Heutiger Artikel in der "Yediot Acharonot"
Photo: Miriam Woelke
B"H
Haredim (Ultra - Orthodoxe) und darunter jene, die der Agudat Israel (Gur, litvische Haredim, Belz oder Vishnitz) angehören, lernen demnächst nicht "nur" Talmud und Thora, sondern auch Englisch, Mathematik sowie naturwissenschaftliche Fächer. Die Knesset will den Haredim das Arbeiten ermöglichen.
Viele Haredim arbeiten seit Jahren oder stehen einem Job nicht unbedingt abgeneigt gegenüber, da man das Geld gut gebrauchen kann. Ohne Allgemeinbildung gibt es jedoch keinen Job und das soll jetzt anders werden. Zumindest für jene haredischen Schulen, welche Geld vom Staat Israel erhalten. Alle anderen wie die chassidischen Gruppen Satmar, Toldot Aharon, Dushinsky oder Toldot Avraham Yitzchak sind nicht an die neuen Regelungen gebunden, denn sie verzichten auf staatlich - finanzielle Unterstützung.
Die Mädchen der Agudah lernen hingegen schon seit Jahren Englisch und Computer, denn sie sind es, die einen Job suchen gehen, um ihren Gatten finanziell mitzuunterstützen. Jungen allerdings lernen weder ausrereifte Mathematik, noch Physik oder Bio, geschweige denn Englisch.
Wir werden sehen, wie die haredisch - sephardische SHASS - Partei sowie die Haredim der Agudah reagieren, denn weltliche Studien sind bei vielen verpönt. In meinen Augen jedoch gehört Bildung zum Leben dazu. Wie soll jemand G - ttes Schöpfung zu schätzen wissen, wenn er noch nicht einmal den Tag von der Nacht unterscheiden kann ? Bildung war immer eine jüdische Auszeichnung. Selbst bei Rabbinern wie dem letzten Lubawitscher Rebben, Maimonides, Nachmanides, dem Gaon von Vilna und vielen mehr. Heutzutage werden allerdings viele junge Haredim fast zu Golems erzogen, die absolut keine Ahnung von der Außenwelt haben und ihren Lebensunterhalt kaum zu bestreiten in der Lage sind.
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