtig und modern ansehe, muß ein anderer noch lange nicht so sehen. Wer mit Harediot spricht, der wird in den seltensten Fällen das Wort Feminismus hören. Wer so aufwächst wie sie, der kennt die andere (unsere) Welt nicht und vermißt auch nichts. Im Gegenteil, mir ist aufgefallen, dass Harediot manchmal etwas arrogant auf nichtreligiöse jüdische Frauen herabsehen. Schließlich führen sie in ihren eigenen Augen das perfekte religiöse Leben.

Natürlich ist keine Welt perfekt, auch nicht die haredische. Eheprobleme oder Probleme innerhalb der Gruppe werden so gut wie nie nach außen getragen. Es gibt interne Beratungsstellen.
Jede Frau muß selbst wissen, in welcher Gesellschaft sie sich wohlfühlt. Kommt es in der haredischen Familie nicht unbedingt zu Komplikationen, so wird sich die Frau sicher wohlfühlen. Probleme kommen dann auf, sobald sich die Frau nicht anpaßt oder gar scheiden läßt. Sollte sie rebellieren oder vor den Beit Din Scheidungsrabbis stehen, dann kommt sie garantiert mit der herrschenden Männerwelt in Kontakt.

Jegliche Rebellion gegen das System hat noch nie etwas eingebracht. Die alles beherrschenden Rabbis können nur mit relig. Argumenten überzeugt werden, was manchmal Generationen dauern kann.
Eines ist aber sicher: Was ich daheim in meinen vier Wänden mit meinem Ehepartner mache, geht keinen etwas an. Auch nicht die wachsamen Nachbarn.

Zum Schluß sollte ich erwähnen, dass ich in meiner Beschreibung die sephardischen Harediot ausgelassen habe. In der sephardischen Gesellschaft schaut die Rolle der Frau wesentlich anders aus. Dort sind eventuelle akademische Ausbildungen von der Männerwelt total unerwünscht; einschließlich höhere akademische Studien über das Judentum.


________________________



Soweit die kurze Beschreibung der Frau in der ultra – orthodoxen Gesellschaft.

Um auf den Rabbiner zurückzukommen, der mich nach den Lerninhalten der Frau in der haredischen Gesellschaft befragte: Ganz klar unterstreichen viele chassidischen Gruppen nicht gerade höhere Studien der Frau. Wobei auch keine Ermutigung dazu stattfindet. Andererseits sollte man diese Vorgehensweisen genauso als Individualfall betrachten. Vielleicht lernt die Frau ja daheim einiges, was sie allerdings niemals nach außen tragen kann. Gibt es soetwas ? Ja, ganz sicher, nur bleibt es halt hinter den Kulissen.

Warum die haredische Männerwelt die Frauen nicht gerade zu weiterführenden Studien ermuntert ?
Dies wiederum ist ein anderes Thema, wobei es auch wieder um Machtpositionen geht. Aber nicht individuell, sondern gruppenbedingt.

21 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

PS: Ach ja, und das habe ich vergessen.

"Vielleicht in chassidischen Kreisen weniger, doch bei den litvischen oder den modern – orthodox kann sich die Frau sehr wohl verwirklichen."

Nicht jeder versteht unter "verwirklichen" dasselbe wie du! DAs ist etwas sehr individuelles.

Es gibt durchaus Frauen, die sich selbst verwirklichen indem sie zehn Kinder kriegen und grossziehen.

Ich finde übrigens, dass das eine Leistung ist, die Anerkennung verdient. Meiner Meinung nach sogar mehr als ein Doktorhut, denn für den muss man nicht "unter vollem Körpereinsatz" ran.

Miriam Woelke hat gesagt…

B"H

Mit "Verwirklichen" meinte ich auch nicht meine eigene Verwirklichung.

Es ist klar, dass "Verwirklichen" im haredischen eine andere Bedeutung hat.

Anonym hat gesagt…

Sag, ich finde diesen Artikel aber schon recht Plakativ.

z.B. den Ausdruck "Heiratsmarkt". Werden sie dort verkauft?

Auch bin ich nicht einverstanden, dass das Niveau der Mädchen in Kodesch nicht hoch ist. Sie lernen nur gewisse Gebiete (Chumesch, Neviim, Mussar, Dinim, jüdische Geschichte), aber die lernen sie ordentlich und durchaus auf hohem Niveau.

Miriam Woelke hat gesagt…

B"H

Im internen Slang sagt man "Heiratsmarkt". Und "verkauft" werden sie sicherlich, wenn man sich die Halacha anschaut.:-))))

Und von hohem Niveau kann ueberhaupt keine Rede sein, wobei ich hier Raschi nicht herabsetzen will. Aber ausser Raschi nichts gewesen. Juedische Geschichte wird auf haredischen Schulen nicht gelernt. Etwas Mussar, ein paar Halachot, welche die Frau betreffen... das ist mehr oder weniger alles.
Taharat HaMishpacha kommt erst vor der Hochzeit als Thema.

Anonym hat gesagt…

"Und von hohem Niveau kann ueberhaupt keine Rede sein, wobei ich hier Raschi nicht herabsetzen will. Aber ausser Raschi nichts gewesen."

Halewai ich könnte Raschi auf Chumesch richtig. In den höheren Klassen nehmen sie in einer Woche fast die ganze Parsche mit Raschi durch. Ich wollte, ich könnte das.
Kannst du das? Auf ein Jahr, konstant?


Juedische Geschichte wird auf haredischen Schulen nicht gelernt."

Diese Formulierung ist so allgemein, dass ein GEgenbeispiel reicht, um die Aussage zu widerlegen. Hier ist es, gefunden unter:
http://www.ottawatorah.org/mscurriculum.html

Machon Sarah High School
Ottawa, Canada

1400 Coldrey Ave., Ottawa K1Z 7P9 *613 729 4172 or 244 9119 (answering machine)

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Curriculum of Judaic Studies


Jewish History

Four courses covering four historical periods (stretching through 2500 years that include the 20th Century). The core patterns, themes and philosophies of our past are drawn together with both the great and horrible events as compelling backdrop.

Chumash

Selected studies in the Five Books and their classical commentaries with an emphasis on the bridges between the Written and Oral traditions; between word and concept.

Halacha

Practical text-based instruction in day-to-day Jewish living with thematic attention given to underlying principles.

Navi

The books of Samuel and Kings: Torah thought manifest in the history of our nation’s birth.

Miriam Woelke hat gesagt…

B"H

Ich beschraenke mich nicht nur auf Rashi, sondern lese alle moeglichen Kommentare.

Shoshi, Du kannst haredische Schulen im Ausland nicht mit jenen in Israel vergleichen. In israel wird fast gar nichts gelehrt, selbst wenn die Schulen auch Beit Yaakov heissen.

Anonym hat gesagt…

Das heisst du liest jede Woche den ganzen Raschi im Original und Raschi-Schrift, plus noch weitere Kommentare?

Hut ab!

Wenn ich mich sehr dahinterklemme schaffe ich vielleicht 1x eine ganze Parasha mit Raschi innerhalb einer Woche, aber nicht dauerhaft, jede Woche...

...Ich denke, ich müsste dafür mindestens 1-2 Stunden pro Tag investieren.

Miriam Woelke hat gesagt…

B"H

Bis vor wenigen Monaten las ich ca. 30 Kommentare zu jeder Parasha, was mich mindestens fast zwei volle Tage kostete. Ich wollte meine Parashot auf Hamantaschen professionell vorbereiten.

Mittlerweile hat sich das aufgrund der mir fehlenden Zeit etwas gelegt. Allerdings will ich es allmaehlich wieder einfuehren. Vor allem zu den bald anstehenden hohen Feiertagen.:-)

Anonym hat gesagt…

Ja, aber meinst du einen "laufenden Kommentar" zur ganzen Parasha oder ein Dvar Torah über die Parasha?

Miriam Woelke hat gesagt…

B"H

Das kommt ganz darauf an. Ich suche mir in der Parasha meistens ein bestimmtes Thema heraus und es kann passieren, dass ich deswegen die ganze Parasha auseinandernehme. Oft finde ich auf den ersten Anhieb kein Thema und suche ewig lange. Und so sehen dann auch die Kommentare aus.

Kommentare auf die ich kaum verzichte sind:

1. Sefat Emet (Chassidut Gur)

2. Kli Yakar

3. Natuerlich Raschi

4. Rabbi Hirsch

5. Baal Shem Tov

6. Noam Elimelech (Rabbi Elimelech von Lejansk)

7. Den Kommentar der Chassidut Slonim "Darchei Noam"

8. Zohar

9. Arizal

10. Shem MiShmuel

Und viele andere Chassidim.

Anonym hat gesagt…

"Du kannst haredische Schulen im Ausland nicht mit jenen in Israel vergleichen. In israel wird fast gar nichts gelehrt, selbst wenn die Schulen auch Beit Yaakov heissen."

Beit Yakov Haifa unterrichtet auch jüdische Geschichte...

Miriam Woelke hat gesagt…

B"H

Welches Beit Yaakov und welche Juedische Geschichte ?

Du solltest immer bedenken, dass es ebenso Batei Yaakov von Gur, Vishnitz sowie anderen Gruppen gibt.

Anonym hat gesagt…

Deine Aussage war "In Chareidischen Schulen wird keine jüdische Geschichte unterrichtet".

Stimmt so nicht!!!

Vielleicht gibt es tatsächlich chareidische Schulen, an denen jüdische Geschichte nicth unterrichtet wird, aber das trifft nicht auf alle zu.

Das Beit Yakov von Haifa wird von vielen Chassidischen (insbes. Vishnitzer) Mädchen besucht, man kann es nicht als "nicht Chareidisch" disqualifieren, und dieses Beit Yakov unterrichtet jüdische Geschichte (und übrigens auch Geschichte allgemein).

Ein Gegenbeispiel reicht aus, um Deine Aussage, die sehr verallgemeinernd war, zu widerlegen. Hier ist es.

Miriam Woelke hat gesagt…

B"H

Vielleicht steht auf dem Stundenplan Juedische Geschichte, doch welche und was und wie tief ?
Ich habe einen Vishnitzer Chassid hier sitzen und der bedauert es, dass Maedels sowie Yeshiva - Leute keine Juedische Geschichte lernen. Vielleicht ein wenig Blabla drumherum, aber richtige Details gehoeren nicht dazu.

Anonym hat gesagt…

Noch einmal: Deine Aussage war "Sie lernen keine jüdische Geschichte", und zwar allgemein, an "den Chareidischen Mädchenschulen".

Das ist hiermit widerlegt, oder?

Da hilft jetzt kein Herumgeschwafel ob sie den Akzent auf das 15., 18. oder 20. Jahrhundert legen.

Und das mit deinem Vishnitzer, der gerade neben dir sitzt.
Genau da sehe ich das Problem: Du lässt dir von irgendjemandem, den du für eine Autorität hältst, weil er am Shabbes einen Streimel aufsetzt, etwas erzählen. Dann prüfst du es nicht gross nach, sondern wiederholst es einfach. Und zwar nicht indem du sagst: Laut Aussage von Herrn xy (der anonym bleiben möchte, von mir aus) ist das und das sache, sondern du sagst einfach "das und das IST Sache".

Und oft stellt sich heraus, dass es eben nicht Sache ist. Die möglichen Fehlerquellen sind zahlreich:
Missverständnisse, nicht zutreffende Aussagen von Seiten deiner Gewährsleute, unzulässige Verallgemeinerungen von deiner Seite, etc...

Miriam Woelke hat gesagt…

B"H

Also, ich habe einmal nachgefragt:

Man lernt ein wenig Geschichte laut dem "Dorot Rishonim".

Ein wenig Thorageschichte, Shoah, ein wenig Napoleon und ein wenig Mittelalter. nicht besonders tief, aber einige Fakten. Mehr als die Maedels der Edah, aber nicht soviel wie Beit Yaakov Girls im Ausland. Und nicht soviel, dass sie mit einer reguelaeren Schule (saekuler) mithalten koennen.

Miriam Woelke hat gesagt…

B"H

Wei, wei, Du gehst aber recht subjektiv heran. Ich kenne einige Beit Yaakov Girls und gab ihnen Nachhilfe, daher kenne ich ihre Stundenplaene, die recht begrenzt sind. Immerhin gibt es seit laengerem Englisch.

Beit Yaakov in Israel ist intelligenzmaessig nicht auf dem hoechsten Stand. So what ? Jeder weiss es und es wird Wert auf anderes gelegt. Zum Beispiel die Ehe etc. Auf die UNI koennen sie mit ihrem erworbenen Wissen auch nicht. Sie wir uns darueber wenigstens einig ?

Und was ich als Geschichte betrachte, lernen sie nicht und es ist nicht vergleichbar mit anderen Schulen.

Anonym hat gesagt…

"Ich kenne einige Beit Yaakov Girls und gab ihnen Nachhilfe, daher kenne ich ihre Stundenplaene, die recht begrenzt sind."

Ja, dann hast du Einblick in die Stundenpläne von den Schulen, an denen diese Mädchen waren. DAs lässt sich aber nicht unbedingt verallgemeinern.

"Auf die UNI koennen sie mit ihrem erworbenen Wissen auch nicht. Sie wir uns darueber wenigstens einig ?"

Also: wenn du in Israel bleiben möchtest: Beit Yakov Haifa macht "Bagrut". Ich nehme an, das ist eine Hochschulreife, auch wenn man in Israel dazu auch noch Psychometrim machen muss...??

Wenn du auch ins Ausland gehst: Beith Yakov Aix-les-Bains macht Baccalauréat, das Äquivalent von Beit Yakov in Amsterdam macht auch Matura in 3 verschiedenen STufen, in Amerika machen, soviel ich weiss auch einige Beit-Yaakov Schulen die amerikanische Hochschulreife. Was sich in Brasilien und Argentinien tut, weiss ich nicht so genau.

Aber grundsätzlich stimme ich mit dir überein: Die meisten Beit-Yaakov-Schulen machen keine Hochschulreife, und sie haben "Weltlich-Akademisch" kein besonders hohes Niveau. (Mit Ausnahme der Fremdsprachen. Da sind sie manchmal besser als die gleiche Altersstufe im jeweiligen Land.)

In Kodesch sind sie, meiner Meinung nach, besser als ihr Ruf.

Miriam Woelke hat gesagt…

B"H

Einmal abgesehen vom Ausland und relig. Ideologie:

Niemand wird Dir in IL bestaetigen, dass ein Beit Yakov Girl jemals einen Psychometri bestehen wuerde.
Nicht mit ihren Mathekenntnissen und allem anderen. No Chance.

Anonym hat gesagt…

Das würde ich wieder nicht so allgemein formulieren.

Vielleicht haben Sem-Mädchen schlechtere Chancen, vielleicht kommt die Mehrheit nicht durch, aber das heisst nicht, dass NIE eine Beth Yakov Absolventin bei Psychometrim durchkommen kann.

Erstens werden je nach Studienfach mehr oder weniger Punkte gefordert, zweitens gibt es auch unter den Sem-Mädchen begabte, die durchkommen können,obwohl sie schlechtere Voraussetzungen haben.

Miriam Woelke hat gesagt…

B"H

An einer richtigen Uni haben sie keine Chancen und ich habe selbst in Bar Ilan keine Einzige aus Beit Yaakov getroffen. Was sie dagegen tun koennen und wofuer sie aufgrund ihres Curriculum geeignet sind, ist auf haredische Michlalot zu gehen.