Montag, 29. September 2008

Jerusalem - Uman ?

B"H

Kurz vor seinem Tode, beauftragte der berühmte Rabbi Nachman von Breslov seine Chassidim, nach seinem Ableben an jedem Rosh HaShana an sein Grab nach Uman in der Ukraine zu kommen, um dort Tehillim (Psalmen) zu beten.

Erst wenige Monate vor seinem Tod, am Sukkot 1810, war Rabbi Nachman überhaupt erst nach Uman gezogen. Im Frühjahr 1810 war sein Haus in Medziboz abgebrannt und so suchte der Rabbi einen neuen Wohnort. Uman war nicht allzu weit von Medziboz entfernt und des Weiteren gab es einen zweiten wichtigen Grund, warum Rabbi Nachman seinen Wohnort gerade nach Uman verlegen wollte.

Im Jahre 1768 war dort ein Pogrom fatalen Ausmasses geschehen. Die Haidmacks hatten 10,000 Juden umgebracht und deren Seelen schrien nach "Erhebung zu G - tt". Und so sah Rabbi Nachman seine Aufgabe darin, diese armen Seelen der Ermordeten anhand von Gebetn zu G - tt zu führen. Aus diesem Grund fahren auch heute noch Tausende Breslover Chassidim an jedem Rosh HaShana nach Uman, denn auch sie übernahmen die Aufgabe, diese Seelen zu G - tt hinauszuführen.

Aber Moment - steigen unsere Seelen nicht von ganz allein zu G - tt auf ?

Einige chassidische Rebbes sowie chassidische Konzepte sagen "Nein", denn oftmals bedarf es eines Zaddiks (Gerechten), um nachzuhelfen. Ein weites chassidisches Konzept, welches langer ausführlicher Erklärung bedarf.

Andererseits war es Rabbi Nachman von Breslov selbst, der da verkündete, dass jeder Mensch das Potential zum Zaddik habe und sich so selbst G - tt nähern kann. Jeder Mensch hat das Potential einen extrem hohen Level zu erreichen.

Besonders in Israel betrachtet man es mit Missfallen, wenn alljährlich zu Rosh HaShana Tausende Breslover Chassidim nach Uman pilgern. Rosh HaShana ist ein hoher wichtiger Feiertag, an dem wir G - tt zum König krönen, denn ER erschuf unser Universum und auch uns. Und G - tt richtet uns und die gesamte Welt an Rosh HaShana; was also hat man da in der Ukraine am Grab eines Rabbis zu suchen ?
Wie können die Breslover Chassidim Jerusalem gen Uman den Rücken kehren ? An Rosh HaShana sollte ein jeder eine besondere Nähe zu G - tt suchen und um Vergebung bitten. Hat ein einziger Rabbi wie Rabbi Nachman die Macht, alle bisherigen traditionellen Konzepte und Halachot ausser Kraft zu setzen ? Das Konzept der Devekut (Nähe) und des Zusammensitzens mit der eigenen Familie am Feiertag ?

Stattdessen fahren die Breslover Chassidim nach Uman und ihre Frauen ggf. nach Meron (Nordisrael). Was kann das für ein Feiertag sein ? Zugegeben, eine Breslover Frau sagte mir, dass sie eigentlich recht froh ist, wenn ihr Mann ein paar Tage aus dem Haus ist. Die Frage jedoch bleibt, ob G - tt nicht die wichtigste "Person" am Rosh HaShana ist und nicht ein Rabbi, der sich selber als "Zaddik der Generation" betrachtete.

Viele israelische Rabbiner wie der ehemalige sephardische Oberrabbiner Ovadiah Yosef sowie viele nationalrelig. Rabbis lehnen das Uman - Business prinzipiell ab. Man soll gefälligst ein traditionelles Rosh HaShana begehen und nicht irgendwo in der Ukraine am Grabe eines Rabbis hocken. Zu G - tt beten, ohne Rabbi Nachman als Medium zu involvieren. Sich selbst in höhere Welten erheben und vor allem in Jerusalem bleiben.

Trotz aller Kontroversen, hier ein paar aktuelle Photos aus Uman














Ich werde an den Feiertagen mit litvischen Haredim beten und mich zwischen Rabbi Machlis sowie Mea Shearim aufteilen.

Allen Lesern ein tolles, erfolgreiches, gesundes und frohes Neues Jahr.

Chag Sameach und Shana Tova aus Jerusalem.
Nicht aus Uman, aber nach Uman !

Sonntag, 28. September 2008

Toldot Aharon feierte


Der Toldot Aharon Rebbe ganz rechts in der ersten Reihe sitzend. Neben ihm, in der Mitte sitzend, befindet sich der Rebbe der Chassidut Nadvorna (Bnei Brak) und links aussen sitzt Rabbi A.Y. Schwartz aus Wien.

B"H

Am Schabbat der Parashat "Ki Tavo", feierte die chassidische Gruppe Toldot Aharon aus Mea Shearim einen riesen Kiddush nach dem Synagogeng - ttesdienst.

Der Toldot Aharon Rebbe, Rabbi David Kahn, feierte die Geburt seiner ersten Enkelin von seiner ältesten Tochter. Die Tochter des Rebben heiratete im Mai letzten Jahres und damals war die Feier der traditionellen Sheva Berachot nach einer Hochzeit mein allererster chassidischer Tisch.

Die Tochter und ihr Gatte aus der Chassidut Spinka, Rabbi Baruch Kahana, veranstalteten ein riesen Essen, zu dem die Öffentlichkeit, bekannte Rabbiner sowie natürlich die Familie eingeladen waren.
Leider verpaßte ich die Feier und las erst jetzt die interne Ankündigung der Gruppe.

Trotzdem ein MAZAL TOV an die Family.

Von der zionistischen Polizei gekidnappt

B"H

Ich bin zwar spät dran, will aber die Nachricht trotzdem nicht untergehen lassen:

Mitte letzter Woche wurden 40 sogenannte Sikarikim von der Polizei verhaftet. Allesamt befanden sie sich auf dem Weg nach Meron (Nordisrael) zu Rabbi Schimon Bar Yochais Grab, wo sie eine Demo durchführen wollten. Auf dem Weg dorthin wurde der Bus von der Polizei gestoppt und die Insassen einer Untersuchung unterzogen.

Am Grabe Rabbi Schimons wollten die 40 Sikarikim gegen die üblen Machenschaften des Oberrabbiners der Kotel (Klagemauer), Rabbi Shmuel Rabinovitch, demonstrieren. Jedenfalls bekam der Kotelrabbi Wind von der Sache und informierte die Polizei, um die Demonstranten zu stoppen.

Auf den Paksivilim (Mitteilungsposter) an den Häuserwänden von Mea Shearim liest das sich so:

Die zionistische Polizei kidnappte 40 Demonstranten !!!
Der kriminelle Rabinovitch erklärt uns den Krieg !!!

_______________________

Was jetzt, Rabbi Rabinovitch ?
Warum wurden es den 40 Leutchen untersagt, ihre Demo abziehen zu dürfen ? War es nötig, die Muskeln spielen zu lassen und mit der Staatsmacht daherzukommen ?

Sie haben allen furchtbar imponiert und einen Aufschrei in Mea Shearim verursacht.

Herzlichen Glückwunsch zu der Aktion, die völlig unnötig war !

Der letzte Schabbat des Jahres

B"H

Und was geschah in Mea Shearim am vergangenen letzten Schabbat des Jahres 5768 ?

Am Freitag abend (Erev Schabbat) ging ich in die Synagoge der Karlin - Stoliner Chassidim in der Yoel Street. Die Männerseite war rappelvoll und die Frauenseite … naja, wir waren vier oder fünf weibliche Wesen. Zum Hauptg - ttesdienst am Schabbatmorgen schaut die Lage mit mindestens Hundert Frauen schon ganz anders aus.

Sämtliche chassidische Gruppen zeigen sich besorgt über den Platzmangel, der in ihren Synagoge über die anstehenden hohen Feiertage herrschen wird. Außenstehende müssen derweil oft draußen bleiben, denn man weiß ja noch nicht einmal die eigenen Leute unterzubringen. Besonders bei den Toldot Aharon in Mea Shearim schaut die Lage fatal aus, denn die neue Synagoge steht noch im Rohbau da. Kein Geld zum Weiterbau und man muß sich derzeit anderweitig behelfen. Jedenfalls haben Außenstehnde bei den TA absolut keine Chance auf Einlaß, es sei denn, man kleidet sich so wie sie und macht auf Mitglied.

Als ich am gleichen Abend mit einer Freundin zu deren chassidischem Tisch mit Rebbe David Kahn gehen wollte, fanden wir schon keinen Einlaß mehr. Vor dem Eingang zur Frauenempore stand ein weibliches Gruppenmitglied in traditioneller Gruppenuniform samt weißer Schürze und versperrte den Weg. Sie sagte mir, dass nur Mitglieder hineinkommen und die Dame sah aus als ob sie nicht spaße. Und das sage ich aus Erfahrung heraus ! Ich wünschte ihr "Schabbat Schalom" und "Schana Tova" und wir machten uns von dannen.

Ich komme aber nicht drumherum zu sagen, dass die Toldot Aharon die besten Türsteher haben. An denen kommt keiner vorbei - leider !

Freitag, 26. September 2008

3000 Kinder beten bei Belz

B"H

Ca. 3000 Talmud Torah Schüler fanden gestern ihren Weg in die große Beit Midrasch (Synagoge) der chassidischen Gruppe Belz in Jerusalem. Die Schüler waren zu einem speziellen G - ttesdienst eingeladen worden und kamen aus unterschiedlichen Talmud Thora Schulen zusammen.

Bei Talmud Thora Schulen handelt es sich um haredische (ultra - orthod.) Schulen für Jungen. Der weibliche Gegenpart ist das "Beit Yaakov".
In haredischen sowie auch in nationalrelig. Kreisen lernen die Schüler nach Geschlechtern getrennt.












Alle Photos gibt es hier:
http://www.bhol.co.il/forum/topic.asp?topic_id=2490322&forum_id=771

Donnerstag, 25. September 2008

Großes Erwachen in Beit Shemesh ?

B"H

Am Sonntag, dem 5. Oktober, kommt der ehemalige sephardische Oberrabbiner sowie spirituelles Oberhaupt der SHASS - Partei, Rabbi Ovadiah Joseph, nach Beit Shemesh.

Die Frage ist, ob Rabbi Joseph tatsächlich kommt, um die Juden spirituell auf die hohen Feiertage einzustimmen oder ob es doch eher wieder nur um eine Wahlveranstaltung für SHASS geht. Immerhin plant der ebenso anwesende Moshe Abutbul der neue Bürgermeister von Beit Shemesh zu werden.


Chassidut Gur und das Internet

B"H

Die Gerrer Chassidim (Gur) müssen derzeit diesen neuen Fragebogen ausfüllen.



Wer im Haushalt verfügt über einen Computer ?
Verfügt der Computer über einen Internetanschluß ?
Benötigen die Mutter oder der Vater einen Computer ?
Was für ein Modem wird benutzt ?
Für was genau wird das Internet bzw. der Computer benutzt ?
Haben Sie eine rabbinische Erlaubnis für die Benutzung des PCs oder des Internets ?
Worin besteht der Zweck des Computers ?


All dies geschieht, damit die haredische Gesellschaft von negativen Einflüssen des Internets verschont bleibt. Aber schaut die Realität tatsächlich so aus ?

In haredischen Foren liest man, dass die Gruppenmitglieder halt unterschreiben, um ihren lieben Frieden zu haben. Aber wer kann schon genau sagen oder bestimmen, was tatsächlich im heimischen Wohnzimmer abgeht ?

Die Neturei Karta in trauriger Action

B"H

Gestern trafen sich in New York einige Neturei Karta Mitglieder mit dem iranischen Staatsoberhaupt.

Eine traurige Bilanz:


http://hamantaschen.blogspot.com/2008/09/die-neturei-karta-trifft-achmadinejad.html

Mittwoch, 24. September 2008

Spanner unter der "unanständigen Brücke"

B"H

Wie weit sollte das Thema "Anstand" eigentlich reichen ? Manchmal denke ich wirklich, dass besonders die haredische (ultra - orthod.) Gesellschaft total ausflippt. Was mich am meisten nervt ist die Behauptung einiger Rabbiner, dass der Meschiach nicht kommt, weil es soviele jüdische Frauen gibt, die "unanständig" herumlaufen. Nun, ich bin eine davon, denn ich ziehe Hosen an und nicht nur lange Röcke.

Haben jene Rabbiner, die solche eine Behauptung aufstellen, jemals mit dem Meschiach gesprochen ? Woher wollen wollen sie sonst wissen, warum der Meschiach bis jetzt nicht erschienen ist ?
Normalerweise unterliegt man immer dem Eindruck, dass irgendwelche strengen Regeln immer von Männer aufgestellt werden. Frauen sollten dies und nicht das anziehen; Frauen gehören in die Küche und sollen sich gefälligst um die Kinder kümmern.
Höhere Studien für Frauen ?
"Chas ve'Shalom - Um Himmels Willen".
Die Modern - Orthodox und alle anderen denken immer, dass da irgendwelche alten Rabbis am Werk sind, die daheim abgeschieden im dunklen Zimmerchen sitzen und derlei Regeln nur aufstellen, um ihr eigenes Männermonopol aufrecht zuerhalten.

Wer bisher so dachte, dem sei gesagt, dass er sich da gewaltig irrt.
Es gibt genügend haredische Frauen, denen das Thema "Anstand" mehr als wichtig erscheint. Man schaue nur auf die Frauen der chassidischen Gruppe Gur, die da besonderen Wert auf die hauseigenen Schlafzimmergesetzte legen. Und jetzt kam eine neue Angelegenheit zur Sprache, welche da auf den ersten Blick so unglaublich wirr erscheint.

Unzählige religiöse Frauen haben sich beschwert, dass sie neue Jerusalemer Brücke an der Stadteinfahrt absolut "unanständig" sei. Beschwerden über die Brücke sind bestimmt nichts Neues, aber was jetzt kam, schlägt den Boden aus dem Faß.
Religiöse Frauen monierten, dass das Brückengeländer aus durchsichtigem Plastik bestehe und deswegen koenne jeder, der unterhalb der Brücke steht, ihnen unter die Röcke schauen. Kurz gesagt, jeder Spanner habe da wohl seine helle Freude.

Religiöse Frauen betrachten das durchsichtige Brückengeländer also als einen Angriff auf ihre Unterwäsche und wollen das die Stadtverwaltung das Geländermaterial auswechselt. Die Brücke solle gefälligst anständig werden.


Das unanständige Brückengeländer aus Plastik. Wer wird hier zum Spanner ?
Photo: Ynet


Ehrlich gesagt bin ich immer wieder überrascht über all die fanatischen Einfälle. Damit will ich nicht sagen, dass ich gegen den Anstand bin, aber trotzdem frage ich mich, was wohl Sarah, Rachel, Rivka (Rebekka) oder Leah zu derlei Themen zu sagen gehabt hätten. Unsere Vormütter, die Prophetin Deborah, Beruriah (Frau des talmudischen Rabbi Me'ir), Raschis Töchter sowie weitere berühmte jüdische Frauen.

Anscheinen werden die Leute immer durchgeknallter und ich frage mich, ob das nicht der wahre Grund ist, warum Meschiach noch nicht erschienen ist.

Zumindest sollte er nicht unter der Brücke stehen !

Dienstag, 23. September 2008

Vishnitzer Rebbe an der Kotel


B"H

Der Vishnitzer Rebbe aus Bnei Brak (nahe Tel Aviv), Rabbi Moshe Yehoshua Hager, besuchte heute die Kotel (Klagemauer).
Da der Vishnitzer Rebbe sich nicht gerade bester Gesundheit erfreut, streiten sich seine zwei Söhne, Rabbi Israel and Rabbi Menachem Mendel, jetzt schon kräftig um die Nachfolge als zukünftiger Rebbe.


Heute begleitete nur Rabbi Israel Hager seinen Vater nach Jerusalem zur Kotel.



In der Mitte des Bildes: Rebbe Moshe Yehoshua Hager.
Zweiter von links: Des Rebben Sohn - Rabbi Israel Hager.









Sämtliche Photos gibt es hier anzuschauen:

http://www.bhol.co.il/news_read.asp?id=6778&cat_id=2

Kaliv / Kalov

B"H

Viele Leute lassen sich leicht verwirren, denn in den zwei miteinander verbundenen chassidischen Gruppen Kaliv - Kalov regieren zwei Rebbes.

Der Kaliver Rebbe in Jerusalem ist in der Chana Street (nahe Bar Ilan Street) zu finden.

Der Kalover Rebbe residiert in New York, wobei ich ihn jedoch vor ca. einem Jahr beim chassidischen Tisch der Toldot Avraham Yitzchak antraf.

Beide Rebben verfügen über ihre eigenen Websites und falls jemand mehr über den Tisch des Kaliver Rebben in Jerusalem weiss, kann er mich dies gerne wissen lassen.

Besonders berühmt wurde der Kaliver Rebbe dadurch, dass er den Holocaust überlebte. Nicht einfach nur so, sondern schwer gefoltert durch die Nazis und für sein Leben gezeichnet.

Die Kaliv Site:

http://www.kaliv.org.il/

Die Kalov Site:

http://sites.google.com/site/chesedlyisroel/

Selichot - Gebete an der Kotel

B"H

Ich fand gerade einige großartige Bilder von den traditionellen Selichot - Gebeten an der Kotel (Klagemauer).
Gerade jetzt vor Rosh HaShana, ist es an der Kotel gerammelt voll. Tausende von Menschen drängen sich, um die Selichot - Gebete zu sagen und somit G - tt um Verzeihung zu bitten und Ihn jeden Einzelnen von uns für ein gutes Neues Jahr gnädig zu richten.

Aschkenazische, sephardische Juden, säkuler oder religiös ... alle sind versammelt und es herrscht eine unbeschreibliche Atmosphäre. Niemand in Jerusalem sollte das Event verpassen !












Im Jüdischen Viertel von Jerusalem



Eine abgedeckte sephardische Thorarolle

Montag, 22. September 2008

Kabbalah - Chassidut


"Der Baum des Lebens - Etz Chaim" mit den Charaktereigenschaften G - ttes (Sefirot)


B"H

Zum Unterschied zwischen der Kabbalah und dem Chassidismus

Sonntag, 21. September 2008

Wer ist ein "Schwein" ?

B"H

Neuer Pakshivili (Mitteilungsposter) - altes Thema !

Nun wird der Oberrabbiner der Kotel (Klagemauer), Rabbi Shmuel Rabinovitch, neben "Schababnik" und "Krimineller" auch noch "Schwein" genannt.

Der Rabbi bringe die "zionistische Unreinheit" an die Kotel und jetzt auch noch an das Grab des Rabbi Schimon Bar Yochai.

Rabbi Brandsdorfers Familienwege


Toldot Aharon Chassidim in Mea Shearim / Jerusalem.


B"H

Auch am letzten Freitag (Erev Schabbat) lief einer meiner liebsten chassidischen Tische ab. Nämlich der des Rebben David Kahn von der chassidischen Gruppe Toldot Aharon.

Anscheinend handelt es sich bei den Toldot Aharon stets erneut um eine Art "Insidertip", denn den meisten Israelis sowie Ausländern sind sie fast absolut unbekannt. In vielen Ländern kennt man eh nur Chabad, was einer totalen Bildungslücke gleicht.
Wer die Chassidut kennen lernen will, der bemühe sich auch um andere chassidische Gruppen und sobald man dies tut, bemerkt man, wie "langweilig" und eintönig es bei Chabad ist. Es geht nichts um chassidische Tische wie bei Satmar, Bobov, Nadvorna, den Slonim, Kretchnif, Vishnitz, Toldot Aharon und wie sie alle heißen. Wer soetwas noch nicht miterlebte, der kennt die Chassidut nicht.

Ich gebe zu, dass die Toldot Aharon eigentlich fast nur in Mea Shearim und der näheren Ge'ulah Gegend ansäßig sind. Dennoch sind die eine der einflußreichsten Gruppen in der Edah HaCharedit und was bei den Toldot Aharon besonders auffällt ist ihr enormer Zuwachs an Mitgliedern. Schon längst reicht die Synagoge an der Shivtei Israel Street kaum noch aus und eine zweite riesige Synagoge gleich nebenan befindet sich im Bau. Das Problem sind nur die Finanzen, denn das Geld für den Anbau muß erst einmal vollständig organisiert sein. Und da die Toldot Aharon extrem antizionistisch eingestellt sind, lehnen sie jegliche Unterstützungen vom Staat Israel ab und sind somit auf finanzielle Unterstützung von anderen chassidischen Gruppen wie Satmar angewiesen.

Nichtsdestotrotz, der Toldot Aharon Tisch ist mein Lieblingstisch und am letzten Freitag war es wieder soweit. Ich nahm eine Freundin mit und wir hatten großes Glück, gleich zu Tischbeginn zu erscheinen. Rebbe David Kahn war gerade erst in den Synagogenraum getreten und machte Kiddusch (Segnung des Weines). Noch im Treppenhaus hinauf zur Frauenempore fiel mir eine Mitteilung an der Wand auf. Diese war in hebräischer Sprache verfaßt und richtete sich ebenso an die Besucher der Synagoge. Andernfalls ist alles nur auf Jiddisch verfaßt.

An den anstehenden hohen Feiertagen würde man die bestehende Frauenempore erweitern.

Wie schon erwähnt, bei den Toldot Aharon herrscht ein riesen Andrang und besonders auf der Frauenempore sitzt man manchmal eingequetscht wie in einer Sardinenbüchse. Und das, obwohl die Frauenempore schon aus zwei relativ großen Räumen besteht. Aber die Mitglieder nehmen zu, denn die bisherigen Familien sind kinderreich. Und gerade an den Feiertagen kommen ebenfalls die Gruppenmitglieder aus Beit Shemesh angereist und müssen auch noch untergebracht werden.

Wir fanden einen hervorragenden Platz auf einer der Metallbänke genau gegenüber des Rebben. Zwar oben auf der Frauenempore, aber wir konnten alles überblicken. Mein Blick fiel sofort auf den links vom Rebben sitzenden Rabbi. "Äh, war das nicht ?
War das nicht Rabbi Me'ir Brandsdorfer ?"

Aber das konnte nicht sein, denn Rabbi Brandsdorfer hatte sich vor knapp zwölf Jahren bei der Spaltung der Toldot Aharon in eine zweite Gruppe, den Toldot Avraham Yitzchak, auf die Seiten deren Rebben, Rabbi Yaakov Shmuel Kahn, geschlagen. Seitdem gehört Rabbi Me'ir Brandsdorfer, obwohl ein wichtiges angesehenes Mitglied der antizionistischen Edah HaCharedit, sozusagen zur großen Konkurrenz.

Ich fragte ein weibliches Toldot Aharon Gruppenmitglied und die Dame hätte alles erwartet, nur nicht, dass sie von einem Außenstehenden nach Rabbi Brandsdorfer gefragt wird. Somit war sie dann auch erstaunt, antwortete aber sofort recht professionell drauf los. "Ja, der Rabbi Brandsdorfer komme so ca. einmal im Monat zum Tisch des Toldot Aharon Rebben. Naja, er (Brandsdorfer) gehöre zwar zu denen (Avraham Yitzchak), aber immerhin bestehen ja familiäre Beziehungen zur Familie gesamten Kahn.



Rabbi Me'ir Brandsdorfer


Es war also Rabbi Me'ir Brandsdorfer, der da munter neben dem Toldot Aharon Rebben David Kahn saß.
Für mich eine absolute Neuigkeit.



Rabbi Me'ir Brandsdorfer (links im Bild) schüttelt die Hand des Toldot Avraham Yitzchak Rebben Yaakov Shmuel Kahn (rechts im Bild)


Weitere News der Toldot Aharon:
Die dritte Seite einer Frauenempore an der Nordseite der Synagoge wird ausschließlich nur für die drei anstehenden hohen Feiertage eingerichtet werden.

Besucher sollten zu den G - ttesdienstes an den Feiertagen nicht erscheinen, denn selbst die TA - Mitglieder sind gezwungen, ihre Sitzplätze im voraus zu bestellen und zu bezahlen.

Am Yom Kippur sowie dem Simchat Thora bleibt nur Mitgliedern der Eintritt in die Synagoge vorbehalten.
Dies geschieht aus reiner Platznot.

Beim Tisch am Freitag abend waren wir so ziemlich eingequetscht und beschlossen nach zwei Stunden bei den Avraham Yitzchak vorbeizuschauen. Dort war die Frauenempore nur spärlich besucht, wobei sich jedoch mehr als 300 Chassidim im Erdgeschoß um Rebbe Yaakov Shmuel Kahn versammelt hatten.

Der Nachteil war, dass wir schon fast vor Müdigkeit umkippten und uns daher bakd auf den Heimweg machten.



Rechts im Bild: Der Rebbe der Toldot Avarahm Yitzchak, Rabbi David Kahn, und rechts von ihm (in der Mitte) sein Bruder Rabbi David Kahn - der Rebbe der Toldot Aharon.

Freitag, 19. September 2008

Rabbi Baruch von Medziboz



"Light of Torah" von Elie Benzaquen


B"H

Das ukrainische Städtchen Medziboz erlang seine Berühmtheit einzig und allein durch die Anwesenheit des großen Baal Shem Tov, der dort von 1740 - 1760 lebte. Zu seiner Zeit war Medziboz eine der größten Städte in der Ukraine;
545 Christen und 219 jüdische Haushalte waren zu verzeichnen. Insgesamt gab es 5000 Einwohner, wovon ein Drittel Juden waren. Man lebte in der Stadt überwiegend vom Handel, denn sie lag recht verkehrsgünstig zwischen Lvov und Kiew.

Rabbi Baruch ben Yechiel von Meziboz wurde im Jahre 1753 geboren und verstarb am 18. des jüdischen Monat Kislev (ca. Dezember) des Jahres 1810 (siehe "Encyclopedia of Chassidut" von Yitzchak Alfassi). Er hatte eine äußerst berühmte Mutter, die da Adel hieß und gleichzeitig die Tochter des Baal Shem Tov war. Sein Vater war Rabbi Yechiel Ashkenazi. Rabbi Baruchs jüngerer Bruder war nicht weniger berühmt, denn hierbei handelte es sich um Rabbi Moshe Chaim Ephraim von Sudlikov (der "Degel Machane Ephraim").

Baruch von Medziboz hatte das feurige Temperament seiner Mutter Adel geerbt.
Bei solch berühmter Verwandtschaft ist es natürlich klar, dass Rabbi Baruch die chassidische Rabbinerlaufbahn einschlagen würde, und so lernte er eine kurze Zeit be idem Nachfolger des Baal Shem Tov, bei Rabbi Dov Baer Friedman (dem Maggid von Mezritch). Danach wechselte Rabbi Baruch zur Schule des Rabbi Pinchas Shapira von Koretz. Später heiratete er die Tochter des wohlhabenden Rabbiner Tuvia von Ostrova und ließ sich in Tulchin, in der Ukraine, nieder.

Leider verstarb seine erste Frau und so heiratete er ein zweites Mal. Dieses Mal die Tochter des Verwandten Rabbi Aharon von Titov. Mit seiner neuen Frau zog er nach Medziboz, wo er ein riesiges Haus erwarb, Pferde hatte und nichts sah, was dagegen spricht, wenn ein Rabbiner wie er im Luxus lebt.

Den Charakter des Rabbi Baruch von Medziboz heute einzuschätzen ist nicht leicht. Er sah sich als der rechtmäßige Erbe des Baal Shem, denn schließlich war der ja auch sein Großvater gewesen. Doch gab e seine Fraktion von drei Rabbinern, welche Rabbi Baruch als Erben des Baal Shem Tov ablehnten. Bei den drei Rabbinern handelte es sich um Rabbi Levi Yitzchak von Berditchev, Rabbi Shneur Zalman von Liadi (dem Gründer von Chabad) sowie dem Seher von Lublin, Rabbi Yaakov Yitzchak Horowitz. Ein weiterer Kritiker des Rabbi Baruch war Rabbi Nachman von Breslov.
Sämtliche Dispute hielten jedoch jene Hunderte von Chassidim nicht ab, zu Rabbi Baruch nach Medziboz zu strömen. Und immerhin war er sehr gut mit Rabbi Menachem Mendel von Vitebsk befreundet.

Es bestehen unterschiedliche Versionen bezüglich eines Streites zwischen Rabbi Baruch und dem Chabad – Gründer Rabbi Shneur Zalman von Liadi. Schon allein deswegen, weil Rabbi Baruch sich als ein wahrer Vertreter der Chassidut des Baal Shem Tovs betrachtete. Heutzutage kennen wir nur noch ganz wenige originale Lehren des Baal Shem Tovs und alles andere basiert auf Interpretationen seiner Nachfolger. So gab schon der Maggid von Mezritch zu, die Lehren des Baal Shem Tots nicht immer direkt wörtlich zu übernehmen, sondern stattdessen gab er seine eigene Meinung der Lehre ab. Damit folgte Rabbi Shneur Zalman dem Beispiel des Maggid und packte seine eigene Meinung in die Lehr emit hinein. So kam alles mitunter durcheinander und Rabbi Baruch von Medziboz regte sich nicht wenig auf als Rabbi Shneur Zalman sein Buch TANYA herausgab. Die darin verfaßten Eigeninterpretationen des Rabbi Shneur Zalman waren für Rabbi Baruch eine Katastrophe. Und als Rabbi Shneur Zalman im Jahre 1808 zur Spendensammlung in die Ukraine kam, sah Rabbi Baruch dieses als ein Eindringen in sein Territorium an.

Und Letzterer hatte sicherlich den Vorteil sagen zu können, dass er der Enkel des Baal Shem Tov ist, woraufhin Konkurrent Rabbi Shneur Zalman behauptete, dass er dann halt der spirituelle Enkel des großen chassidischen Meisters sei. Wie dem auch sei, Rabbi Shneur Zalman hatte den Baal Shem niemals kennengelernt und konnte tun, was er wollte, er war halt kein "Originaler".

Zwar hatte der Baal Shem Tov das Konzept des Zaddik (Gerechten) geprägt, doch richtig ausgebaut wurde dieses erst von seinen Nachfolgern. Rabbi Baruch von Medziboz legte fest, dass der Zaddik das Centrum sein muß. Um ihn drehe sich alles und die Chassidim sollen von ihm lernen.

Immer wieder wurde verfiel Rabbi Baruch in Depressionen und Melancholie, wobei die Chassidim stetig versuchten, ihn aufzuheitern. Schriften hinterließ Rabbi Baruch nach seinem Tode nicht und da er keinen Sohn hatte, war dies das Ende seiner gegründeten Chassidut. Kinder hatte er dennoch: Drei Töchter, welche allesamt Rabbiner heirateten.




Das Grab des Baal Shem sowie der Friedhof in Medziboz / Ukraine

Photo: Solutix.de

Eine Hand wäscht die andere


B"H
Der Belzer Rebbe, Rabbi Yissachar Dov Rokeach,stattete den Bürgermeisterschaftskandidaten der sephardisch - haredischen SHASS Partei, Moshe Abutbul, mit einem besonderen Segen aus.


Das obige Photo zeigt den Belzer Rebben in der Mitte sitzend. Links neben ihm sitzt Moshe Abutbul und rechts der Vorsitzende der SHASS Partei, Eli Yishai.
Im Vordergrund sitzt der ehemalige Knessetabgeordnete Israel Eichler (Chassidut Belz).


Es ist keine besondere Neuigkeit, dass die Chassidut Belz die sephardischen Shassnikim unterstützt. In die Edah HaCharedit paßte Belz seinerzeit nie in die antizionistische Edah HaCharedit und als sie dort zu Beginn der 80iger Jahre ausstiegen, war Belz genauso außerstande sich in der Agudat Israel einzufügen.
Schon in der Vergangenheit tat Moshe Abutbul den Belzern viele Gefallen und nun wurde er mit einem Erfolgssegen bei den anstehenden Bürgermeisterschaftswahlen in der Stadt Beit Shemesh gekrönt.


Eine Belzer Hand wäscht die SHASS Hand !

Donnerstag, 18. September 2008

12 Monate ohne Rabbi Avraham Shapira


B"H


Die Jerusalemer Yeshiva Mercaz HaRav gedachte ihrem vor zwölf Monate verstorbenen Leiter (Rosh Yeshiva) Rabbi Avraham Elkana Kahane Shapira.


Mittwoch, 17. September 2008

Rebbe David Kahn in Saalbach


Das "Blumenhotel" in Saalbach - Hinterglemm / Österreich



B"H

Jeden Sommer macht der Toldot Aharon Rebbe David Kahn Urlaub im "Blumenhotel" in Saalbach / Hinterglemm in Österreich.

Das untere Photo zeigt Rebbe David Kahn in Saalbach in diesem Sommer.




Der Toldot Aharon Rebbe ganz rechts in der ersten Reihe sitzend. Neben ihm, in der Mitte sitzend, befindet sich der Rebbe der Chassidut Nadvorna (Bnei Brak) und links aussen sitzt Rabbi A.Y. Schwartz aus Wien.

Dienstag, 16. September 2008

Ponevez Yeshiva




B"H

Hier ein Link zur Homepage der litvischen (und einmal nicht chassidischen) Yeshivat Ponevez in Bnei Brak bei Tel Aviv.

http://www.ponevez.co.il/HTMLs/Home.aspx

Ponevez steht im Ruf, eine Eliteyeshiva der litvischen Haredim zu sein.

Montag, 15. September 2008

Hochzeit bei Chassidut Gur

B"H

Ein Enkel des Gerer Rebben (Chassidut Gur) heiratete am vergangenen Dienstag in Jerusalem. Hier ein Blick auf die Menge der anwesenden Chassidim.


Hochzeit bei Machnovke in Bnei Brak

B"H

Ein paar Photos von der Hochzeit der Familie des Rebben der Chassidut Machnovke in Bnei Brak.



Die Se'udah - das Festmahl




Der Bräutigam ganz rechts sitzend




Unter der Chuppah (dem Hochzeitsbaldachin)



Sämtliche Photos der Hochzeit können hier eingesehen werden:

http://www.bhol.co.il/forum/topic.asp?topic_id=2479231&forum_id=15238

Die neuen Generationen

B"H

Kann sein, dass ich manchmal blind bin, denn einige Leute sagten mir, dass ihnen das ja alles schon lange aufgefallen sei.
Wie dem auch sei, mir jedenfalls fiel es erst am letzten Freitag (Erev Shabbat) so richtig auf.

Die jungen Frauen der doch so extremen chassidischen Gruppe Toldot Aharon schauen längst nicht mehr so konservativ aus wie die ältere Generation. In den Takanot (internen Gruppengesetzen) ist die Kleidervorschrift fest verankert. Nach der Hochzeit müssen die Haare der Frau abgeschoren werden. Dies ist ein Gesetz der Gruppe und es gibt kein Drumherum. Genauso wie die Kleidung, welche fast ausschließlich aus schwarzen oder dunkelblauen Farben besteht. Niemand soll hindurch schauen können. Zusätzlich werden schwarze Wollstrümpfe getragen, denn auch die Beine der Frauen dürfen nicht sichtbar sein.

Die Kopfbedeckungen unterliegen mittlerweile vielerlei Variationen. Ganz Konservative bedecken ebenso ihren Nacken, andere wieder nur halb oder gar nicht. Und die ganz Strengen tragen eine Kopfbedeckung, welche gleichzeitig die Schultern mitbedeckt.

Wie auch alle Kleidervorschriften lauten mögen, die neue Zeit ist auch bei den Frauen der Toldot Aharon eingekehrt. Die Moderne geht heutzutage an keinem noch so engen Hinterhof mehr vorüber. Haredische Frauen haben schon vor langer Zeit die Schminke entdeckt. Make - up, Ringe an den Fingern, Ohrringe, moderne Kleidung. Kleiderregeln ja, doch irgendwie auf modern getrimmt.

Kein Zweifel, hier wächst eine ganz neue Generation heran, was bei den älteren Mitgliedern nicht immer auf das vollste Verständnis stößt. All die auffällige neue Moderne jedoch bedeutet nicht, dass die alten Ideale und Traditionen der Vergangenheit angehören; sind doch gerade die Toldot Aharon - Frauen dafür bekannt, die Gruppe zusammenzuhalten.

Sonntag, 14. September 2008

Rebbe David Kahn ist wieder daheim


Die Toldot Aharon in Mea Shearim


B"H

Der Toldot Aharon Rebbe, Rabbi David Kahn, ist nach einem ca. zweimonatigen Auslandsaufenthalt wieder daheim in Jerusalem.
Am letzten Freitag, Erev Schabbat, gab er seinen ersten Tisch, an dem ich teilnahm.

Damit ist die Tischsaison wieder eröffnet, denn auch alle anderen chassidischen Rebbes, die den Sommer im Ausland verbrachten, sind wieder zurück in Jerusalem bzw. Bnei Brak.



Ein Ehepaar der Toldot Aharon

Freitag, 12. September 2008

Sheva Berachot in Gur

B"H

Am Dienstag dieser Woche heiratete einer der Enkelsöhne des Rebben der Chassidut Gur. Ich nehme einmal stark an, dass die Braut selbst aus der Chassidut Gur kommt, denn in der Gruppe gibt es den Brauch, ausschließlich nur die eigenen Gruppenmitglieder zu ehelichen. Dies betrifft auch die Familie des derzeitigen Rebben, Rabbi Yaakov Aryeh Alter.



Der derzeitige Rebbe der Chassidut Gur: Rabbi Yaakov Aryeh Alter


Heute abend, Erev Shabbat, findet in der großen Beit Midrasch von Gur ein Tisch mit dem Rebben statt. Ein Event, bei dem auch die traditionellen "Sheva Berachot" (7 - tägige Zeremonie nach einer Hochzeit) abgehalten werden.

Als jemand Weibliches kann ich leider nicht teilnehmen. Viele polnische chassidische Gruppen, so auch Gur, zeigen sich Frauen gegenüber besonders verschlossen. So lässt, zum Beispiel, Gur keine Frauen zum chassidischen Tisch des Rebben zu.
Ein Gerer (Gur) Chassid meinte gerade zu mir, dass ich ja morgen früh zum Synagogenservice kommen könne, aber wiederum glaube er kaum, dass mir dort gefalle, denn die sich im Obergeschoß befindende Frauenempore sei hermetisch abgeriegelt. Daher sind die Frauen bei Gur nicht in der Lage, die sich im Erdgeschoß befindenden Chassidim zu sehen.

Was soll ich dazu gross sagen ?
Wo sind die guten alten Zeiten hin, in denen Yitzchak und Rivka (Rebekka) noch zusammen beteten ?

Donnerstag, 11. September 2008

Gegenseitiger VIP - Besuch

B"H

Einflußreiche berühmte Rabbiner besuchen sich gegenseitig.



Das Oberhaupt der "Edah HaCharedit", Rabbi Yitzchak Tuvia Weiss (rechts), besuchte einen der zwei Satmarer Rebben (Rebbe Aharon Teitelbaum).




Der Bostoner Rebbe (rechts) besuchte Rabbi Yosef Shalom Eliyashiv (links)

Mittwoch, 10. September 2008

Die Edah bekennt Farbe

B"H

Selbst nachdem der bekannte Edah Rabbiner, Rabbi Me'ir Brandsdorfer, die Hand des Belzer Rebbe schüttelte, bedeutet dies noch lange nicht, dass ab sofort Friede, Freude, Eierkuchen zwischen der antizionistischen Dachorganisation Edah HaCharedit und der Chassidut Belz herrscht. Im Gegenteil - die Edah veröffentlichte einen neuen Pakshivili (Mitteilungsposter), auf welchem sie das brutale Vorgehen gewisser Belzer Chassidim gegen Rabbi Eliyahu (Eli) Englander aus London rigoros verurteilt.

Es geht also einmal wieder mehr um den Streit zwischen den beiden chassidischen Gruppen Belz (Jerusalem) und Machnovke (Bnei Brak). Zum 21. Av war der Millionär Rabbi Eliyahu Englander eigens aus London angereist, um am Grab des vorherigen, Rabbi Aharon Rokeach, zu beten. Rebbe Aharon Rokeach war der Onkel des derzeitigen Belzer Rebben, Rabbi Yissachar Rokeach.

Dem Millionär Englander wird nachgesagt, dass er den Gegenspieler von Belz, die Chassidut Machnovke, finanziell unterstütze und als er den Har Hamenuchot - Friedhof in Jerusalem betrat wurde er von einigen Belzer Chassidim erspäht und geschlagen. Die Tat basiert auf einem schon jahrelang stattfindenden Streit zwischen Belz und Machnovke, wobei Machnovke behauptet, ein Teil der Chassidut Belz zu sein. Bei Belz sieht man das jedoch anders und will Machnovke nicht anerkennen.

Englander selber erkennt den derzeitigen Belzer Rebben nicht als solchen an und wandte sich deshalb der Chassidut Machnovke zu. Damit steht er nicht allein, denn viele Belzer Rebellen liefen zu Machnovke über.

Jetzt hat sich sogar die Edah HaCharedit eingeschaltet und verkündet folgenden Standpunkt:

"Die Edah HaCharedit verurteilt das Verhalten der Chassidut Belz gegenüber dem frommen und thorafürchtigen Rabbi Eliyahu Engländer aufs Schärfste. Jene Belzer Chassidim, die Rabbi Englander zusammenschlugen, haben sich schandhaft am Grabe des Rebben Aharon verhalten und somit sein Grab geschändet".

Der Fakshivili wurde von folgenden Edah Rabbinern unterzeichnet:

Rabbi Yitzchak Tuvia Weiss,

Rabbi Me'ir Brandsdorfer,

Rabbi Avraham Yitzchak Ullmann,

Rabbi Naftali H. Frankel,

Rabbi Yehoshuah Rosenberger

und Rabbi Yaakov Mendel Yuravitch.



Die Mitglieder der Edah HaCharedit

Immer brutaler


Fakshivilim (Mitteilungsposter) an den Häuserwänden Mea Shearims


B"H

Der aktuelle Pakshivili gegen den Oberrabbiner der Kotel (Klagemauer), Rabbi Shmuel Rabinovitch, beinhaltet einen viel brutaleren Textinhalt als in jeglichen Pakshivilim zuvor.
Gestern Abend durchquerte ich das ultra - orthodoxe Ge'ulah (Stadtteil von Jerusalem) und als ich den neuesten Pakshivili las, war dessen Leim noch frisch. Gerade frisch aus der Druckerpresse.

Rabbi Rabinovitch wird von Unbekannten beschuldigt, dass Grab des talmudischen Rabbi Schimon Bar Yochai im nordisraelischen Meron unter seine Fittiche bringen zu wollen. Die Kotel allein reiche ihm wohl nicht mehr aus.

Basieren tut der Streit darauf, dass bis heute diverse Gruppierungen am Grab des Rabbi Schimon das Sagen haben und diese Gruppierungen nicht bereit sind, jemand anderen dort schalten und walten zu lassen. Der Kotel Rabbi aber versucht genau das und Mea Shearim ist mit seiner Einmischung alles andere als glücklich. Es geht um Geld und Macht und keiner der Fronten lenkt ein.

Der aktuelle Fakshivili beschuldigt Rabinovitch dem politisch linksgerichteten Weg seines Vaters zu folgen. Dieser nämlich habe mit dem linksextremen Politiker Yossi Beilin eine Freundschaft unterhalten.
(Bei Beilin wundert es mich ehrlich gesagt immer, dass er in Israel lebt und nicht in Gaza oder Ramallah. Orte, die er offenbar eher als seine Heimat betrachtet als Israel.)

Rabinovitch wurde von der israelischen Regierung zum Oberrabbiner der Kotel ernannt und dies geschah offensichtlich nicht aufgrund seines Thorawissens, sondern wegen seiner hervorragenden Beziehungen zu führenden Politikern.

Weiterhin beschuldigt der neue Fakshivili Rabinovitch der Avodah Zarah (des Götzendienstes) am Grabe des Rabbi Schimon Bat Yochai. Rabinovitch besitze keine G - ttesfurcht und werde schon seine himmlische Strafe bekommen.

Führende litvische Rabbiner sowie jene chassidischen Rebben, deren Gruppen der Agudat Israel nahestehen, unterschrieben einen Fakshivili, der Rabinovitch reinwaschen sollte. Nichtsdestotrotz, die negativen Anschuldigungen aus Mea Shearim gehen weiter. Interessant ist nur, dass weder die litvische noch die säkulere Presse auf den Disput eingehen und bisher kein einziges Wort darüber verloren.

Montag, 8. September 2008

Nadvorna Website


Die Nadvorna Synagoge in Bnei Brak


B"H

Die neue Website der Chassidut Nadvorna.

Bis auf Weiteres ist die Site leider nur in hebräischer Sprache einsehbar !

Sonntag, 7. September 2008

"Die weißen Socken"

B"H

Das zweite Mal innerhalb kurzer Zeit waren die Straßen der ultra – orthod. Jerusalemer Stadtteils Mea Shearims sowie Ge'ulahs mit Handzetteln zugeschüttet. Hunderte Handzettel lagen in den Straßen herum und alles glich einer ewig langen Müllhalde. Die Zettel genauso wie die Mitteilungsplakate an den Häuserwänden (die sogenannten "Pakshivilim") bezogen sich nur auf zwei Themen, mit den Mea Shearim seit Wochen bombardiert wird.

Nummer 1 sind die Anschuldigungen gegen den Oberrabbiner der Kotel (Klagemauer), Rabbi Shmuel Rabinovich;

und Nummer 2 ist der Dauerkrieg zwischen den beiden chassidischen Gruppen Machnovke und Belz.

Aber zuerst zum Thema "Rabbi Shmuel Rabinovitch".

Eine spezielle Gruppe klagt den Oberrabbiner der Kotel ein, ein Krimineller zu sein, der sich mit dem zionistischen Staat verbünde. Er treffe sich mit hohen Regierungsbeamten und habe nun vereinbart, dass das Grab des talmudischen Rabbi Schimon Bar Yochai auf israelischen Touristensites der breiten Öffentlichkeit schmackhaft gemacht wird. Mit "breiter Öffentlichkeit" sind hier Nichtjuden gemeint. Was haben die denn an Rabbi Schimons Grab in Meron (Nordisrael) zu suchen ?

Da gebe ich den Anklägern recht, denn fanatische Christen lieben es, ihre schizophrenen Ideen auszuleben und am Ende behaupten sie noch, der talmudische Rabbi Schimon Bar Yochai und Schüler des Rabbi Akiva, sei einer von ihnen.

Aber es gibt auch Stimmen, die sich für Rabbi Rabinovich aussprechen. Immerhin habe er neue Regeln an der Klagemauer eingeführt und die Restaurierungsarbeiten vorangetrieben. Ein Fakshivili schreibt daher positiv über den Kotelrabbi und folgende Persönlichkeiten haben ihre Unterschrift darauf gesetzt:

Rabbi Ovadiah Yosef,

Rabbi Wosner,

Rabbi Steinman,

Rabbi Eliyashiv,

der Rebbe von Orloi,

der Rebbe von Seret - Vishnitz,

Rabbi Nissim Karelitz,

der Rebbe von Zanz,

Rabbi Kanievsky,

der Rebbe von Lelov,

der Rebbe von Sadigura,

der Rebbe von Nadvorna,

Rabbi Israel Hager (Vishnitz, Bnei Brak),

Rabbi Auerbach

und

der Boyaner Rebbe.


Gestern befragte ich einen Freund danach, wer denn hinter den anonymen Attacken gegen Rabinovitch stecke und ich bekam folgende Antwort mit einem Augenzwinkern:

"Die weißen Socken" !

Und jeder von uns darf sich nun so seine eigenen Gedanken machen, wer damit wohl gemeint ist.

Der Belzer Rebbe schüttelt die Hand


Sheva Berachot in Boyan in der vergangenen Woche.


B"H

In der letzten Woche feierte die chassidische Gruppe Ruzhin - Boyan die traditionellen "Sheva Berachot", da einer der Söhne des Rebben geheiratet hatte. Zu den Sheva Berachot kamen natürlich auch wichtige Persönlichkeiten aus der chassidischen Szene und ein Ereignis gab ganz besonderen Anlaß für viel Gesprächsstoff:
Der Händedruck zwischen dem Belzer Rebben, Rabbi Yissachar Dov Rokeach, sowie einer der führenden Rabbis der antizionistischen Dachorganisation "Edah HaCharedit", Rabbi Me'ir Brandsdorfer (Chassidut Toldot Avraham Yitzchak).



Das Photo ist von keiner besonderen Qualität, doch zeigt es Rabbi Me'ir Brandsdorfer wie er die Hand des Belzer Rebben schüttelt. Allerdings gab es zwischen den Beiden keinen einzigen Wortwechsel.

Das Ereignis sorgt deswegen für Aufregung, weil die Chassidut Belz seit ihrem Ausstieg aus der Edah (in den 80iger Jahren) eben mit der Edah HaCharedit und deren Mitgliedergruppen im Clinch liegt.

Hier ist der Link zu allen Photos der Sheva Berachot:

http://www.bhol.co.il/forum/topic.asp?topic_id=2475406&forum_id=771

Dienstag, 2. September 2008

Der totgeschwiegene Streit: Mea Shearim gegen Shmuel Rabinovitch

B"H

Nirgendwo in der Stadt sind Publikationen zu sehen, die sich mit dem Streit zwischen Mea Shearim und dessen selbsternannte "Kampagne zur Rettung Merons" sowie dem Oberrabbiner der Kotel (Klagemauer), Rabbi Shmuel Rabinovich, befassen. Die säkulere Presse erwähnt kein einziges Wort; genauso wenig wie die litvisch - haredische Tageszeitung "HaModiah". Kein Wort. Nichts.

Wer hingegen nach Mea Shearim geht, dem schreien die Mitteilungsposter (Pakshivilim) geradezu mitten ins Gesicht.
Seit Wochen gibt es kaum mehr ein anderes Thema als den Kotelrabbi. Zuerst wurde Rabinovitch auf den Pakshivilim attackiert, weil er als Angestellter der zionistischen Regierung eben seinen Arbeitgeber am heiligen Platz der Klagemauer ganz nach Belieben schalten und walten läßt. Die jetzige zweite Attacke ruft zur Erhaltung Merons aus. Rabbi Rabinovitch plane insgeheim, die gleichen Gesetze und Verordnungen am Grabe des talmudischen Rabbi Schimon Bar Yochai in Meron einzuführen.

Die "Kampagne zur Rettung Merons" jedenfalls sieht arme Witwen, Waisen und andere in Not geratene Leute in Gefahr. Bisher bettelten viele von ihnen am Grabe des Rabbi Schimon und verdienten sich so ein Zubrot. Doch Rabbi Rabinovitch will schon wie an der Kotel, auch die Bettler am Frage des Rabbi Schimon loswerden. Sobald jemand mit dem Betteln beginnt, erscheinen die zionistische Polizei oder private Ordner und schmeißen den Bettler vom Gelände.

Es gibt eine berühmte Story aus dem früheren Osteuropa, wo relig. Juden zu ihrem Gemeinderebbe kommen und ihn um Zustimmung bitten, die Bettler vom Synagogengelände entfernen zu können, denn diese seien ein wahrer Schandfleck. Der Rebbe blickte erschrocken auf und sagte: "Wißt ihr, wo genau dieses einmal stattfand ? In SODOM und GOMORRHA !"
Geschockt und peinlich berührt zogen die relig. Bittsteller von dannen.

Und auch die Fakshivilim geben eine solche Story wieder:
Religiöse Juden kamen einmal zum Hause des GRA (Vilna Gaon) und baten ihn um dieselbe Erlaubnis. Und auch der GRA erwiderte, dass wir hier nicht bei den Rescha'im (Bösen) in Sodom und Gomorrha seien. Des Weiteren dienen Bettler uns, denn sie ermöglichen uns einen Tikun (Seelenreparatur) für unsere eigene Seele, indem wir ihnen eine Spende geben und Chesed (Güte) zukommen lassen.

Aber es sind noch viel mehr Fakshivilim über das Verhalten und die Herkunft Rabinovitchs im Umlauf. Am vergangenen Schabbat schrie ein solches Poster geradezu von der Wand der Satmarer Beit Midrasch in Yoel Street (des Rebben Zalman Leib Teitelbaum) herab.

Der Fakshivili zitierte aus einem Interview vom 19. November 2007 aus der Zeitung "Makor Rischon":

"Rabbi Rabinovitch ist 38 Jahre alt und hält eine wichtige rabbinische Position inne. Er ist der Oberrabbiner der Kotel (Klagemauer). Schon im Alter von 27 Jahren ernannte ihn die Regierungs zum Rabbi der Kotel. Seither begrüßte er dort so prominente Besucher wie Putin, Clinton oder Madonna.

Schon sein Vater, Rabbi Chaim Yehudah Rabinovitch, war ein Vertrauter von Schimon Peres, Rabbi Shlomo Goren, Yitzchak Rabin oder Yossi Beilin. Sein Sohn Shmuel arbeitete zuerst als Rabbi und bald darauf begann seine Karriere im "Misrad HaDatot, dem Religionsministerium".

In dem Schachzug, solch jungen Rabbiner zum Obersten der Kotel zu ernennen, sah die Regierung die Absicht, "frisches Blut und vor allem Jugend" in dieses Amt mit einfliessen zu lassen. Seine ersten Aktionen setzte Rabinovitch rigoros um: Er verbannte die Bettler von der Kotel und seither mußten ganze Soldatenbataillone mindestens einmal bei der Klagemauer erscheinen".


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Rabinovitch hat, wieder jeder andere Mensch auch, seine Pros und Cons. Was aber hat ein Kotelrabbiner mit dem Grabe Schimon Bar Yochais im nordisraelischen Meron zu tun ? Und warum begrüßt ein Kotelrabbi nichtjüdische Celebreties ?

Natürlich kann man argumentieren, dass ja schon in den Propheten geschrieben steht, dass die Nichtjuden in der Zeit vor der Ankunft des Meschiach nach Jerusalem strömen werden. Und wir Juden sollen sie mit Respekt empfangen und in unserer Heiligen Stadt Willkommen heißen.

Persönlich denke ich, dass ein Oberrabbiner, egal welcher Abteilung, fromm und eine hohe Portion "Chochmat Torah - Thoraweisheit" vorweisen muß. Er sollte eine außergewöhnliche Persönlichkeit besitzen und den Job nicht nur bekommen, weil sein Vater "Mr. So - und - So" kannte. Leider aber handeln die heutigen Regierungseinrichtungen genau nach diesem Schema. Nennen wir es einmal "Political Corretcness".

Es wird behauptet, dass Rabbi Shmuel Rabinovitch Spendengelder von Christen annimmt. Selbst, wenn er in diesem Handeln keine besondere Gefahr sieht, so ist er dennoch den Spendern gegenüber auf eine gewisse Art und Weise verpflichtet. Eines Tages werden sie kommen und einen Gegenleistung verlangen. Wenn dies nicht schon geschehen ist. Was dann ?

Christen zahlen und fordern von uns Gegenleistungen ? Was ist mit den Juden und G - tt ?
Irgendwie erinnert mich diese anrüchige Situation an das schandhafte Benehmen der Sanhedrin zu Tempelzeiten. Damals als die Sanhedrin und der Hohepriester (Cohen HaGadol) schon korrupt waren und Götzendienst betrieben.

Es ist höchste Zeit, dass der Meschiach bald kommt und die richtigen Personen für rabbinische Positionen ernennt. Den g - ttesfürchtigen Sanhedrin wieder einsetzt und den Dritten Tempel erbaut.