B"H
Die Mehrheit der in Israel lebenden religiösen Juden besitzt keinerlei Haustiere. Manche sagen, dass es halachisch verboten sei, am Schabbat jegliche Tiere zu füttern, andere wiederum meinen, dass dies schon in Ordnung gehe. Zweierlei Ansichten bestehen genauso darüber, ob ein Tier am Schabbat nun Muktzeh (Dinge, die man am Schabbat zur Seite legt wie, z.B., Stifte) oder nicht.
Was in Israel auffällt, ist die relativ hohe Anzahl relig. Kinder, die mit Tieren nichts anzufangen wissen und sie sogar gelegentlich auf der Straße misshandeln. Anscheinend haben ihre Eltern / Lehrer es versäumt, solchen Kindern die Achtung vor G - ttes Erschaffung beizubringen !
Schauen wir also einmal in die chassidische Literatur was diese bezüglich "Tiere" zu sagen hat:
Der Glaube an Seelenwanderungen (Wiedergeburt der Seele - "Gilgul" auf Hebräisch) verursacht normalerweise eine vorsichtige Handhabe der Chassidim mit Tieren. Rabbi Chaim Vital (der engste Schüler des Kabbalisten, Rabbi Yitzchak Luria, 1534 - 1572), schreibt in seinem "Sefer HaGilgulim", dass die Seele eines Verstorbenen in Tieren, Pflanzen oder Steine reinkarniert werden kann. Rabbi Vital war der Meinung, dass "die Mehrheit der Menschen unserer Generation aus reinkarnierten Seelen von wilden Tieren sowie Vieh besteht" (Sefer HaGilgulim, Kapitel 66).
Einer Legende zufolge traf der Besht (Baal Shem Tov) einst auf einen Frosch, in welchem die Seele eines gelehrten Juden reinkarniert war. Der Jude hatte zu Lebzeiten die jüdische Mitzwah des rituellen Händewaschens vor dem Brotessen nicht allzu ernst genommen (siehe "Shivtei HaBesht, Seite 49). Der Baal Shem Tov - Anhänger Rabbi Yaakov Joseph von Polonnoye hatte seinerzeit eine koscher geschlachtete Gans für "unrein" erklärt, denn die Gans enthielt eine Reinkarnation eines Juden (siehe "Meirat Einayim, Seite 279). Ebenso berichtet uns der Baal Shem Tov in seinem Kommentar zur Thora Parashat Mishpatim von einer seltsamen Begebenheit um eine Reinakarnation.
Legenden zufolge war der Besht mit der Sprache der Vögel sowie allen möglichen Getiers vertraut. Rabbi von Zbarazh erlaubte seinem Kutscher nicht, auf das Pferd einzuprügeln, denn es könnte sich theoretisch eine Reinkarnation in dem Pferd befinden. "Von der Katze lernen wir Anstand, von der Ameise Ehrlichkeit, vom Tiger Mut und vom Adler Fleiß", sagte einst ein chassidischer Rabbiner.
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Quelle:
"The Encyclopedia of Hasidism" von
Tzvi M. Rabinowicz