Sonntag, 6. September 2009

Jiddisch

B"H

Seit über 1000 Jahren hinweg ist das jiddische die Sprache der aschkenazischen Juden. Im Laufe der Zeit, vor allem nach dem Holocaust, sank die Attraktivität der jiddischen Sprache und oft beschränkten sich die Sprachkenntnisse fast nur noch auf die Mitglieder diverser chassidischer Gruppen, litvishe Haredim oder ältere Juden, die ganz einfach damit aufgewachsen waren. Seit Jahren erlebt das Jiddische in Israel jedoch wieder ein kleines Revival.

Der Exodus Tausender Juden Osteuropas transportierte die jiddische Sprache hinaus in alle Welt. Zuvor und ebenso danach war das Juddische überwiegend auf osteuropäische Länder wie Polen, Russland, Ukraine, Rumänien, Ungarn oder Tschechien begrenzt. Als Sprache der regulären Juden verschrien, erhob sich das Jiddische selbst, denn immer mehr chassidischen Rebben verfassen ihre Schriften in eben dieser Sprache.

Rabbi Nachman von Breslov (1772 - 1810) sprach zu seinen Anhängern in Jiddisch. Er orderte sogar an, auf jiddisch zu beten.

Rabbi Levi Yitzchak von Berditchev (1740 - 1810) fügte seinen Gebeten jiddische Wörter hinzu. Zum Beispiel rief er während des Gebetes oder Thorastudiums "Darbarmiger" (Erbarmender) aus.

Rabbi Elimelech von Lejansk (1717 - 1786) unterwies seine Anhänger G - tt auf Jiddisch zu danken.

Rebbe Dob Baer Schneersohn (Mittlerer Lubawitscher Rebbe), 1773 - 1827, schrieb ein Buch auf Jiddisch: "Opening the Eyes - Pokeach Ivrim". Dort schrieb er, unter anderem: "Viele relig. Texte sind in hebräischer Sprache verfasst, aber diejenigen, die des Hebräischen nicht mächtig sind, bleiben außen vor. Deshalb lag es mir am Herzen, den Weg der Umkehr (zu G - tt) auf Jiddisch zu verfassen.

Hitler und Stalin zerstörten Europas jüdische Kultur (jiddische Presse, Literatur oder Theater). Es gleichet fast einem Wunder, dass die Sprache überhaupt überlebte.

In einigen chassidischen Gruppen werden hebräische Texte ins Jiddische übersetzt. Allerdings ist stets zu beachten, dass es nicht nur DAS Jiddisch gibt, sondern unterschiedliche Dialekte. Für mich persönlcih ist das Jiddisch der ungarischen, rumänischen Oder galizischen Juden (chassidischen Gruppenmitglieder) viel schwerer zu verstehen als das polnische oder litauische Jiddisch.

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Quelle:

"The Encyclopedia of Hasidim"

von Tzvi M. Rabinovicz
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Jiddisches Wörterbuch

http://www.yiddishdictionaryonline.com/

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