Dienstag, 31. März 2009

Toldot Avraham Yitzchak Rebbe in Schock


Der Toldot Avraham Yitzchak Rebbe mit seinen Chassidim an Purim 5769 / 2009.

B"H

Vor circa drei Wochen erschossen Hamas - Terroristen zwei israelische Polizisten. Der Doppelmord ereignete sich nahe der jordanischen Grenze; die Terroristen simulierten eine Reifenpanne und als die Ploizeistreife vorbeifuhr, entschlossen sich die Polizisten zu helfen. Kurz darauf schoß man ihnen in den Kopf.

Einige Tage später erhielt der Rebbe der chassidischen Gruppe Toldot Avraham Yitzchak (aus Mea Shearim), Rabbi Shmuel Yaakov Kahn, einen Anruf von der Polizei. Monate zuvor hatte der Rebbe zusammen mit einigen seiner Chassidism den nordisraelischen Ort Meron (dort befindet sich das Grab des talmudischen / kabbalistischen Rabbi Schimon bar Yochai) besucht. Auf dem Rückweg nach Jerusalem wurden die Fahrzeuge des Rebben von einer Polizeistreife gestoppt und man verabreichte dem Rebben einen Strafzettel.

- Bei den Polizisten handelte es sich nicht um jene, die von der Hamas erschossen wurden.
- Warum genau der Rebbe gestoppt worden war, ist mir nach wie vor nicht bekannt.


Die Chassidim versuchten, die Polizisten zum Einlenken zu bewegen und keinen Strafzettel auszuteilen, doch die Beamten bestanden auf die gesetzliche Ordnung.

Nach dem Polizistenmord rief die Polizei den Rebben an, um sich bei ihm für den ausgestellten Strafzettel zu entschuldigen. Und ob ihn der Vorfall so verärgert hätte, dass er G - tt bat, die Polizei zu bestrafen ?
Der Toldot Avraham Yitzchak Rebbe war geschockt und gab an, den Strafzettel akzeptiert und bezahlt zu haben. Nichts habe es auf sich mit einer von ihm "veranlassten" g - ttlichen Bestrafung.

Schon seltsam, was die Leute manchmal so für Vorstellungen haben. Ein chassidischer Rebbe oder ein Kabbalist rennt nicht stets sofort los und versucht andere, die vielleicht nicht immer ganz fair mit ihm umgegangen sind, mit einer G - ttesstrafe zu belegen.

Montag, 30. März 2009

Photos von Wehrmachtsoldaten

B"H

Photos gemacht von einfachen Soldaten während des Zweiten Weltkrieges

http://www.bagnowka.com/index.php?m=ww



Die Belzer Synagoge (Belz / vor dem Krieg zu Polen und heute zur Ukraine gehörend)


Ein Beit Midrasch (Lerncenter) nahe der Stadt Belz




Wenn ich nicht beten kann

B"H

Rabbi Nachman von Breslov (1772 - 1810) lehrt das Beten:

Wenn jemand einfach nicht beten kann, aus welchen Gründen auch immer, dann soll er mit G - tt reden bzw. Ihn um Hilfe bitten:


"E - lo - kai (Mein G - tt), bitte hilf mir mit Dir zu reden. Ich allein bin dazu einfach nicht in der Lage, denn mein Herz ist geschlossen und meine Lippen sind versiegelt !"

G - tt war es, der uns erschuf und wer kennt unsere Lebenssituationen besser als Er ?

Sonntag, 29. März 2009

Yeshivat Derech HaMelech in Jerusalem


Yeshivat Derech HaMelech

B"H

Eine Yeshiva ist eine relig. Schule. Eigentlich bezeichnet der Ausdruck "Yeshiva" ein Lehrinstitut für die männliche Riege und "Seminar oder Michlalah" ist das weibliche Gegenstück. Im überwiegend englischen Sprachgebrauch ist es jedoch durchaus üblich, ein Institut für die Weiblichkeit genauso Yeshiva zu nennen.

Vor einigen Jahren war ich selbst noch Studentin in einer Yeshiva. Was heißt in einer ? Genau genommen war ich in mehreren, abgesehen vom vorherigen Yeshiva - Shopping (dem Suchen und Anschauen mehrerer Yeshivot, um die richtige für seine Ansprüche auszuwählen).

Um mich einmal auf die männliche Garde zu konzentrieren:

Im englischensprachigen Bereich der Yeshivot Jerusalems finden meist leider nur zwei Einrichtungen hohe Beachtung. Einerseits liegt das an deren Werbung und andererseits halt daran, dass sie die meisten Schüler und somit viel Mundpropaganda haben. In Jerusalem aber gibt es nicht nur AISH HATORAH oder OHR SAMEACH, sondern eben noch weitere Yeshivot oder Programme. Ganz zu schweigen einmal von der ernsthafteren MIR - Yeshiva. All diese drei Einrichtungen sind litvisch - haredisch und nur für junge Männer ab 18 Jahren. Halachischer Jude zu sein ist Zugangsvoraussetzung. Daneben sollte der Bewerber engl. oder hebräische Sprachkenntnisse besitzen. Obwohl die Yeshivot Geld kosten, werden Stipendien ausgegeben oder man unterschreibt ein Formular mit der "Moral Obligation - Moralische Verpflichtung" - was bedeutet, dass wenn man einmal in der Zukunft Geld haben sollte, man doch der Yeshiva einiges nachzahlt. Bei den drei bisher genannten Yeshivot wird kaum wegen Geldmangels abgewiesen !

Wie schon erwähnt, lohnt es sich, sich ebenso nach anderweitigen Yeshivot umzuschauen. Zwar bieten Aish und Ohr Sameach ein vollständiges Anfängerprogramm, doch sollte der Lernwillige gleichfalls in die Zukunft schauen und nach Lernfortschritten streben. Und wer sich für den litvisch - haredischen Weg entscheidet und gerne weisse Hemden und schwarze Anzüge trägt, der findet in Jerusalem eine reichliche Yeshiva - Auswahl.

Die MIR ist da schon etwas gehobener als AISH oder OHR SAMEACH. In der vergangenen Woche sah ich mir eine haredische Yeshiva im haredischen Stadtteil Kiryat Mattersdorf an, die es sicher wert ist, dass man sie einmal vorstellt. Überhaupt kommen im Internet leider oft kleinere Yeshivot zu kurz.

Die Yeshiva "Derech HaMelech" befindet sich in einem kleineren Gebäude gleich an der Hauptstraße von Kiryat Mattersdorf, der Sorotzkin Nr. 16, gelegen. "Derech HaMelech", das bedeutet soviel wie "auf dem Wege des Königs", wobei mit dem König selbstverständlich G - tt gemeint ist.

Ich traf mich zu einem Gespräch mit dem Verwalter der Yeshiva, mit Raphael Kalish, der mir einige Detailfragen beantwortete. Zuerst erweckte alles den Eindruck als sei ich als weibliches Wesen etwas fehl am Platze in dem Gebäude, doch im Nachhinein bestätigte sich das nicht. Im Gegenteil, der Rapahel Kalish war überaus aufgeschlossen und gab freudig Auskunft.

"Derech HaMelech" wurde erst vor vier Jahren von Rabbi Baruch Gartner ins Leben gerufen und derzeit lernen dort 35 Studenten. Die englische Sprache ist Grundvoraussetzung, ein Alterslimit wie bei vielen anderen, gibt es hingegen nicht. Jeder ab 18 Jahre aufwärts kann dort solange lernen, wie er will. Die Yeshiva verfügt über Dormitories (Wohngelegenheiten) !

Die Yeshiva nimmt sogenannte FFB's auf. "Frum from Birth - von Geburt an religiös", aber auch die BT's haben die gleiche Aufnahmechance (die Baalei Teshuva - erst im späteren Verlauf des Lebens relig. gewordene). In der Regel stammen die Studenten aus Südafrika, den USA oder England, doch jeder, egal woher, ist herzlich willkommen.
Die Ideologie und die Lehren basieren bzw. vermitteln das haredische Judentum mit einem chassidischen Touch. Und das ist das ganz Besondere, denn nicht jede litvische Yeshiva bietet gleichzeitig chassidische Lehren an. Obwohl heutzutage ein enormer Bedarf an Spiritualität und Chassidismus herrscht und selbst AISH deswegen schon kleine Chassidismussparten einführen musste, kommt der Chassidismus in der litvischen Welt gänzlich zu kurz. "Derech HaMelech" will das ändern und einen weiteren Überblick schaffen.

Auf dem Stundenplan der Yeshiva sind jedoch täglich "nur" eine einzige Stunde Chassidismus zu finden; wie denn das zu verstehen sei, fragte ich Raphael Kalish. "Wenn Du Dir die chassidische Vergangenheit anschaust, sagte er, dann wirst Du feststellen, dass eigentlich alle Gruppen und deren Yeshivot nicht dasassen und ausschließlich Chassidut lernten. Thora & Talmud standen auf dem Programm. Die Einzigen, die mehr Chassidismus lehrten waren Chabad sowie Breslov. Andere gaben ihren Schülern die regulären Thoraeinblicke allerdings mit chassidischem Touch. Und so geschieht dies auch bei uns im Hause. Wer jedoch von unseren Schülern zusätzlich lernen will, der kann das auf eigene Faust gerne tun".

Ob die Studenten hinterher oder noch während der Studien eine chassidische Laufbahn einschlagen ? Sprich, sogar Mitglied in einer chassidischen Gruppe werden ?

Gibt es durchaus und ein ehemaliger Schüler, der nach Monsey (New York) zurückkehrte, wurde dort Mitglied der extremen chassidischen Gruppe Toldot Aharon. Insgesamt jedoch wenden sich diejenigen, die beabsichtigen, sich einer chassidischen Gruppe zu nähern, an vollkommen offene kleine Gruppen. Auch besteht die Mehrheit derjenigen auf dem "Two Footed Principle - Zwei Beine - Prinzip", welches bedeutet, dass man mit einem Bein in der chassidischen und mit dem anderen in der unseren weltlichen Welt steht. So jedenfalls liessen sich zwei innere Lebensweisen gut miteinander verbinden und niemand sollte gleich drauflos in die Extreme jagen.

Der Gedanke, dass es eine Yeshiva gibt, die den Studenten ein klein wenig auf eine chassidische Zukunft vorbereitet, fand ich ausgesprochen positiv. Schade, dass gerade dieser Lerninhalt viel zu sehr vernachlässigt wird. Anstatt sich gleich bei Chabad oder Breslov hineinzustürzen, sollte derjenige Interessent erst einmal herausfinden, was Chassidut ist und wo seine individuellen Stärken oder Schwächen liegen. Komme ich mit dem chassidischen Leben überhaupt klar und wenn ja, wie weit will ich gehen ? Alleine entscheiden und herausfinden, ohne das einem, wie bei Chabad, alles vorgekaut wird. Ich jedenfalls bin von der Idee begeistert und wünschte mir, dass sich mehr Yeshivot dieses in ihre Lerninhalte aufnehmen.

Außerdem bin ich eh ein Freund des selbständigen Lernens, eigene Gedanken zu äußern und mit Leuten darüber zu diskutieren. Im relig. Sinne und Rahmen natürlich, doch ist es wichtig, seinen eigenen Kopf / Persönlichkeit zu bewahren und nicht irgendwo auf der Strecke zum "Wohle" einer einzigen Gruppenideologie zu verlieren.
Aber selbst nach einigen Jahren des Studiums ist nicht jeder in der Lage oder überhaupt bereit, sein vorheriges Leben völlig aufzugeben. Ins Kino zu gehen, weltliche Bücher zu lesen, Popmusik zu hören, etc. Das muss auch nicht immer der Fall sein, wenn man sich auf kleinere offene chassidische Gruppen konzentriert und sich selber die Ziele nicht zu hoch steckt. Wie gesagt, ein Bein hier und eines dort. So gleicht sich der Druck aus und man verfällt nicht unbedingt in Depressionen.

Und wie sich denn "Derech HaMelech" finanzieren ?
Raphael Kalish beginnt zu lachen und weist mit dem Finger nach oben: "G - tt sorgt für uns ! Wir erhalten Spenden und derzeit läuft auf unserer Website ein "Raffle - eine Verlosung". Derjenige, der spendet, nimmt automatisch an einer Preisverlosung teil".

Wenn ich männlich wäre und ernsthaft vorhätte, den Chassidismus in Verbindung mit Thorastudien zu lernen, und noch dazu mit dem Gedanken spiele, mein Leben der Chassidut zu widmen, dann würde ich eine Einschreibung in "Derech HaMelech" sicher in Erwägung ziehen. Es muss nicht immer eine große Yeshiva sein; gerade ein kleiner Kreis baut einen mehr auf und schafft tiefere Kontakte als eine Massenabfertigung wie in großen Yeshivot.

Derech HaMelech bietet Stipendien und derzeit nehmen zwei Schüler diese in Anspruch.

Website mit allen Infos:
http://www.derechhamelech.org

Ein Bild des Rabbi Nachman von Breslov ?

B"H

Es ist weitgehend bekannt, dass kein einziges Bild von Rabbi Nachman von Breslov existiert. Das einzige Originalstück, was uns bis heute von ihm bleibt ist sein Stuhl in der Großen Breslover Synagoge in der in Mea Shearim Street / Jerusalem.

Jetzt behauptet Avraham Chaim Biton, dass ihm Rabbi Nachman im Traum erschien und ihn beauftragte, ein Bild vom großen Rabbi Nachman zu malen. Hier das Bild und man kann es als wahr akzeptieren oder einfach ignorieren.


Ein Liste von Breslover Rabbinern, die das Bild als unwahr oder als wahr ansehen.


Das Bild sei falsch:
1. Rabbi Eliezer Berland
2. Rabbi Yaaakov Me'ir Schechter

Haben das Bild bislang noch nicht gesehen:
1. Rabbi Eliezer Shlomo Schick
2. Rabbi Mordechai Elazar König
3. Rabbi Morgenstern

Das Bild entspreche der Wahrheit:
1. Rabbi Shmuel Moshe Kremer
2. Rabbi Shalom Arush
3. Rabbi Eliyahu Godelski
4. Rabbi Aharon Yaski
5. Rabbi Shimon Teichner

Falls dies tatsächlich Rabbi Nachman von Breslov sein sollte, so schaut er meines Erachtens vollkommen wie ein richtiger Breslover Chassid aus.:-)

Donnerstag, 26. März 2009

Brisker Pessachwahn

B"H

Pessach Wahn

Ein sarkastisch gemeinte Witz bezüglich der Brisker Pessachvorbereitungen. Aber nicht nur in Brisk herrscht der "kasher le'Pessach" Wahn, sondern wir alle haben ihn schon fast übernommen.









BRISK: Die Brisker (Brisk, ursprünglich aus Brest - Litowsk) sind litvische Haredim !

Schon ewig wollte ich gerade sie in meinen Berichten erwähnen, bin jedoch leider noch nie richtig dazu gekommen, was ich aber nachhole. Das Brisk - Movement ist unheimlich wichtig in der antizionistischen Welt; auch in Mea Shearim sowie der Edah Charedit.

Brisk wurde von der rabbinischen Soloveitchik - Familie ins Leben gerufen, wobei zwischen Rabbi Joseph Soloveitchik und dem Rest der Familie zu unterscheiden ist. Diese Differenzierung ist von enormer Bedeutung, denn Rabbi Joseph wurde / wird vom Rest der Familie oft als das "schwarze Schaf" angesehen, obwohl er einer der wichtigsten jüd. Denker unseres Jahrhunderts war. Aber mit dem Antizionismus und anderen Dingen hatte er es nicht so, wobei diese Ideologien bei Brisk zum Pflichtprogramm gehören.

Demnächst also mehr Soloveitchik & Brisk !

Zu Pessach: Es ist üblich, dass Leute vor Pessach nach dem Putzen ihre Wohnung mit Aluminiumfolie ausstaffieren. Ganz besonders Haredim und davon in erster Linie Chassidim. Meist findet dies nur in der Küche statt. Küchentisch und Küchenanrichte, zum Beispiel.

Die oberen Bilder jedoch zeigen in sarkastischer Weise den Fanatismus von so einigen Haredim.

Mittwoch, 25. März 2009

Streimel Krieg




Quelle: Chadrei HaCharedim

B"H

Zwei verschiedene Streimel Hersteller, eine Werbung ?

Das linke Werbeplakat wurde zuerst an die Wand geklebt und ein zweiter Streimel (traditionelle chassidische Pelzmütze) Hersteller klebte sein Poster einfach über die erste Werbung. Zusammen schauen beide Plakate wie eines aus; als gehöre alles voll und ganz zum zweiten konkurrierenden Hersteller. So erhalten die Leute einen absichtlich herbeigeführten falschen Eindruck.

Diese Art des Werbemißbrauchs ist laut Halacha verboten, aber dieser Tage scheint einfach alles "erlaubt" nur damit windige Geschäftsleute etwas verdienen. Wer denkt da noch an halachisches Businessgebahren ?

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Diese Art der Werbung wurde in einem haredischen Internetforum angeprangert.

"Lehitchazek"


Die Nationalreligiösen an der Kotel (Klagemauer)

B"H

Wenn jemand einen israelischen Baal Teshuva (Jude, der erst im späteren Verlauf seines Lebens religiös geworden ist) Haredi befragt, warum er oder sie sich ausgerechnet der haredischen Gesellschaft verschrieben haben, bekommt nicht selten zur Antwort, dass man ganz einfach religiöser werden wollte. Religiös mit mehr Ernsthaftigkeit. Im Hebräischen benutzen wir dazu den Ausdruck "Lehitchazek - stärker werden in etwas, vertiefen". Und wenn man weiter fragt, erfolgt oft die Feststellung, dass bevor jemand Neues haredisch geworden ist, er es bei der nationalreligösen Gesellschaft versuchte.

Stets habe ich mich dabei gefragt, warum es Neureligiöse gerade in die haredische (ultra - orthodox.) Gesellschaft zieht. Ist das Nationalrelig. nicht genug ? Zum Beispiel kenne ich viele Nationalreligiöse, die strenger relig. leben als einige litvische Haredim. Weiterhin kann man als Nationalrelig. prinzipiell in "normaler" Kleidung herumlaufen und unterliegt nicht dem schwarze Hose - weisses Hemd - Prinzip der Haredim. Jeans bei Männern sind durchaus erlaubt und selbst die Frauen laufen im Jeansrock herum. Außerdem bleibt den verheirateten (geschiedenen sowie verwitweten) nationalrelig. Frauen das Tragen einer Perücke erspart und sie beschränken ihre Kopfbedeckung aus einen Hut oder eine Midpachat (eine Art Mütze). Die Gesellschaft an sich ist weniger streng und grundsätzlich kann jeder tun und lassen, was er will (abgesehen von grundlegenden Rabbinerentscheidungen brechen). Ist das also nichts ? Warum Haredi werden und all die, manchmal nervigen, Wandel durchlaufen ?

Als ich vor Jahren in einer Yeshiva lernte, bekam ich plötzlich den Drive, haredisch werden zu wollen. Frei gesprochen, um einen relig. Perfektionsversuch zu durchlaufen. Dies geschah weitgehend aufgrund meiner Freundschaften innerhalb der chassidischen Gesellschaft; vorwiegend aber wegen meiner Bekannten in Mea Shearim. Nicht vergessen zu erwähnen sollte ich dabei, dass mich diese Freunde niemals beeinflusst haben in meinen Entscheidungen. Nie haben sie mich in die haredische Gesellschaft hineinmissionieren wollen noch wollten sie mich zu irgendetwas verleiten. Es lag an mir, dass ich die haredische Gesellschaft als eine "perfekte Gesellschaft" betrachtete. Natürlich ist niemand auf dieser Welt absolut perfekt, generell gesprochen jedoch verkörpert die haredische Gesellschaft den Weg wie ein ein Thora - Jude leben sollte.




Litvische Haredim

Israels Haredim schauen vielfach auf die Nationalrelig. herab. "Die tragen Klamotten wie die Goim (in diesem Falle Nichtjuden) und suchen sich ihre Mitzwot, die sie gedenken einzuhalten, nur aus. Was mir in der Thora nicht passt, mache ich nicht".

Die Nationalreligiösen wiederum betrachten die Haredim nicht selten als fanatischen unproduktiven Fremdkörper. Eine geschlossene Gesellschaft mit Gesetzen, doch ohne Lebensfreude.
Allgemein aber sei gesagt, dass viele Nationalrelig. den Haredim ungemeinen Respekt zollen und umgekehrt erfolgt dies genauso. Nichts ist eben nur schwarz oder weiss.

Selbstverständlich herrschen zwischen beiden Gesellschaften Mentalitätsunterschiede und jeder neu Hinzugekommene muss halt schauen, wo er sich wohler fühlt. Ich denke, dass einige einstige Nationalrelig. sowie auch direkt neu Hinzugekommene die haredische Welt verherrlichen. Manchmal ist es die spezielle Kleidung, die eine immense Attraktion auf Außenstehende ausübt. Erst später im Alltagsleben stellt sich die Realität heraus und dann erfolgt nicht selten das große Erwachen. So manch einer flüchtet dann aus der haredischen Gesellschaft, andere machen so weiter, tun aber, was sie wollen und sind, im wesentlichen kein Teil der Gesellschaft; und wieder andere interessiert das alles nicht und sie kleiden sich in einer bestimmten Art und Weise, ohne jemals Teil der Gesellschaft sein zu wollen. In der litvischen Welt kann man so leben, doch innerhalb der chassidischen Dynastien (außer Breslov und Chabad) ist dies meist ein Ding der Unmöglichkeit, denn das gesellschaftliche Leben findet innerhalb der Gruppe statt.

Es gibt viele Juden, die nach zusätzlicher Frömmigkeit streben. Sie suchen eine größere Ernsthaftigkeit bei der Mitzwotausübung und erlegen sich von daher mehr Restriktionen auf. Einige stellen sich die Frage, was denn G - tt genau von ihnen erwarte.
"Kann ich nicht noch mehr tun als gefordert ?" Diesen Sätze höre ich von vielen Leuten immer wieder. "Was kann ich mir am kommenden Rosh HaShana (jüd. Neujahsfest) noch auferlegen, um mich selbst im Glauben zu stärken (Chizuk) und mich ebenso zu perfektionieren ?"

Der Überlegungen bedeuten nicht automatisch, dass jetzt derjenige sofort losrennen sollte, um Haredi zu werden, doch zahlreiche Personen meinen, die Haredim seien frommer als die Nationalreligiösen.
Warum das so ist ?
Die Antwort darauf muss jeder Jude für sich selber finden, denn sie ist individuell.


Gerrer (Gur) Chassidim

Als ich einigen Gesellschaftswechseln unterlag, stellte ich schnell fest, dass mir das haredische Leben nicht lag. Nicht der Religion wegen, sondern aufgrund der strengen Gesellschaftsregeln. In dem Moment fragte ich mich, ob G - tt tatsächlich wolle, dass ich Haredi werde.
Ich verließ die Gesellschaft. Vielleicht nie ganz, denn ich habe immer noch Unmengen mit ihr zu tun, doch sehe alles heute etwas aus einer unabhängigeren Perspektive als in der Vergangenheit. Andere neu Hinzugekommene geben dies vor sich selber nicht zu und bleiben in der Gesellschaft. Sie leiden, zwingen sich aber dabei zu bleiben. Wobei ich niemandem empfehlen täte, einfach nur zu leiden, sondern wenn, sollte man gehen und seine innere Zufriedenheit sowie Zugehörigkeit woanders suchen.

Dienstag, 24. März 2009

Kostenlose Schiurim Downloads


B"H

Höchst empfehlenswert für all jene, die gerne Thoravorträge (Schiurim) anhören:

KOL HASHIURIM in allen möglichen Sprachen wie Englisch, Französisch, Spanisch, Jiddisch, Russisch, Bucharian, Farsi - Persisch.

Sonntag, 22. März 2009

"Abhängigkeiten chassidischer Gruppen", Teil 1 - Satmar


Der einstige Satmerer Rebbe Yoel Teitelbaum (verstorben 1979).

B"H

Der Satmarer Rebbe Yoel Teitelbaum überlebte den Holocaust nur, weil sein Name auf der Liste des Kasztner Transportes zu finden war. Zusammen mit ihm wurden 1368 Personen gerettet und in die Schweiz gefahren.

Die überwiegende Mehrheit der chassidischen Bevölkerung Ost - und Zentraleuropas kam im Holocaust ums Leben. Im März 1944 marschierte die Wehrmacht in Ungarn ein. Zu dem Zeitpunkt lebten 450,000 Juden im Land, von denen 70% deportiert und von den Deutschen umgebracht wurden. Drei Millionen Juden (90% der polnischen Juden) kamen im Holocaust ums Leben. Weniger als 300,000 polnische Juden überlebten den Krieg.

Rabbi Teitelbaum erreichte New York im Jahre 1947. Zu der Zeit war er immerhin schon 61 Jahre alt, was jedoch seinem Eifer, eine neue Gemeinde in den USA aufzubauen, nicht bremste. Jene Chassidim, die nach dem Krieg von Europa nach New York kamen, sahen ihr gemeinsames Ziel im Wiederaufbau der chassidischen Welt. Und zwar so, wie es vor dem Zweiten Weltkrieg einmal war. Gab es da eine Zeit der Trauer für die umgekommenen Freunde und Familienmitglieder?

Ganz allmählich wurde neue Gemeinde aufgebaut; einschließlich Mikwaot (Ritualbäder), Synagogen, Yeshivot (relig. Schulen) und sogar die Kleiderordnung wurde geändert. Die osteuropäischen Juden brachten ihre Kaftane sowie ihre eigene Mode mit in die Staaten. Lange Bärte und Schatnez - Institute. Alles wie in der alten Heimat.

Aber die "neue Welt" brachte auch viele neue Herausforderungen mit sich. In New York, zum Beispiel, kann sich niemand der Gesellschaft entziehen und absolut isoliert leben. Man ist gezwungen, mit der Gesellschaft zu gehen und mit anderen, auch Nichtjuden, zu verkehren. Mit säkuleren Juden auskommen wie sich mit staatlich - weltlichen Belangen zu befassen (Arbeitslosigkeit, Gesundheitswesen, Soziales oder Wohnungssuche). Dazu musste die Führungsebene auf einen neuen Level bewegt werden, denn Rebbe Yoel Teitelbaum war fromm und ihm waren weltliche moderne Angelegenheiten teilweise fremd. Hinzu kamen die englische Sprache und eine fremde Mentalität. Deswegen ernannte der Rebbe Rabbi Lipa Friedman, einen früheren Bankdirektor aus der Tschechei zum Gemeindeoberhaupt. Von 1948 - 1972 managte Rabbi Friedman das Satmarer Gericht.

Wie sollten Chassidim einen Job in New York finden ? In einer modernen Welt mit Radio und Fernsehen. Mit Kinos und in einer Welt, in der die englische Sprache dominiert. Die Chassidim waren der neuen Sprache kaum mächtig und besassen selten eine weltliche Bildung. Daher arbeitete die Mehrheit von ihnen als Lehrer in den eigenen Einrichtungen, als Kaschrut - Aufseher (koscheres Essen), als Schneider oder Elektriker. Im Jahre 1966 begann der Satmarer Chassid Irving Goldstein seine Karriere, indem er seinen ersten Photoladen eröffnete. Der Laden wuchs und wuchs und bald wurde Goldstein wohlhabend und gab anderen Chassidim Arbeit und Brot.

Rebbe Teitelbaum und andere Rabbiner um ihn herum widmeten sich dem Thorastudium und Gebet. Bis dahin waren sie nie mit Angelegenheiten wie Jobsuche, dem Organisieren von Krediten und Spenden, Verhandlungen mit der Regierung (Senatoren), etc. konfrontiert worden. Natürlich hatte der Satmarer Rebbe zu diesem Zweck Rabbi Lipman zum Mittelsmann erhoben, doch die finanzielle Unterstützung für eine chassidische Gruppe musste ja von irgendwoher kommen. Nach dem Kriege hatten die Gruppen sämtliche Mittel verloren und waren blank. Im wahrsten Sinne des Wortes.
Eine neue Gemeinde aufzubauen verschlingt Unsummen von Geldern und da die Chassidim selber nicht viel hatten, griff man auf private Spender zurück. Bis heute jedoch meist auf Juden, die auch den Schabbat einhalten und nicht einfach irgendjemanden. Dieses Verfahren schafft natürlich Abhängigkeiten von den reichen Spendern und da fragt man sich automatisch, inwieweit ein wohlhabender Spender die Chassidut selber beeinflussen kann.

Nehmen wir einmal an, da sei ein reicher Geldgeber, der zwar nicht religiös ist, doch aufgrund seiner immensen Spenden eine wichtige Position in der jeweiligen chassidischen Gruppe beansprucht.
Ist dann der Rebbe nach wie vor in der Lage, allein zu bestimmen ? Wer führt in solch einem Falle die Gruppe ? Der Rebbe (und ich rede hier von allen Gruppen und nicht nur allein von Satmar) oder der Geldgeber, der eigentlich gar kein Teil der Gruppe ist ? Ein Rabbiner ist er auch nicht, sondern größtenteils Geschäftsmann.

Hält demnach ein chassidischer Rebbe immer noch seine Position inne oder machte er sich zur Marionette des Geldgebers ?

Ohne Spenden wären die meisten chassidischen Gruppen heutzutage aufgeschmissen.

Vor dem Holocaust war der Rebbe ALLES innnerhalb der Gruppe. Nach dem Krieg änderte sich so einiges und viele andere Leute wurden immer mächtiger. Wie abhängig bzw. unabhängig kann da ein Rebbe noch sein ?
Neulich hatte ich auf FACEBOOK eine Diskuussion darüber mit einem Familienmitglied einer wohlhabenden Spenderfamilie. Es war höchst aufregend muss ich sagen und je mehr ich über das Thema nachdachte, desto mehr Komplikationen stellten sich ein. Die Realität ist doch, dass niemand den wahren Einfluß anderer auf die Gruppe richtig definieren kann und da frage ich mich, ob die Gruppenmitglieder selbst wissen, was vor sich geht.
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Quelle:

"Hasidic People" von Jerome R. Mintz

Samstag, 21. März 2009

Zidichover Rebbe verstorben


Mitte: Der Zidichover Rebbe z"l

B"H

Vor einer Woche verstarb der Vater der Toldot Aharon (Jerusalem) Rebbitzen, der Zidichover Rebbe (New York).

Leider besitze ich nicht allzu viele Informationen von der Chassidut Zidichov und kann nur berichten, dass aufgrund des Todes des Rebben am vergangenen Sonntag eine riesen Veranstaltung in der Synagoge der Toldot Aharon in Mea Shearim stattfand.

Donnerstag, 19. März 2009

Einkaufen mit Anstand


Anstandsposter gesehen im lokalen Markt des ultra - orthodoxen Stadtteiles Mea Shearim

B"H

Plant die antizionistische Dachorganisation ein total anständiges Mea Shearim (ultra - orthod. Stadtteil in Jerusalem) ? Viele Geschäftsleute geben zu, Bitten von der Edah erhalten zu haben, nach denen sie nur noch anständig angezogene Kunden in den Laden lassen. Heißt Männer mit Kopfbedeckung, in langen Hosen und mit Ärmeln mindestens auf Ellenbogenlänge. Frauen mit langem Rock sowie langen Ärmeln.

Nicht selten sieht man in haredischen Stadtteilen immer mehr Schilder wie oben auf dem Photo. Und immer häufiger kommt es vor, dass ein Laden entweder nur noch für Männer oder für Frauen zugänglich ist. Zum Beispiel darf in den meisten Fällen (im Raum Ge'ulah / Mea Shearim) eine Frau ihren Mann in kein Bekleidungsgeschäft mehr begleiten und umgekehrt.

Solange dies alles ausschließlich in Ge'ulah / Mea Shearim der Fall ist, kann es mir ja egal sein. Dennoch wünschte ich, dass so mancher Laden jeden Kunden einläßt. Auch so "unanständige" Frauen in Hose wie mich.

Dienstag, 17. März 2009

Vier Jahre Haft für Elchanan Buzaglo

B"H

Michal (der richtige Name bleibt anonym) ist so glücklich wie lange nicht mehr. "Es gibt doch noch einen G - tt. Einen G - tt der Gerechtigkeit und nicht "Ihren" G - tt".

Mit "Ihrem" G - tt meint die 28 - jährige den 29 - jährigen Elchanan Buzaglo, welcher von der antizionistischen Edah HaCharedit entsandt wurde, um die der haredischen Gesellschaft entwichenen Michal wieder auf die Pfade des Anstandes zurückzubringen. Und sei es mit Gewalt.

Zusammengetreten habe Buzaglo die Frau; gnadenlos und im Namen G - ttes und des Anstandes.

Vor wenigen Tagen wurde er zu vier Jahren Haft und zu einer Geldstrafe von 10,000 Schekel (ca. 2000 Euro) veurteilt. Damit dürften sich dann seine 2000 Dollar Kopfgeld, der Entlohnung der Edah, nicht ausgezahlt haben.

Die Geschichte der Michal ist typisch für eine junge aus der haredischen Gesellschaft ausgestiegenen Frau. Mit 16 Jahren schon wusste sie, dass sie nicht mehr dazugehörte, doch ihre Eltern, strenge Haredim, wollten den Ausstieg ihrer Tochter verhindern. So verheirateten sie sie schnell mit einem 28 - jährigen Mann, wobei sie ihrer Tochter gegenüber angaben, der Zukünftige sei erst 23 Jahre alt.

In haredischen Kreise ist es mehr als üblich durch eine Heirat Probleme auszuradieren. So glaubt man, aufmüpfige Sprößlinge wieder auf den richtigen "ehrenwerten" Pfad zu führen und ihnen mit der neuen Eheverantwortung die Flausen auszutreiben. Erst einmal verheiratet, wenn es geht mit einem strengen Ehepartner, werden einm schon andere Gedanken in den Kopf kommen und man denkt nicht mehr ans Davonlaufen.
Nicht jedoch bei Michal. Obwohl sie im Alter von 22 schon dreifache Mutter war, platzte ihr mit 25 ganz der Kragen. Sie verliess ihren Gatten, der sich sofort mit den drei Kindern (heute im Alter von 6, 10 und 11 Jahren) in die USA absetzte, damit kein israelisches Gericht der abtrünnigen Mutter das Sorgerecht zuspreche.

Da sich Michal mit Männern zwecks Wiederheira traf untd sich außerdem von der haredischen Gesellschaft losgesagt hatte, entsandte die Edah HaCharedit den Schläger Buzaglo. Der aber hatte schon mehrere Personen auf dem Gewissen und die Polizei ermittelte.

Vor lauter Gewissenhaftigkeit begreifen viele haredische Eltern gar nicht, was sie ihren Kindern antun. Hauptsache der Scheint bleibt gewahrt und das nennt man dann religiös.

Link:

http://www.jpost.com/servlet/Satellite?cid=1237114842081&pagename=JPost%2FJPArticle%2FShowFull

Sonntag, 15. März 2009

Purim in Mea Shearim


Blick über Jerusalem vom Dach der Ruzhin - Boyan Synagoge

B"H

Andernorts ist Purim nach einem Tag vorüber, doch in Jerusalem wird noch ein weiterer Tag namens "Schuschan Purim" angehängt. Normalerweise finden am Purimausgang DIE großen Feiern im ultra - orthod. Mea Shearim statt. Einschließlich chassidischer Tische mit den jeweiligen Rebben. Sämtlich Synagogen stehen offen, aber bekannt ist Außenstehenden das Event weniger. Und so zog ich mit einer Freundin los und wir hatten Glück, nicht auf allzu viele Tischtouristen zu treffen. Die Straßen Mea Shearims waren, wie noch am Sukkot (Laubhüttenfest im Oktober), nicht in Männlein und Weiblein unterteilt und alle managten die Situationen bestens.

Die chassidischen Tische begannen mit dem Sonnenuntergang am vergangenen Mittwoch abend und unser erstes Ziel waren die Toldot Aharon. Obwohl es gerammelt voll war, gelang es uns dennoch auf der Frauenempore einen Platz auf den Metallgestellen zu ergattern und einen Blick auf Rebbe David Kahn und seine Chassidim zu werfen. Ich kenne den Rebben stets als organisiert und ernst, doch an Purim waren seine Peyes (Seitenschläfen) so ziemlich durcheinander geraten und ich bekam das Gefühl, dass er wohl die ganze Nacht durchgefeiert hatte.

Wir waren gerade am Gehen als eine junge Toldot Aharon Frau auf mich zukam und meinte, dass wir ja recht regelmässig zu den Tischen der Gruppe kommen. Sie beobachte halt alles genau.
Ich fragte sie, was genau sie denn jetzt wissen wolle, denn normalerweise ist dies ein Anzeichen, was Ausfragen bedeutet.
"Nichts wolle sie fragen, sondern ich sei ja in positivem Sinne an der Gruppe interessiert". Da sie das Wort "interessiert" unendlich viele Male wiederholte, sagte ich ihr, dass ich ebenso im Internet über den Chassidismus schreibe.
Wer denn meine Leser seien, wollte sie wissen.
Chassidim, Haredim, Säkulere, Nichtjuden, was immer Du willst, gab ich zurück. Damit war unser Gespräch schnell beendet und sie zog von dannen. Einen besonderen Reim konnte ich mir darauf nicht machen und meine Freundin meinte, dass die Leute halt neugierig seien. Außerdem passen wir in keine deren Kategorien. Wir sind keine frommen Seminarmädels oder anderweitig haredisch.

Wer meint, die Situation genauer erklären zu können, der kann gerne einen Kommentar hinterlassen !

Gleich danach gingen wir fast direkt nebenan zu den Toldot Avraham Yitzchak, geleitet vom zweiten Kahn - Bruder, Rebbe Shmuel Yaakov. Der Rebbe war noch ruhig am Essen und der Chor / die Band etwas in den falschen Tönen, was sich aber sicherlich noch besserte.

Toldot Avraham Yitzchak







Nächste Station: Die Neturei Karta.
Die Neturei Karta besitzt die prachtvollste Synagogue im ganzen Stadtteil, aber dennoch war Purimmässig eher tote Hose. Außer ein paar jugendlichen Betrunkenen, die auf einem Tisch auf und abrannten, war nichts los.


Die Neturei Karta Synagoge in Mea Shearim





Nächste Station: Die Mishkenot HaRoim
Die beste Band; swinging, laut und voller Freude.
Rebbe Chaim Rabinovitch saß in der Mitte und jeder konnte zu ihm kommen und mit ihm sprechen.

Die Mishkenot HaRoim mit Rebbe Chaim Rabinovitch










Nächste Station: Stropkov
Die Frauen hingen wie festgeklebt an der Mechitzah (Trennwand zu den Männern) und wir sahen keinerlei Chance uns daziwschenzuquetschen. Also trotteten wir weiter zu den Schomrei Emunim. Bei den Schomrei Emunim erwartete uns eine absolut positive Überraschung, denn dort hatte man auf der Frauenempore einen größeren Bildschirm aufgestellt und so konnten wir alle den Rebben und seine Chassidim im Untergeschoß ohne Probleme sehen. Eine tolle Idee den Bildschirm aufzustellen !


Nächste Station: Karlin - Stolin
Die Karliner hielten weniger Vorteilhaftes für die Frau parat, denn das Männerzelt draußen vor der Synagoge war mit Vorhängen verhängt. So konnten wir nichts sehen und stellten uns einfach neben dem Zelt auf. Solange bis sich ein Chassid und eine Frau bei uns beschwerten. Wir und einige andere weibliche Wesen sollen gefälligst die Absperrung beachten.

Karlin - Stolin



Aber wir sind keine "hinter den Vorhang Fans" und so gingen wir weiter zu Kretchnif. Die Kretchnifer Synagoge war fast leer, aber der Rebbe tanzte wundervoll vor sich hin. Ich liebe es, dem Kretchnifer Rebben beim Tanzen zuzusehen.

Unsere letzte Station war die Synagogue der Chassidut Ruzhin - Boyan und dort war das Schmankerl der Nacht geboten. Hunderte Chassidim und Frauen auf der Empore waren versammelt und dann stellten sich fünft Chassidim mit einer Chuppah (Hochzeitsbaldachin) vor dem Rebben auf dem riesigen Tisch auf und sangen. Ich befragte eine Boyaner Frau und die meinte aufgeregt, dass man sich jedes Jahr neue Entertainments einfallen liesse.

Auf dem Heimweg konnte ich meine Beine kaum noch bewegen und kam um Mitternacht in Tel Aviv an, wo ich gerade so eine der letzten Sherut - Taxen erwischte.
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Sämtliche Bilder wurden von meiner Freundin aufgenommen !

Freitag, 13. März 2009

Verbot nichtjüdischer Haare in Perücken

B"H

Der litvisch geistige Führer, Rabbi Yosef Shalom Eliyashiv, sowie der ehemalige sephardische Oberrabbiner und geistiges Oberhaupt der SHASS - Partei, Rabbi Ovadiah Yosef erliessen ein offizielles Verbot gegen das Tragen von Perücken hergestellt aus dem Haar von Nichtjuden.

Seit Ewigkeiten gibt es Streit bezüglich der Perücke; der Kopfbedeckung meist haredischer (ultra - orthodox.) verheirateter, geschiedener oder verwitweter Frauen. Soll Frau nun Perücke tragen oder ihr Haar einfach nur mit einem Hut oder Tuch bedecken ? Und was ist mit jenen Frauen, die nach wie vor dem alten rumän. - ungarischen Brauch folgen und ihr Haar nach der Hochzeit ganz abrasieren ? Abrasieren, um ein Tuch umzubinden und darauf eine Perücke zu platzieren, denn ohne Tuch auf dem geschorenen Kopf würde die Perücke stets verrutschen.

Abrasieren sehen Rabbi Eliyashiv sowohl als auch Rabbi Ovadiah Yosef als zu abgefahren und erkennen diesen Brauch nicht an. Praktiziert wird dieses Verfahren heute eh immer weniger, außer bei extremen Gruppen wie den Toldot Aharon oder den Toldot Avraham Yitzchak. Vereinzelt scheren sich die weiblichen Anhänger des Chatam Sofer sowie weiterer Gruppierungen ebenso die Haare nach der Hochzeit. Jedoch nicht im Gruppenverfahren wie bei den Toldot Aharon.

Bnei Brak hängt derzeit voll mit Verbotspostern. Nichtjüdische Haare sollen in keine jüdische Perücke, denn wer kann schon genau sagen, was Völker wie die Inder (in der Vergangenheit kamen viele dieser Perücken aus Indien) praktizieren. Wird da etwa Haar zur Götzenanbetung benutzt ?

Wie auch immer, die beiden Rabbiner beziehen sich auf einen Vers (Passuk) im Talmud Schabbat, dessen genaue Seite ich leider nicht mitbekam. In Bnei Brak sind Perücken bei chassidischen Gruppen wie Gur, Satmar oder Vishnitz absolut IN. Wer dagegen die Toldot Aharon Synagoge in Jerusalem mit Perücke betreten will, der wird per Schild darauf aufmerksam gemacht, dass er sich gefälligst ein kleines weisses Tuch (Tichel) auf die Perücke zu setzen hat. Besagte Tücher sind neben dem Schild in einer kleinen Holzkiste vorzufinden.

Da behaupte noch einer, die Kopfbedeckung der haredischen Frau sei unkompliziert !

Dienstag, 10. März 2009

Schabbat Schalom !

B"H

Nicht, dass der Schabbat schon ansteht, doch hier ein kleiner Vorgeschmack:



Diese Riesen - Challah zum Schabbat ist keine Seltenheit in Israel.

Montag, 9. März 2009

Purim in Bnei Brak

B"H

Kaum ein Jude feiert Purim so ausgelassen wie die Chassidim in ihren Gruppen. Und damit meine ich nicht unbedingt Chabad oder Breslov; Gruppen, die keinen Rebben mehr haben. Vielmehr meine ich chassidische Gruppen mit einem aktiven Leben samt Rebben.

Morgen abend fahre ich nach Bnei Brak bei Tel Aviv. Bnei Brak ist eine fast relig. Stadt. Hier und da wohnen ein paar Säkulere oder Nationalrelig., doch die Mehrheit der Bewohner ist haredisch (ultra - orthod.). Die Chassidim haben fast all ihre Synagogen in einem bestimmten Gebiet; an oder um die Chazon Ish Street.

Sämtliche Gruppen werden morgen riesige Tische mit ihren Rebben feiern und ich werde von einer Synagoge in die andere gehen. Unter anderem zu Vishnitz, Nadvorna, Biale, Lelov, Sadigura, Shomrei Emunim oder Machnovke. Machnovke ist der Erzfeind der Belzer Chassidim und deren Streit reicht viele Jahre zurück. Da Belzer Chassidim stets die Angewohnheit haben, irgendeinen wunden Punkt beim Gesprächspartner zu entdecken, wurde mein wunder Punkt glatt "Machnovke". Ich sei seltsam, da ich über die Chassidut Machnovke aus Bnei Brak berichte. Ich meinte zu besagtem Belzer Chassid, dass dies nicht sonderbar sei, sondern ich über alle Gruppen berichten will. Und es kümmert mich nicht, mit wem Belz auf dem Kriegspfad ist oder wer bei Satmar, Vishnitz oder anderen auf wen losgeht. Zwar erkläre ich einige der Hintergründe, doch beziehe ich keine Partei. So auch bei Machnovke und Belz. Und wenn bei Machnovke die Tür morgen offen sein sollte, werde ich schon einmal vorbeischauen. Auch die Neturei Karta steht auf dem Programm; bei ihnen allerdings der gemässigtere Part und nicht die Fanatiker um Rabbi Israel Hirsch.

Sonntag, 8. März 2009

Sharei Shechem

B"H

Site des nationalreligiösen Siedler - Movements und recht interessant gemacht:

Sharei Shechem

Die Haredim ziehen sich aus













VERSUS




B"H

Ich habe keine Ahnung woher die drei jungen Yeshiva (relig. Schule) Studenten kamen. Amerikanisch litvische oder israelische Yeshiva Studenten. Ich hörte sie nicht miteinander reden als sie ca. 10 Meter vor mir ihre Handtücher ausbreiteten und sich auszogen.

Am vergangenen Freitag mittag wurde der Strand in Tel Aviv immer voller und plötzlich betraten die drei jungen Yeshiva Leute die Szene. Schwarze Hosen, weisse Hemden, schwarze Kipot (Käppchen).

Nein, diese Szene spielte sich nicht an einem religiösen Strand nach Männlein und Weiblein getrennt ab, sondern an einem ganz "normalen" Strand in Tel Aviv. Ich fand es nur interessant zu sehen, wie auch so mancher Haredi seine Freizeit einfach so geniesst, wie alle andere Leute um ihn herum auch.

Mittwoch, 4. März 2009

Ein Single ist ein Nichts

B"H

Am vergangenen Schabbat aß ich in Mea Shearim (ultra - orthodoxer Stadtteil in Jerusalem) zu Mittag. Ich war bei einer chassidischen Familie eingeladen, die in einem der Hinterhöfe wohnt. Dort wo auch die Neturei Karta, die Toldot Aharon, Satmar, die Toldot Avraham Yitzchak sowie die Anhänger des Chatam Sofer zuhause sind.

Ich nahm eine Freundin mit und zu unser aller Überraschung waren wir fast allein mit der Gastgeberin. Sobald die Familie Gäste hat, wird die Sitzordnung nach Geschlechtern getrennt. Heißt, dass Männer und Frauen in getrennten Räumen sitzen. Die Mäner sitzen gleich in einer Eßecke neben der Eingangstüre und wir Frauen sassen dahinter im Wohnzimmer. Wenn der Hausherr am Schabbat Kiddusch (Segnung des Weines) macht, so hören wir Frauen dies nur, da wir ja im Wohnzimmer nebenan sitzen.
Ich kenne einige chassidische Frauen, welche die getrennte Sitzordnung (nur wenn Gäste im Haus sind) als einen Tikun (Seelenkorrektur) betrachten.

Wir waren mitten beim Essen als eine ältere Frau aus der Nachbarschaft hereinmarschierte. Sie stammte ursprünglich aus New Jersey lebt aber nun im gleichen Hinterhof wie meine Gastgeber. Die Dame stellte sich als Mitglied von Chabad (Lubawitsch) vor und ich war recht überrascht, denn normalerweise trifft man in der Gegend nicht gerade auf einen Lubawitscher. Obwohl die abstritt eine der Meschichisten (jene Chabadnikim, die glauben, ihr letzter Rebbe sei der Meschiach) zu sein, war uns klar, dass sie schwindelte. Vor allem dann als sie auch noch am Tisch den Meschichistensong "Yechi Adoneinu …" zu trällern begann. Hinterher nahm sie meine Freundin und mich mit zu sich in die Wohnung, um uns Bilder von ihrer zweiten Hochzeit (vor zwei Jahren) zu zeigen. Und was sah ich da frischgedruckt auf ihrem Tisch liegen ? Eine Ausgabe des Magazins "Beit Moshiach" von Lubawitsch.
Sie kann von Glück reden, dass ihre Nachbarn das noch nicht herausgefunden haben, sonst würden diese eine Stange Dynamit in ihrem Briefkasten platzieren.

Die Bewohner Mea Shearims sind extrem neugierig. So furchtbar neugierig, dass es mir schon teilweise richtig auf den Wecker geht. Sobald man sich näher mit den Frauen unterhält, glauben sie auch schon, einen zu besitzen. Dann transformiert man automatisch zum Informationssklaven. Erst hören sie gemächlich zu, um dann darauf auf einem herumzuhacken.

Und am letzten Schabbat wurde ich zu solch einem Hackopfer.
Da ich Anfang 40 und Single bin, wird selbstverständlich auf mir herumgehackt, denn in der haredischen (ultra - orthdox.) Gesellschaft ist derlei Tatsache einfach unvorstellbar. Geschieden oder verwitwet JA, aber Single ? Und somit hackten dann die 78 Jahre alte Lubawitscherin samt Gastgeberin (Anhängerin des Chatam Sofer) auf mir herum. Man stelle sich zwei alte Damen mit ihren verrückten Fragen einschließlich ihrer wilden Fantasie vor.
Die Männer nebendran schlossen sogar die Tür als die Lubawitscherin rief, G - tt habe mir eine Gebärmutter gegeben, damit ich diese auch benutze. Das Schließen der Tür bemerkte ich gar nicht, denn ich dachte, ich befände mich inmitten eines Traumes. Hier sassen zwei alte Damen aus Mea Shearim und redeten von Gebärmuttern und Gefühlen !

Die Lubawitscherin berichtete uns, dass die vor zwei Jahren zum zweiten Male geheiratet hatte. Ihr Gatte sei ein direkter Nachfahre des Chabad - Gründers Rabbi Shneur Zalman von Liadi gewesen. Zehn Tage nach der Hochzeit bekam der frischgebackene Gatte dann einen Herzinfarkt. "Kein Wunder !" - dachte ich mir.

Nicht alle Haredim sind so wie jene Bewohner Mea Shearims, aber gerade in der Nachbarschaft meiner Gastgeberin existiert keine Frau, die in meinem Alter Single ist. Als ich von einem Freund erzählte, aber dass mir die Zeit zur Ehe fehle, kamen die Ladies erst richtig in Schwung.

Sobald ich jemanden aus Mea Shearim treffe, werde augenblicklich zwei Themen diskutiert:
1. Warum ich immer noch Single bin und 2. Wieso ich nicht so religiös bin, wie ich eigentlich sein sollte bzw. in der Vergangenheit einmal war.

Egal, wo man hinhört; ob in Bnei Brak oder Mea Shearim, alles redet ständig nur von Schidduchim (Ehepartner finden) und Kindern. Zumindest hatte die Lubawitscherin nichts gegen mein Internet einzuwenden, denn laut dem letzten Rebben darf alles zur Keduscha (Heiligkeit) verwendet werden. Unsere Gastgeberin hingegen fiel fast vom Stuhl. Sie als Anhängerin einer Chatam Sofer Gruppe ist gegen jegliche Neuerungen im Leben. "Alles Neue ist schlecht und verboten", so der im Jahre 1839 verstorbene Rabbi Moshe Sofer. Nur die "alten traditionellen" Wege haben sich zeitlebens als richtig erwiesen.

Wie dem auch sei, die beiden Damen geben nicht auf und planen eine neue Attacke, mich auf die richtigen Pfade zu bringen. Sie wollen mich mit einer Deutschen bekannt machen, die da auch in ihrer Nachbarschaft wohne. Einen Polen habe sie geheiratet und beide seien Mitglied einer chassidischen Gruppe geworden. "Eine richtige Zaddekes (gerechte Frau)", schwärmten die Ladies und es sei schon ein starkes Stück, dass Leute von außen uns allen heutzutage erst den richtigen Weg zeigen müssen.

Ich geniesse die Besuche bei extremen chassidischen Gruppen sehr, doch irgendwann wird es mir zuviel und ich bin immer wieder froh, danach in der "normalen" Welt (in der unseren) abzutauchen. Der Gesellschaftsdruck, der Chatam Soifer, der Hinterhof … das ist einfach alles zuviel für mich. Vielleicht ist es sogar G - tt zuviel …

Dienstag, 3. März 2009

Amalek "Light"

B"H

"Amalek Light" - so lautet eine aktuelle Kampagne eines israelischen Krankenkasse, welche die religiöse (haredische) Jugend dazu aufruft, an Purim (nächste Woche Dienstag und Mittwoch) nicht mit dem Rauchen zu beginnen

Das "Amalek" Konzept bedeutet, u.a., auch dass wir unserer eigenen individuellen "Yetzer HaRah" folgen. Unsere eigene negative Seite versucht uns zum Handeln wider der Thora und Halacha zu überreden. Dies geschieht auf ganz einfachem, oft unbemerkt schleichendem, Wege. "Naja, ich mache das halt einmal und nie wieder. Wird schon nicht so schlimm sein !" So beginnt es und kann in der Routine enden.


Der Schabbat in dieser Woche vor dem Purimfest wird auch "Schabbat Zachor" genannt. Und am "Schabbat Zachor" erinnern wir uns daran, was Amalek (ein Enkel Esavs) den Juden in der Wüste antat. An dieser Stelle sind die Amalekiter (Nachkommen des Esav & Amalek) im Plural gemeint. Als die Israeliten durch die Wüste marschierten, waren es gerade die Amalekiter, welche die Juden aus einem einzigen Grund vernichten wollten: Eben weil sie Juden waren !
Und am "Schabbat Zachor" sollten wir uns ebenso anstrengen, unsere eigene "Yetzer" zu überkommen.

Montag, 2. März 2009

Chassidische Purim Weisheit

B"H

Anhand des Fastens am Yom Kippur (Versöhnungstag) bringen wir befördern wir unsere Seele auf den Level eines Engels, denn Engel bedürfen keiner materiellen / weltlichen Nahrung, sondern existieren ausschließlich spirituell.

An Purim bringen wir durch die Mitzwah (Gesetz) des sich Betrinkens unseren Körper auf einen höheren Level.
Im Talmud Traktat Megillah 7b (siehe ebenso den "Schulchan Aruch - Code of Jewish Law", Orach Chaim 695:2) heißt es, dass soviel getrunken werden soll, bis man den Unterschied zwischen Mordechai und Hamans (siehe das "Buch Esther") nicht mehr kennt.
(Rabbi Levi Yitzchak von Berditchev, 1740 - 1810)

Der Mittlerer Rebbe, Rabbi Dov Baer von Lubawitsch, 1773 - 1828, (Sohn des Chabad Gründers Rabbi Shneur Zalman von Liadi) kommentierte, dass Purim ein Zeichen der Selbstaufopferung für das Judentum gewesen sei.

Rabbi Nachman von Breslov, 1772 - 1810, vertrat die Ansicht, dass Purim die Vorbereitung auf das einen Monat später folgende Pessach darstelle. Durch die Mitzwah an Purim, sind wir vor dem Chametz (verbotenes Getreide an Pessach) geschützt (siehe "Likutei Moharan" 11:74).
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Ohne Zweifel lautet die Mitzwah (Gesetz) an Purim: Wein trinken.

Und zwar so viel wie möglich (s.o.). Allerdings herrschen darüber geteilte Meinungen. Jemand von der Chassidut Breslov, z.B., berichtete mir, dass sich die Breslover Chassidim nicht betrinken.

Halachische Kommentatoren deuten an, dass "Trinken" eigentlich nur etwas mehr als üblich zu sich zu nehmen. Der RAMA kommentiert zum "Schulchan Aruch", Orach Chaim 695:2, dass jemand die Mitzwa schon erfüllte, sobald ihn der Wein zum Einschlafen bringt (siehe hierzu auch den RAMBAM (Maimonides) in Hilchot Megillah 2:15 (Mischna Thora).

Purim steht vor der Tür


Die "Megillath Esther - Das Buch Esther"

B"H

In der kommenden Woche, am Montag abend + Dienstag (in Tel Aviv und andernorts), Dienstag abend sowie Mittwoch (in Jerusalem) feiern wir PURIM. Eines der Merkmale des Festes ist, dass sich die Leute verkleiden.

Purimphotos aus Mea Shearim:




Die Neturei Karta feiert



Chassidim



Aufruf zum Anstand !


Sonntag, 1. März 2009

Die Frauen der Toldot Aharon


Die Frauen der Toldot Aharon.
Aber ganz so eingesperrt wie es auf dem Photo den Eindruck zu erwecken scheint, sind sie nun doch nicht.


Links:

Die Kopfbedeckung der Frauen von Toldot Aharon

Alles zur Chassidut Toldot Aharon

Photos von der Vishnitzer Hochzeit (Chaseneh)


B"H

Mehr Photos von der Vishnitzer Hochzeit gibt es
hier zu sehen. Zur Se'udah (Festliches Mahl) war der Belzer Rebbe Yissachar Dov Rokeach dann doch erschienen. Im Bild ober sehen wir ihn sitzend als zweiten von links.